Die Alterseinordnung von Funden und den daraus resultierenden Befunden gehört zu den Grundfragen der Archäologie. Zu den traditionellen Methoden zählt die archäologische Typologie, die mit der Seriation von Artefaktkomplexen arbeitet und das Alter von aufgefundenen Artefakten, wie z. B. Keramik oder Münzen, auf einen Befund überträgt. Holzfunde können bei ausreichend vorhandener Jahrringzahl dagegen mithilfe der Dendrochronologie datiert werden. Für andere Fälle und ergänzend stehen radiometrische Verfahren, wie die Radiokohlenstoff- und die Lumineszenzdatierung, zur Verfügung. Mithilfe des Verhältnisses von radioaktiven zu stabilen Kohlenstoffisotopen kann das Alter einer kohlenstoffhaltigen Probe bestimmt werden. Das Kapitel beschreibt auch die Störfaktoren, die dabei zu beachten sind. Mit Lumineszenzdatierungen ist eine direkte Datierung von Sedimenten und Objekten, z. B. Keramik oder Schlacke, möglich. Die Methode arbeitet mit Energie, die im Kristallgitter von Mineralen gespeichert ist und die durch ionisierende Strahlung aufgebaut wurde. Damit kann das letzte Belichtungsereignis der Probe festgestellt werden. Die Elektronenspinresonanzdatierung eignet sich vor allem zur Datierung von Zähnen, die von Menschen oder Tieren stammen.