Zusammenfassung
Populationsgenetik ist ein wichtiges Teilgebiet der Biomathematik. Die bekannten Versuche mit Erbsen durch den Augustinermönch Gregor Mendel waren ein Meilenstein im Verständnis der Vererbung von Merkmalen. Wenn Mutation und Selektion keine Rolle spielen, gilt das berühmte Hardy-Weinberg-Gesetz, das ein Gleichgewicht der Genotyphäufigkeiten schon ab der 1. Tochtergeneration beschreibt. Wenn Mutation und Selektion berücksichtigt werden, kommen einfache Rekursionsgleichungen ins Spiel. Für den Mathematikunterricht bietet sich die Modellierung all dieser Konzepte an. Schüler*innen können dabei erfahren, dass ihre mathematische Beschreibung mit einfachen Mitteln möglich ist. Der vorliegende Artikel will zeigen, wie und mit welchem Ziel einfache populationsgenetische Modelle auch im Schulunterricht behandelt werden können. Dabei spielen Interpretationen und anschauliche (insbesondere grafische) Realisierungen des Iterationsprozesses mit einem Tabellenkalkulationsprogramm eine zentrale Rolle. Besonders interessiert man sich für die Beurteilung des Langzeitverhaltens – welches Erbmerkmal kann sich auf Dauer durchsetzen?
Der vorliegende Artikel ist aus der Dissertation Ableitinger (2010) nach grundlegender Überarbeitung entstanden. Der Abschnitt über das Hardy-Weinberg-Gesetz wurde komplett ergänzt. Für die Bearbeitung im Mathematikunterricht wurden Nutzungshinweise für GeoGebra hinzugefügt.
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Literatur
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Ableitinger, C. (2021). Populationsgenetik – von Gregor Mendel bis Mutation und Selektion. In: Humenberger, H., Schuppar, B. (eds) Neue Materialien für einen realitätsbezogenen Mathematikunterricht 7. Realitätsbezüge im Mathematikunterricht. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-62975-8_1
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Online ISBN: 978-3-662-62975-8
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