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Unerhörtes Glück

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Was ist real?
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Zusammenfassung

Im waldigen Vorgebirge der österreichischen Alpen in den Außenbezirken von Wien gibt es eine Hütte in einem Weinberg mit einem kleinen Spiegel im Fenster. Er wurde 2011 von Studenten des Instituts für Quantenoptik, Quantennanophysik und Quanteninformation der Universität Wien als Teil eines langreichweitigen Quantenverschlüsselungsnetzwerks installiert. Die Studenten schossen vom obersten Stockwerk ihres 5 km entfernten Labors in der Mitte von Wien Photonen auf den Spiegel, jeweils eines nach dem anderen. Auf dem Dach dieses Gebäudes war stets ein speziell ausgerüstetes Teleskop auf den Spiegel im Weinberg ausgerichtet und sammelte sorgfältig die reflektierten Lichtpakete, die durch die turbulente Luft über Wien gelangt waren.

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Notes

  1. 1.

    Hans-Joachim Dahms 1996, „Vienna Circle and French Enlightenment: A Comparison of Diderot’s Encyclopédie with Neurath’s International Encyclopedia of Unified Science“, in Encyclopedia and Utopia: The Life and Work of Otto Neurath (1882–1945), herausgegeben von E. Nemeth und Friedrich

    Stadler (Springer), S. 53.

  2. 2.

    Xiao-Song Ma et al. 2012, „Quantum Teleportation over 143 kms Using Active Feed-Forward“, Nature 489 (September 13):269–273, https://doi.org/10.1038/nature11472.

  3. 3.

    Anton Zeilinger, Interview mit dem Autor, Wien, Österreich, 2. November 2015.

  4. 4.

    Markus Arndt et al. 1999, „Wave-Particle Duality of C60 molecules“, Nature 401 (October 14):680–682, https://doi.org/10.1038/44348.

  5. 5.

    Zeilinger 2015, Interview.

  6. 6.

    Steven Weinberg 2014, „Quantum Mechanics Without State Vectors“, arXiv:1405.3483; Steven Weinberg 2013, Lectures on Quantum Mechanics (Cambridge University Press), S. 82.

  7. 7.

    Gerard’t Hooft, Interview mit dem Autor, Wien, Österreich, 24. Oktober 2015.

  8. 8.

    Jorrit de Boer, Erik Dal, and Ole Ulfbeck, Hrsg., 1986, The Lesson of Quantum Theory (Elsevier), S. 53. Hervorhebung im Original.

  9. 9.

    Max Tegmark 1997, „The Interpretation of Quantum Mechanics: Many Worlds or Many Words?“, arXiv:quant-ph/9709032; Maximillian Schlosshauer et al. 2013, „A Snapshot of Foundational Attitudes Toward Quantum Mechanics,“ arXiv:1301.1069; Christoph Sommer 2013, „Another Survey of Foundational Attitudes Towards Quantum Mechanics,“ arXiv:1303.2719; Travis Norsen and Sarah Nelson 2013, „Yet Another Snapshot of Foundational Attitudes Toward Quantum Mechanics,“ arXiv:1306.4646; Sujeevan Sivasundaram and Kristian Hvidtfelt Nielsen 2016, „Surveying the Attitudes of Physicists Concerning Foundational Issues of Quantum Mechanics“, arXiv:1612.00676.

  10. 10.

