Skip to main content

Nietzsches Umwertung der Arbeitsethik

  • Chapter
  • First Online:
Muße und Müßiggang im Zeitalter der Arbeit

Part of the book series: Schriften zur Weltliteratur/Studies on World Literature ((SWSWL,volume 11))

  • 504 Accesses

Zusammenfassung

Muße und Müßiggang waren für Nietzsches Leben, Denken und Schreiben von großer Bedeutung. Er beklagte als junger Basler Professor fehlende Muße, kannte als Altphilologe die langen Traditionen von scholê, otium und vita contemplativa (vgl. GT 15, KSA I, S. 101; FV 3, KSA I, S. 764–769; MA 284, KSA II, S. 232; M 41 und 42, KSA III, S. 48–50), reflektierte über das Verhältnis von „Arbeit und Langeweile“ sowie „Muße und Müßiggang“ (FW 42 und 329; KSA III, S. 408 f. und S. 556 f.) und wollte seine Götzen-Dämmerung ursprünglich „Müssiggang eines Psychologen“ nennen. Hinter diesem „harmlosen Titel“ finde sich eine Hinführung zu seiner „Umwerthung der Werthe“, die Schrift sei „sehr heiter, trotz sehr strengem Urtheile“ und damit geradezu „französisch“, wie Nietzsche am 12. September 1888 dem befreundeten Komponisten Heinrich Köselitz berichtet (BVN-1888,1105; KSB 8, S. 417).

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Hardcover Book
USD 89.99
Price excludes VAT (USA)
  • Durable hardcover edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    So im Brief an Friedrich Ritschl, 9. April 1870. In: Nietzsche: Briefe April 1869 – Mai 1872 (= Sämtliche Briefe. Kritische Studienausgabe in 8 Bde. Hrsg. von Giorgio Colli, Mazzino Montinari. Bd. 3). München, Berlin, New York 21986, S. 114f. – Nietzsches Briefe werden fortan nach dieser Ausgabe unter Verwendung der Sigle KSB und Angabe der Bandnummer sowie Seitenzahl im Fließtext zitiert, wobei auch auf die digitale Kritische Gesamtausgabe Werke und Briefe (eKGWB) auf Nietzsche Source unter Angabe des Jahres und der Briefnummer (hier BVN-1870,72) verwiesen wird.

  2. 2.

    Nietzsches Werke werden nach der Kritischen Studienausgabe in 15 Bänden (hrsg. von Giorgio Colli, Mazzino Montinari. München, Berlin, New York 31999) zitiert, neben der Sigle KSA und der Bandnummer sowie Seitenzahl wird auch die (vom de Gruyter Verlag festgelegte) Sigle der jeweiligen Schrift angegeben.

  3. 3.

    Die angesprochene Umwertung herrschender moralischer Werte wird erstmals 1884 im Nachlass explizit erwähnt: vgl. N, KSA 11, S. 218. Sie beschränkt sich nicht auf Nietzsches eigene Tätigkeit. Vgl. den Artikel Andreas Urs Sommers: Umwertung der Werthe. In: Henning Ottmann (Hrsg.): Nietzsche Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart, Weimar 2000, S. 345 f.

  4. 4.

    Dieser weitverbreitete Spruch findet sich schon in einer Predigt Bertholds von Regensburg; dazu Kap. 1.2 der vorliegenden Studie.

  5. 5.

    Dazu Kap. 2.4 der vorliegenden Studie.

  6. 6.

    Claus Zittel: Französische Moralistik. In: Nietzsche Handbuch, S. 399–401, hier S. 399. Vgl. außerdem Knut Ebeling: Frankreich. In: Ebd., S. 435–437; Beatrix Bludau: Frankreich im Werk Nietzsches. Geschichte und Kritik der Einflussthese. Bonn 1979; Giuliano Campioni: Der französische Nietzsche. Aus dem Italienischen v. Renate Müller-Buck u. Leonie Schröder. Berlin, New York 2009.

  7. 7.

    Der Wortstamm „muße“ kommt in 31 Texteinheiten, „musse“ in 34 Texteinheiten vor (darunter ist viermal von „Mußestunden“ in Briefen und Notizen und weitere dreimal von „Mußezeit“ die Rede, aber nur im Nachlass). Darüber hinaus findet sich der Wortstamm „müssig“ in 84 Texteinheiten (darunter „Müßiggang“, „Müßiggänger“ und dazugehörige Adjektive). „Otium“ kommt 19 Mal in 18 Textabschnitten vor. So die Ergebnisse entsprechender Volltextsuchen in der eKGWB auf nietzschesource.org.

  8. 8.

    Der Wortstamm „arbeit“ findet sich in 987 Texteinheiten Nietzsches. Vgl. dagegen die Angabe im Nietzsche-Wörterbuch (hrsg. von Paul van Tongeren, Gerd Schank, Hermann Siemens. Bd. 1: Abbreviatur – einfach. Berlin, Boston 2004, S. 81), wo von 1100 Belegen die Rede ist.

  9. 9.

    So etwa in den 1999 erschienenen Dokumenten zu Arbeit und Müßiggang (hrsg. von Asholt, Fähnders, S. 69 f. und S. 198 f.) und in der 2012 publizierten Kleinen Philosophie der Faulheit (hrsg. von Dilmaghani, Sahraoui, S. 125 f. und S. 136–139). In die 2017 bei Suhrkamp erschienene Anthologie Philosophie der Arbeit (hrsg. von Aßländer, Wagner) wurde hingegen kein Text Nietzsches aufgenommen, was vermuten lässt, dass er eher als Denker des Müßiggangs gilt.

  10. 10.

    Vgl. Günter Gödde: „Das beschauliche Element in großem Maße verstärken“ – Theorie der Muße bei Friedrich Nietzsche. In: Joseph Tewes (Hrsg.): Nichts Besseres zu tun. Über Muße und Müßiggang. Oelde 21991, S. 77–95, hier S. 95.

  11. 11.

    Vgl. Günter Gödde, Nikolaos Loukidelis, Jörg Zirfas: Einleitung: Friedrich Nietzsche und die Vitalisierung der Lebenskunst. In: Dies. (Hrsg.): Nietzsche und die Lebenskunst. Ein philosophisches-psychologisches Kompendium. Stuttgart, Weimar 2016, S. 1–26, hier S. 3 und S. 9.

  12. 12.

    Ebd. Kap. IV: Die mittlere Schaffensperiode. Einführung zu den Beiträgen, S. 142.

  13. 13.

    Günter Gödde: Der Wert der Muße und ihre Beziehung zur Lebenskunst. In: Ebd., S. 143–155, hier S. 148 und S. 150.

  14. 14.

    Martin Jörg Schäfer: „Müssiggang eines Gottes“. Schreibarbeit nach Nietzsche. In: Alexander Karschnia, Oliver Kohns, Stefanie Kreuzer, Christian Spies (Hrsg.): Zum Zeitvertreib. Strategien – Institutionen – Lektüren – Bilder. Bielefeld 2005, S. 175–186; ders.: Die Gewalt der Muße. Wechselverhältnisse von Arbeit, Nichtarbeit, Ästhetik. Zürich, Berlin 2013, S. 165–247 (Kap. 4: Entfesselte Gewalten. Austreibung der Faulheit, Metaphorologie der Arbeit und Müßiggang-Agenda [Nietzsche]); ders.: Ein ,,edel Ding um Musse und Müssiggehen“ und Nietzsches Metaphorologie der Arbeit. In: Keiling, Krause, Liedke (Hrsg.): Muße und Moderne, S. 61–74.

  15. 15.

    Volker Gerhardt: Der freie Geist und die Muße. Zur Anthropologie der Theorie bei Nietzsche. In: Thomas Jürgasch, Tobias Keiling (Hrsg.): Anthropologie der Theorie. Tübingen 2017, S. 225–245, hier S. 244.

  16. 16.

    Ebd.

  17. 17.

    Weiteren Aufschluss versprechen die derzeit erscheinenden Bände des Nietzsche-Kommentars. Exemplarisch hinzuweisen ist auf Sebastian Kaufmanns Stellenkommentar zur Fröhlichen Wissenschaft: „‚Musse‘/‚Muße‘ und ‚Müssiggehen‘, ‚Müssiggang‘/‚Müßiggang‘ sind Leitthemen, die das gesamte Denken und Schreiben N.s durchziehen (allerdings findet sich das Substantiv ‚Musse‘ in den veröffentlichten Schriften zum letzten Mal in FW, danach ist nur noch von ‚Müssiggang‘ die Rede)“ (NK 3/2, S. 479, 15). Vgl. überdies NK 3/2 zu FW 6 u. insbesondere zu FW 329.

  18. 18.

    Gödde: Theorie der Musse bei Friedrich Nietzsche, S. 79 f.

  19. 19.

    Vgl. Friedrich Nietzsche: Frühe Schriften. 1854–1869. 5 Bde. (= BAW 1–5). Hrsg. von Hans Joachim Mette, Carl Koch, Karl Schlechta. Editorische Vorbemerkung v. Rüdiger Schmidt zum Nachdruck der Ausgabe. München 1994, Bd. II, S. 144–154. Auf diese literarischen Arbeiten weist bereits Theo Meyer hin: Nietzsche und die Kunst. Tübingen, Basel 1993, S. 136.

  20. 20.

    Vgl. KGB, Kommentar im Supplementband zu frühen Briefen.

  21. 21.

    Nietzsches frühere Kenntnis von Schopenhauers Denken ist anzunehmen: vgl. Johannes Figl: Dialektik der Gewalt. Nietzsches hermeneutische Religionsphilosophie. Düsseldorf 1984, S. 114 ff.

  22. 22.

    Vgl. die zahlreichen Einträge zu Schopenhauer im Nietzsche Handbuch (hrsg. von Ottmann).