    Wie Norsen und Nelson (2013) sagen: „Die [Umfragen] enthüllen viel mehr über den Prozess, durch den entschieden wurde, wer zu einer bestimmten Konferenz eingeladen wurde, als dass sie darüber etwas aussagen, wie die Gemeinschaft als Ganzes denkt.“ Diese Art von Stichprobenverzerrung erklärt auch zwei Umfragen, bei denen Kopenhagen keine Mehrheit erzielte, weil sie auf ungewöhnlichen Konferenzen durchgeführt wurden: Die eine (Norsen und Nelson 2013) war eine Konferenz, die von Bohmianern durchgeführt wurde; wie nicht anders zu erwarten, kam hier die Steuerwellentheorie auf den ersten Platz. Die andere (Sommer 2013) war eine sehr kleine Konferenz, die vor allem aus Studenten bestand, wo es keine deutliche Präferenz gab. Die neueste Umfrage zu diesem Thema außerhalb der Grenzen einer Konferenz (Sivasundaram und Nielsen 2016), die auch bis heute die größte Umfrage ist, zeigte das deutlichste Ergebnis für die Kopenhagener Deutung: Fast 40 % der Teilnehmenden bevorzugten Kopenhagen; keine der anderen Interpretation erzielte mehr als 6 %. Doch auch bei dieser Umfrage gab es ernsthafte methodologische Probleme – abgesehen von der Tatsache, dass sie per Post durchgeführt wurde statt auf einer Konferenz, war die Auswahl der Physiker, die die Umfrage erhielten, immer noch nicht repräsentativ für das ganze Feld. Und es antworteten auch nur 10 %, ohne dass diejenigen, die die Umfrage durchgeführt haben, Antwortverzerrungen korrigiert hätten. Kurz gesagt: Falls irgendwelche Wissenschaftssoziologen dies lesen sollten, bitte führen sie eine sorgfältige Umfrage zu diesem Thema unter Physikern durch. Das ist eine todsichere Sache – Sie werden garantiert veröffentlicht und Sie werden sehr wahrscheinlich auch eine gute Medienberichterstattung erhalten.

  11. 11.

    Zeilinger 2015, Interview.

  12. 12.

    Schweber 2016, Interview.

  13. 13.

    Emery, persönliches Gespräch am 10. Januar 2017; Telefoninterview mit dem Autor am 5. Mai 2017.

  14. 14.

    Anton Zeilinger 2005, „The Message of the Quantum“, Nature 438 (December 8):743.

  15. 15.

    Freeman Dyson 2012, „2012: What Is Your Favorite Deep, Elegant, or Beautiful Explanation?“, Edge, https://www.edge.org/responses/what-is-your-favorite-deep-elegant-or-beautiful-explanation, zugegriffen am 23. Juni 2019.

  16. 16.

    Zum Wiederaufleben des Empirismus seit 1980 kam es hauptsächlich aufgrund der Arbeiten des Philosophen Bas van Fraassen, der eine Position bevorzugt, die er „konstruktiver Empirismus“ nennt. Es ist nicht überraschend, dass van Fraassen der Kopenhagener Deutung mehr Sympathie entgegenbringt als die meisten Physikphilosophen. Doch er gibt zu: „Nach den heutigen Standards ist [Kopenhagen] keine Interpretation.“ Er bevorzugt die „Transaktionsinterpretation“ (engl. transactional interpretation) des Physikers Carlo Rovelli, die ein Versuch ist, die Kopenhagener Deutung mit einem antirealistischen Geist in Einklang zu bringen (van Fraassen, Interview mit dem Autor).

  17. 17.

    Wie in Kap. 8 spreche ich hier über analytische Philosophen; kontinentale Philosophen sind eine ganz andere Gattung. Doch die meisten Physikphilosophen arbeiten ohnehin analytisch. Viele kontinentale Philosophen beschäftigen sich mit Wissenschaftsphilosophie, doch nur wenige haben sich auf die Philosophie der Physik spezialisiert.

  18. 18.

    Matt Warman 2011, „Stephen Hawking Tells Google ‚Philosophy Is Dead‘“, Telegraph, 17. Mai, https://www.telegraph.co.uk/technology/google/8520033/Stephen-Hawking-tells-Google-philosophy-is-dead.html, zugegriffen am 24. Juni 2019.

  19. 19.

    Massimo Pigliucci 2014, „Neil deGrasse Tyson and the Value of Philosophy“, Scientia Salon, 12. Mai 12, https://scientiasalon.wordpress.com/2014/05/12/neil-degrasse-tyson-and-the-value-of-philosophy/, zugegriffen am 24. Juni 2019.

  20. 20.