  23. 23.

    Vgl. Christian Niemeyer: Nietzsches Leben. In: Nietzsche Handbuch, S. 9–34, hier S. 19.

  24. 24.

    Hideo Akiyama: Nietzsches Idee des „grossen Stils“. In: Nietzsche-Studien, Bd. 3, H. 1 (2010), S. 105–114, hier S. 107.

  25. 25.

    Zu diesem ideen- und kulturgeschichtlichen Hintergrund vgl. Kap. 1.3 meiner Studie.

  26. 26.

    Das bemerkt bereits Holger Schmid: Von der Geburt der Tragödie bis Richard Wagner in Bayreuth (1871–1878). In: Nietzsche Handbuch, S. 77.

  27. 27.

    Arthur Schopenhauer: Parerga und Paralipomena. Bd. I [1851]. In: Ders.: Werke in fünf Bänden. Bd. IV. Hrsg. von Ludker Lütkehaus. Zürich 1988, S. 199.

  28. 28.

    Arthur Schopenhauer: Aphorismen zur Lebensweisheit [1851]. Vollst. Ausg. mit Erl. u. Übers. d. fremdsprachigen Zitate. Frankfurt a.M. 1976, S. 29 f.

  29. 29.

    Ebd., S. 30.

  30. 30.

    Friedrich Albert Lange: Die Arbeiterfrage. Ihre Bedeutung für Gegenwart und Zukunft. Winterthur: Bleuler-Hauscher und Comp. 31875. – Gleich im Erscheinungsjahr erwarb Nietzsche das Buch von Lange, den er als Autor sehr schätzte und dessen Geschichte des Materialismus (1866) er nachweislich mehrfach las.

  31. 31.

    Vgl. den materialreichen Beitrag zur Quellenforschung samt detaillierten Literaturhinweisen von Thomas H. Brobjer: Nietzsche’s knowledge of Marx and Marxism. In: Nietzsche-Studien, H. 1, Bd. 31 (2002), S. 298–313, insbes. S. 302–305 zu Lange und Dühring.

  32. 32.

    Georg Simmel: Deutschlands innere Wandlung [1914]. In: Ders.: Der Krieg und die geistigen Entscheidungen. Reden und Aufsätze. München, Leipzig 1917, S. 7–30, hier S. 22 ff.

  33. 33.

    Georg Lukács: Nietzsche als Vorläufer der faschistischen Ästhetik [1934]. In: Ders.: Werke. Bd. 10. Neuwied, Berlin 1969, S. 307–339.

  34. 34.

    Hans Thiersch: Lebenswelt und Moral. Beiträge zur moralischen Orientierung sozialer Arbeit. Weinheim, München 1995, S. 30 f. und S. 214.

  35. 35.

    Niemeyer: Nietzsches Zeit. In: Nietzsche Handbuch, S. 2–8, hier S. 7. – Vgl. außerdem Ottmann: Kapitalismus. In: Nietzsche Handbuch, S. 262 f.

  36. 36.

    Diese Phaseneinteilung geht zurück auf Lou Andreas-Salomé: Friedrich Nietzsche in seinen Werken [1894]. Mit 3 Bildern Nietzsches u. faks. Briefen. Unveränderter Neudruck. Dresden 1924, S. 10.

  37. 37.

    Wiebracht Ries, Karl-Friedrich Kiesow: Von Menschliches, Allzumenschliches bis zur Fröhlichen Wissenschaft (1878–1882). In: Nietzsche Handbuch, S. 91–119, hier S. 91.

  38. 38.

    Vgl. Ries, Kiesow: Von Menschliches, Allzumenschliches bis zur Fröhlichen Wissenschaft (1878–1882), S. 92.

  39. 39.

    Zum Problem der Gattungszuordnung von Nietzsches ‚mittleren‘, ‚freigeistigen‘ Schriften (MA, M und FW) vgl. ausführlich Sebastian Kaufmanns Nietzsche-Kommentar (Bd. 3/2, Überblickskommentar, Kap. 3: Konzeption, Schreib- und Denkstil [erscheint vorauss. 2021]). – Die Bände des Freiburger Nietzsche-Kommentars (de Gruyter Verlag, Berlin, Boston) werden im Folgenden mit der Sigle NK abgekürzt.

  40. 40.

    Ries, Kiesow: Von Menschliches, Allzumenschliches bis zur Fröhlichen Wissenschaft (1878–1882), S. 94.

  41. 41.

    Vgl. Theunissen: Vorentwürfe von Moderne. Antike Melancholie und die Acedia des Mittelalters, S. 25–29 und S. 42 f.; Post: Acedia – Das Laster der Trägheit, S. 130.

  42. 42.

    Zur Forschungsdebatte um den Unterschied zwischen ‚freier Geist‘ und ‚Freigeist‘ vgl. Andreas Urs Sommers Kommentar zu Jenseits von Gut und Böse: Ders.: NK 5/1. Berlin, Boston 2016, S. 214–311.

  43. 43.

    Vgl. Vivetta Vivarelli: Nietzsche und die Masken des freien Geistes. Montaigne, Pascal und Sterne. Würzburg 1998; Giuliano Campioni: Freigeist (aus dem Italien. v. R. Müller-Buck). In: Nietzsche Handbuch, S. 235–237.

  44. 44.

    Zur Bedeutung und Funktion von „Monolog und Verkündigung“ für Nietzsches Kunstauffassung vgl. Meyer: Nietzsche und die Kunst, S. 145 ff.; außerdem Els Weijers: Wie man wird, was man erzählt. Erzählen und Diskurs vom Selbst in Nietzsches Texten. In: Roland Duhamel, Erik Oger (Hrsg.): Die Kunst der Sprache und die Sprache der Kunst. Würzburg 1994, S. 37–54, insbes. S. 42 ff. zu MA.

  45. 45.

    Vgl. Linda Simonis: Die Kunst des Geheimen. Esoterische Kommunikation und ästhetische Darstellung im 18. Jahrhundert. Heidelberg 2002.

  46. 46.

    Campioni: Freigeist, S. 235. – Schopenhauer wird in einer Nachlass-Notiz von 1874 (N 34[43]; KSA 7, S. 807) als „der befreiende Zerstörer“, der „Freigeist“, bezeichnet.

  47. 47.

    Campioni: Französische Aufklärung. In: Nietzsche Handbuch, S. 397–399, hier S. 399.

  48. 48.

    Campioni: Freigeist, S. 236 f.

  49. 49.

    Vgl. Gerhardt: Der freie Geist und die Muße.

  50. 50.

    Vgl. Unterkapitel 1.3 der vorliegenden Untersuchung.

  51. 51.

    Vgl. Campioni: Der französische Nietzsche, S. 26 ff.

  52. 52.

    Darauf weisen Ries und Kiesow in ihrem Handbuchartikel „Von Menschliches, Allzumenschliches bis zur Fröhlichen Wissenschaft (1878–1882)“ (S. 100) hin.

  53. 53.

    Zur zeitgenössischen Rezeption von Menschliches, Allzumenschliches vgl. ebd., S. 93, zu dieser Station von Nietzsches Denkweg siehe die konzise Zusammenfassung ebd., S. 118.

  54. 54.

    „Zum Ort der Lebenskunst in der Geschichte der Philosophie“ vgl. das gleichnamige Kapitel von Wilhelm Schmid: Philosophie der Lebenskunst. Eine Grundlegung. Frankfurt a.M. 1999, S. 27–38; zu Nietzsches „Ästhetik der Existenz“ und dessen wichtigen Beitrag durch unterschiedliche Perspektiven auf das Leben, auf Krankheit und Gesundheit, auf den freien Geist und die Gelassenheit, vgl. ebd., S. 168 f., S. 292, S. 347 f., S. 365 f. und S. 390.

  55. 55.

    Zu den veränderten Wahrnehmungsgewohnheiten vgl. Schivelbusch: Geschichte der Eisenbahnreise. Zur Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert.

  56. 56.

    Stephan Günzel: „Mit festen Schultern steht der Raum gestemmt gegen das Nichts“. Der Raumbegriff bei Schopenhauer, Nietzsche und danach. In: Marta Kopij, Wojciech Kunicki (Hrsg.): Nietzsche und Schopenhauer. Rezeptionsphänomene der Wendezeiten. Leipzig 2006, S. 335–344, hier S. 338 f.

  57. 57.

    Schopenhauer: Aphorismen zur Lebensweisheit, S. 29 f.

  58. 58.

    So beginnt Adalbert Stifters 1857 erschienener Nachsommer mit dem Satz: „Mein Vater war ein Kaufmann“ (Stifter: Der Nachsommer. Eine Erzählung. Frankfurt a.M. 2008, S. 9).

  59. 59.

    David Hume: Über Handel. In: Aßländer, Wagner (Hrsg.): Philosophie der Arbeit, S. 170–181, hier S. 178.

  60. 60.

    Zu Nietzsches Auseinandersetzung mit Hume in Jenseits von Gut und Böse vgl. Sommers Kommentar: v. a. NK 5/1, S. 132 f., 142, 201 und S. 712 f.

  61. 61.

    Aristoteles: Politik, 1337b30–1338a (49). Dazu Kap. 1.3 der vorliegenden Studie.

  62. 62.

    Diesen Aspekt akzentuiert Neschke-Hentschke: Die uneingeschränkt beste Polisordnung, S. 175.

  63. 63.

    Zur Bedeutung der Muße in der Politik des Aristoteles vgl. Varga: Vom erstrebenswertesten Leben, insbes. 107–139; außerdem Neschke-Hentschke: Die uneingeschränkt beste Polisordnung, insbes. S. 172; zur Eudaimonie des Aristoteles siehe Brüllmann: Glück, S. 232–238.

  64. 64.