    Ross Andersen 2012, „Has Physics Made Philosophy and Religion Obsolete?“, Atlantic, 23. April https://www.theatlantic.com/technology/archive/2012/04/has-physics-made-philosophy-and-religion-obsolete/256203/, zugegriffen am 24. Juni 2019.

  21. 21.

    Isaacson 2007, S. 514.

  22. 22.

    Mermin 1990, S. 199.

  23. 23.

    N. David Mermin 2004b, „Could Feynman Have Said This?“, Physics Today 57 (5): 10–11, https://doi.org/10.1063/1.1768652.

  24. 24.

    Mermin 1990, S. 200.

  25. 25.

    Albert, Interview mit dem Autor, 4. Februar 2015.

  26. 26.

    Fraser, Interview mit dem Autor, 24. Mai 2017.

  27. 27.

    Deepak Chopra 1995, „Interviews with People Who Make a Difference: Quantum Healing“, by Daniel Redwood, Healthy.net, https://www.healthy.net/scr/Interview.aspx?Id=167, zugegriffen am.

    25. Juni 2019.

  28. 28.

    Albert, Interview mit dem Autor, 4 Februar 2015. Hervorhebung im Original.

  29. 29.

    „Feynman: Knowing Versus Understanding“, YouTube, geposted von ThePhysicalist, 17. Mai 2012, https://www.youtube.com/watch?v=NM-zWTU7X-k. Hier wird Feynman 1964 an der Cornell gezeigt, während er die Messenger-Lectures hält. Aus diesen Vorlesungen entstand später das Buch Vom Wesen physikalischer Gesetze.

  30. 30.

    Zum Beispiel Chunjun Cao, Sean M. Carroll und Spyridon Michalakis 2016, „Space from Hilbert Space: Recovering Geometry from Bulk Entanglement“, https://arxiv.org/abs/1606.08444, und viele andere Veröffentlichungen von van Raamsdonk, Susskind und Maldacena.

  31. 31.

    Zum Beispiel Laura Mersini-Houghton 2008, „Thoughts on Defining the Multiverse“, https://arxiv.org/abs/0804.4280.

  32. 32.

    Zum Beispiel Elizabeth S. Gould und Niyaesh Afshordi 2014, „A Non-local Reality: Is There a Phase Uncertainty in Quantum Mechanics?“, https://arxiv.org/abs/1407.4083.

  33. 33.

    Eine Bemerkung für Physiker und andere Spezialisten: Das Argument, dass die Vertauschungsrelationen in der Quantenfeldtheorie die Lokalität sicherstellen, ist ganz und gar nicht wasserfest, denn diese Relationen gelten nicht für den Messprozess. Wenn in der Quantenfeldtheorie eine Messung geschieht, und das nur in der Standard-, nicht relativistischen Quantenmechanik, dann muss der Kollaps ohne Zeitverzögerung überall im Raum geschehen, damit die Bell’sche Ungleichung nicht verletzt wird. Deshalb bleibt eine „Messung“ ein Problem und die Lokalität tritt auch hier auf (es sei denn, Sie nutzen ein Schlupfloch, wie es die Viele-Welten-Interpretation zweifellos macht). Mehr über die speziellen Interpretationsprobleme der Quantenfeldtheorie findet sich in Laura Ruetsche 2011, Interpreting Quantum Theories (Oxford University Press); und Paul Teller 1995, An Interpretive Introduction to Quantum Field Theory (Princeton University Press). Vor allem der Haag’sche Satz scheint ein Problem für die Theorie darzustellen.

  34. 34.

    Diese Theorie kann teilweise deshalb nur schwer auf die Quantenfeldtheorie ausgedehnt werden, weil sie hinsichtlich der Konsistenz ihrer eigenen Grundlagen Probleme hat (vgl. letzte Bemerkung).

  35. 35.

    Albert Einstein, Brief an Robert Thornton, 7. Dezember 1944, EA 61–574, https://plato.stanford.edu/entries/einstein-philscience/, zugegriffen am 25. Juni 2019.

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Becker, A. (2021). Unerhörtes Glück. In: Was ist real?. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-62542-2_12

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