    Vgl. Hegel: Grundlinien der Philosophie des Rechts. In: Ders.: Gesammelte Werke. Hrsg. von der Nordrhein-Westphälischen Akademie der Wissenschaften und Künste und dem Hegel-Archiv der Ruhr-Universität Bochum. Bd. 14/1. Hrsg. von Klaus Grotsch, Elisabeth Weisser-Lohmann. Hamburg 2009, S. 164.

  65. 65.

    Ebd., S. 168; vgl. auch die Einleitung Aßländers und Wagners in die neuzeitliche Philosophie der Arbeit, S. 235–237, hier S. 233 f.

  66. 66.

    Nietzsches Bezugnahmen auf Hegel, Schelling, Fichte und Kant sind v. a.. polemisch: vgl. Renate Reschke: Deutscher Idealismus. In: Nietzsche Handbuch, S. 392–394.

  67. 67.

    Schäfer: Schreibarbeit nach Nietzsche, S. 181.

  68. 68.

    Dazu Kap. 1.2 der vorliegenden Studie.

  69. 69.

    Schäfer: Schreibarbeit nach Nietzsche, S. 182.

  70. 70.

    Hegel: Vorlesungen über die Ästhetik I. In: Ders.: Werke. 20 Bde. Hrsg. von Eva Moldenhauer, Karl Markus Michel. Bd. 12. Frankfurt a.M. 1989, S. 203.

  71. 71.

    Frank Ruda: Hegels Pöbels. Eine Untersuchung der Grundlinien der Philosophie des Rechts. Paderborn 2011, S. 140.

  72. 72.

    Ebd. – Eine, von Rudas Untersuchung angeregte, Sozial- und Literaturgeschichte des Pöbels bietet Roman Widder: Pöbel, Poet, Publikum. Figuren arbeitender Armut in der Frühen Neuzeit. Göttingen 2020.

  73. 73.

    Alfred Edmund Brehm: Brehms Tierleben. Die schönsten Tiergeschichten, ausgewählt, eingeleitet u. mit einem Nachwort versehen v. Roger Willemsen. Illustriert v. Klaus Ensikat. Frankfurt a.M. 2006, S. 251–267, hier S. 251. – Der Text folgt der zweiten, akt. Auflage in 10 Bde. v. 1882–1887.

  74. 74.

    Ebd.,S. 257.

  75. 75.

    Ebd., S. 252 und S. 254.

  76. 76.

    Vgl. ebd., S. 257, und zum Schlafrhythmus der Faultiere S. 263.

  77. 77.

    Ebd., S. 261.

  78. 78.

    Vgl. ebd., S. 251.

  79. 79.

    Vgl. dazu Kap. 5.3.3 der vorliegenden Studie.

  80. 80.

    Jacob Burckhardt: Werke. Kritische Gesamtausgabe (= JBW). Bd. 10. Hrsg. von d. Jacob-Burckhardt-Stiftung. München, Basel 2000.

  81. 81.

    Ernst Bloch: Erbschaft dieser Zeit. Berlin 21992, S. 111.

  82. 82.

    Zum Zusammenhang von „Cultur und Kaste“ vgl. MA-439: „Eine höhere Cultur kann allein dort entstehen, wo es zwei unterschiedene Kasten der Gesellschaft giebt: die der Arbeitenden und die der Müssigen, zu wahrer Musse Befähigten; oder mit stärkerem Ausdruck: die Kaste der Zwangs-Arbeit und die Kaste der Frei-Arbeit“ (KSA 2, S. 286).

  83. 83.

    Vgl. zur Semantik des Barbaren/Barbarischen bei Nietzsche: Sebastian Kaufmann, Markus Winkler (Hrsg.): Nietzsche, das ‚Barbarische‘ und die ‚Rasse‘. Berlin, Boston 2021 [in Vorb.].

  84. 84.

    Thorstein Veblen: The Theorie of the leisure class. New York, London 1899.

  85. 85.

    Vgl. Paolo Panizzo: Nietzsche als Philosoph der Kultur im Zeitalter der Arbeit. In: Andreas Urs Sommer (Hrsg.): Nietzsche – Philosoph der Kultur(en). Berlin 2008, S. 441–451, insbes. S. 448–451.

  86. 86.

    Zur „Transformation ästhetischer Kategorien durch Nietzsche“ vgl. den gleichnamigen zweiten Teil der Studie Rudolf Reubers: Ästhetische Lebensformen bei Nietzsche. München 1989, S. 77–126.

  87. 87.

    Zu dieser Bekanntschaft vgl. die Biographien von Curt Paul Friedrich Janz (Nietzsche. Biographie in 3 Bde. München, Wien 1978/79, Bd. 1, S. 727) und Werner Ross (Der ängstliche Adler, Friedrich Nietzsches Leben, Stuttgart 1980, S. 471) sowie die Darstellung bei Astrid Heep: Frauen in Nietzsches Leben: Von Feenweibchen, verschiedenen Wesen und Höllenmaschinen. Norderstedt 2017, S. 35–43.

  88. 88.

    Vgl. Kapitel 5.1 der vorliegenden Studie.

  89. 89.

    Vgl.: „Handle so, daß du die Menschheit, sowohl in deiner Person als in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst“ (Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Hrsg. von Theodor Valentiner, eingel. v. Hans Ebeling. Stuttgart 2004, S. 429). – Zu Kants Moralphilosophie s. Otfried Höffe: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Ein kooperativer Kommentar. Frankfurt a.M. 1993; Volker Gerhardt: Immanuel Kant. Vernunft und Leben. Stuttgart 2002.

  90. 90.

    Eine Vorstufe aus Notizbuch N V 7 wird in KSA 14, S. 263, folgendermaßen wiedergegeben: „Stille Stätten zum Nachdenken inmitten unserer Städte bauen – die Kirchen umbauen dazu. Die Erhabenheit des Denkens und Sich-Besinnens soll im Bau liegen. Die Kirche soll dies Monopol nicht mehr haben – es ist der Menschheit theuer zu stehen gekommen, daß die vita contemplativa immer religiosa sein sollte!“ (Vgl. https://www.nietzschesource.org/facsimiles/DFGA/N-V-7,195).

  91. 91.

    Einige der folgenden Befunde finden sich bereits in meinem Beitrag: Gedankengebäude und Seelengleichnis. Nietzsches Architekturmetaphern. In: Gabriela Antunes, Sonia Goldblum und Noémi Pineau (Hrsg.): Rationalität und Formen des Irrationalen im deutschen Sprachraum vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Bern u. a. 2013, S. 57–71, hier S. 69–71.

  92. 92.

    Vgl. Fritz Neumeyer, Der Klang der Steine. Nietzsches Architekturen (Berlin 2001, S. 240 f.), der auf die Ähnlichkeiten zwischen Schinkels Szene und Nietzsches Vision hinweist.

  93. 93.

    Nietzsche an Reinhart von Seydlitz, Brief aus Turin am 13. Mai 1888. In: Ders., KSB 8, Nr. 1034, S. 312–314, hier S. 313. – Nietzsches Turiner Lebens- und Erfahrungswelt rekonstruiert Tilmann Buddensieg: Nietzsches Italien. Städte, Gärten und Paläste. Berlin 2002, S. 169–194.

  94. 94.

    Neumeyer: Klang der Steine, S. 244.

  95. 95.

    Zur Entstehungs- und Kulturgeschichte der Passage vgl. Benjamin: GS V/1, S. 45–47. – Eine komparatistische Literaturgeschichte der Passagen in Paris sowie in Nantes, Mailand, Neapel und Berlin bietet Schaper: Der gläserne Himmel.

  96. 96.

    Vgl. Neumeyer: Klang der Steine, S. 238 f.

  97. 97.

    Hartmut Böhme: „Auch die Gottlosen brauchen Räume, in denen sie ihre Gedanken denken können.“ Nietzsches Phantasien über Architektur im postreligiösen Zeitalter. Abzurufen unter: https://www2.culture.hu-berlin.de/hb/static/archiv/volltexte/texte/nietzsche.html [Stand: 01.10.2018].

  98. 98.

    Vgl. Kap. 1.2 der vorliegenden Studie.

  99. 99.

    Grimm: Deutsches Wörterbuch, Sp. 2771 u. Sp. 2779 f.

  100. 100.

    Vgl. Stendhal: Œuvres complètes. De l’amour. Seule édition complète. Augmenté des Préfaces et de Fragments entièrement inédits. Paris 1854, S. 110 f.; dazu Marco Brusotti: Beiträge zur Quellenforschung. In: Nietzsche- Studien. Bd. 22 (1993), S. 389–394, hier S. 392 f.

  101. 101.

    Vgl. Sebastian Kaufmann: ‚Wilde‘ und ‚Barbaren‘ in der Fröhlichen Wissenschaft. In: Ders., Markus Winkler (Hrsg.): Nietzsche, das ‚Barbarische‘ und die ‚Rasse‘. Berlin, Boston 2021 [in Vorbereitung].

  102. 102.

    Zu diesen und weiteren Quellen von FW 329 vgl. ausführlich ebd.

  103. 103.

    Julius Baumann: Handbuch der Moral nebst Abriss der Rechtsphilosophie. Leipzig 1879, S. 88.

  104. 104.

    Friedrich von Hellwald: Die Erde und ihre Völker. Ein geographisches Hausbuch. 2. Bde. Bd. 1. Stuttgart 1878, S. 118.

  105. 105.

    Vgl. Vivetta Vivarelli: Der freie Geist, die amerikanische Rastlosigkeit und die Verschmelzung der Kulturen. In: Sommer (Hrsg.): Nietzsche – Philosoph der Kultur(en)? S. 529–544, hier S. 540 f.

  106. 106.

    Dazu Kapitel 5.2 meiner Studie.

  107. 107.

    Vgl. David Thatcher: Nietzsche, Bagehot and the Morality of Custom. In: The Victorian Newsletter 62 (1982), S. 7–13. Zu Bagehot als Quelle für FW 329 vgl. Kaufmann: ‚Wilde‘ und ‚Barbaren‘ in der Fröhlichen Wissenschaft [in Vorbereitung].

  108. 108.

    Walter Bagehot: Der Ursprung der Nationen. Betrachtungen über den Einfluss der natürlichen Zuchtwahl und der Vererbung auf die Bildung politischer Gemeinwesen. Autorisirte Ausgabe, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1874. Verzeichnet in: Nietzsches persönliche Bibliothek. Hrsg. von Giuliano Campioni, Paolo D’Iorio, Maria Christina Fornari, Francesco Fronterotta u. Andreas Orsucci unter Mitarbeit v. Renate Müller-Buck. Berlin, New York 2003, S. 129. – Eselsohren befinden sich auf S. 215 und S. 228.

  109. 109.

    Ebd., S. 56.

  110. 110.

    Bagehot: „Das vorbereitende Zeitalter“, S. 43 f.

  111. 111.

    Ebd., S. 43 und S. 45.

  112. 112.

    Vivarelli: Der freie Geist, die amerikanische Rastlosigkeit und die Verschmelzung der Kulturen, S. 533.

  113. 113.

    Jacob Burkhardt: Weltgeschichtliche Betrachtungen. Stuttgart 1963, S. 68 f.

  114. 114.

    Ebd., S. 154.

  115. 115.

    Vgl. Vivarelli: Der freie Geist, die amerikanische Rastlosigkeit und die Verschmelzung der Kulturen, S. 534 f.

  116. 116.

    Vivarelli (Der freie Geist, die amerikanische Rastlosigkeit und die Verschmelzung der Kulturen, S. 535 f.) weist darauf hin, dass Nietzsches Amerikabild in den Nachlass-Notaten dieser Zeit „stets mit der Kritik an der Rastlosigkeit der Gegenwart verbunden“ ist.

  117. 117.

    Dazu bereits Platon: Nomoi (achtes Buch), 846d.

  118. 118.

    Insbesondere in der Lutezia-Schrift samt nachträglicher Préface: vgl. DHA 8/1, S. 32, u. DHA 13/1, S. 294; dazu Kap. 3.3 der vorliegenden Studie.

  119. 119.

    Vgl. Schillers sechsten, sieben und achten Brief Über die ästhetische Erziehung des Menschen. In: Ders.: Sämtliche Werke in 5 Bde. Bd. V, S. 581–592.

  120. 120.

    Ökonomisch-utilitaristisches Denken bedroht demnach die wahre Bildung: vgl. Thomas H. Brobjer: Nietzsche and Economics. In. Helmut Heit, Lisa Heller (Hrsg.): Nietzsche und die Wissenschaften. Berlin, Boston 2014, S. 307–321, hier S. 318.

  121. 121.

    Vgl. insbes. Michel Foucault: Surveiller et punir. La naissance de la prison. Paris 1975; Ulrich Bröckling: Disziplin. Soziologie und Geschichte militärischer Gehorsamsproduktion. München 1997.

  122. 122.

    Schiller: Die ästhetische Erziehung des Menschen, S. 584.

  123. 123.

    Manfred Schneider: Der Barbar. Endzeitstimmung und Kulturrecycling. München 1997, S. 206.

  124. 124.

    Ferdinand Lassalle: Rede zu Frankfurt a.M. am 17. Mai 1863. In: Ders.: Arbeiterlesebuch und andere Studientexte. Mit einem Nachwort „Zum Verständnis der Texte“ hrsg. von Wolf Schäfer. Reinbek bei Hamburg 1972, S. 57–96, hier S. 84.

  125. 125.

    Ebd.

  126. 126.

    Ebd.

  127. 127.

    Bagehot: Ursprung der Nationen, S. 214 f.

  128. 128.

    Ebd., S. 215.

  129. 129.

    Vgl. Journal des Goncourt. Mémoires de la vie littéraire, Bd. I, Année 1856 (Bibliothèque-Charpentier, 1891 [8e mille]), S. 147; https://fr.wikisource.org/wiki/Journal_des_Goncourt/I/Ann%C3%A9e_1856 [Stand: 19.07.2020]; Nietzsche: eKGWB/NF-1887,11[296]; KSA 13, S. 117–123).

  130. 130.

    Vgl. Robert Baldick: Dinner at Magny’s, London 1971; siehe auch Robert Fox: The savant and the state. Science and cultural politics in nineteenth-century France. Baltimore 2012.

  131. 131.

    Vgl. Ralph Häfner: Die „berühmten dîners chez Magny“. Zum Ort Heinrich Heines in Nietzsches imaginärer Gesellschaft der Klugen. In: Ders., Andreas Urs Sommer, Sebastian Kaufmann (Hrsg.): Nietzsches Literaturen. Berlin, Boston 2019, S. 281–304.

  132. 132.

    Zur Muße in der römischen Antike vgl. die Lexikonartikel von Gehrke, Heimgartner: Muße, Sp. 554–557; Schlapbach: Muße, Sp. 359–361; außerdem Jean-Marie André: Recherches sur l’otium romain. Paris 1962.

  133. 133.

    Vgl. dazu Kap. 1.2 der vorliegenden Studie.

  134. 134.

    Bagehot: Ursprung der Nationen, S. 82.

  135. 135.

    Ebd., S. 83.

  136. 136.

    Ebd.

  137. 137.

    Ebd., S. 84; vgl. auch ebd., S. 54–65.

  138. 138.

    Ebd., S. 84.

  139. 139.

    Vgl. die Belegstellen und Analysen im Nietzsche Handbuch, S. 77, 192, 210, 221, 240 und S. 325 f.

  140. 140.

    Benjamin Franklin: Pour Richard’s Almanack [1732–1757]. In: Isaac Kramnick (Hrsg.): The Portable Enlightenment Reader. New York 1995, S. 490.

  141. 141.

    Vgl. Janz: Nietzsche. Biographie in 3 Bänden; außerdem meinen Beitrag: Dandysme. Zu einem Motiv aus Nietzsches Baudelaire-Exzerpten. In: Katharina Grätz, Sebastian Kaufmann (Hrsg.), unter red. Mitarbeit v. Armin Thomas Müller u. Milan Wenner: Nietzsche als Dichter. Lyrik – Poetologie – Rezeption. Berlin, Boston 2017, S. 401–420. – Das folgende Kapitel basiert größtenteils auf diesem Aufsatz.

  142. 142.

    Mit Blick auf diese Nennungen im Nachlass ist Hiltrud Gnügs Befund, Nietzsches Philosophie weise zwar „viele Übereinstimmungen mit der dandystischen Ästhetik auf“, doch den „Begriff des Dandysmus“ verwende er nicht explizit, zu korrigieren (Gnüg: Kult der Kälte, S. 74).

  143. 143.

    Einen konzisen Überblick gibt der Artikel in Pichois, Avice: Dictionnaire Baudelaire, S. 334–338. Auf weitere Studien wird noch an jeweils geeigneter Stelle eingegangen.

  144. 144.

    Paul Bourget: Essais de psychologie contemporaine. Paris 1883. – Im Folgenden wird auf diese Ausgabe zurückgegriffen. – Inwiefern Bourgets Essais für Nietzsches frühe Baudelaire-Rezeption maßgeblich sind, erläutern Karl Pestalozzi: Nietzsches Baudelaire-Rezeption. In: Nietzsche-Studien, Jg. 7, Berlin 1978, S. 158–178, hier S. 160; Jacques Le Rider: Nietzsche et Baudelaire. In: Littérature, Nr. 86 (1992), S. 85–101, hier S. 85 f., und Stéphane Michaud: Nietzsche und Baudelaire. In: Bernd Kortländer, Hans T. Siepe (Hrsg.): Baudelaire und Deutschland, Deutschland und Baudelaire. Tübingen 2006, S. 81–103, hier S. 85.

  145. 145.

    Nietzsche las in einer Neuauflage der 1868 erschienenen, dritten Fassung der Fleurs du Mal: Vgl. sein Handexemplar: Œuvres complètes de Charles Baudelaire. Les Fleurs du Mal. Précédés d’une notice par Théophile Gautier, nouvelle édition, Paris 1882: dazu Pestalozzi: Nietzsches Baudelaire-Rezeption, S. 166–170; Helmut Pfotenhauer: Die Kunst als Physiologie. Nietzsches ästhetische Theorie und literarische Produktion, Stuttgart 1985, S. 206–213.

  146. 146.

    Gautiers Essay, im Februar 1868 und damit nur wenige Monate nach dem Tode Baudelaires verfasst, ist stattliche 75 Seiten lang (Œuvres complètes de Charles Baudelaire, S. 1–75).

  147. 147.

    Vgl. Pestalozzi: Nietzsches Baudelaire-Rezeption, S. 167 f.; Helmut Pfotenhauer: Nietzsche als Leser Baudelaires. In: Walter Gebhard (Hrsg.), Friedrich Nietzsche. Perspektivität und Tiefe. Bayreuther Nietzsche-Kolloquium 1980. Frankfurt a.M., Bern 1982, S. 123–145, hier S. 130; Michaud: Nietzsche und Baudelaire, S. 96.

  148. 148.

    Vgl. Bourget: Essais de psychologie contemporaine, S. 19–26 (III: Théorie de la décadence). Dazu Pfotenhauer: Nietzsche als Leser Baudelaires, S. 96.

  149. 149.

    Vgl. ebd., S. 130.

  150. 150.

    Vgl. außerdem: WA 5, KSA 6, S. 21–23, und WA 7, KSA 6, S. 27–29; dazu Pfotenhauer: Nietzsche als Leser Baudelaires, S. 129; außerdem Michaud, Nietzsche und Baudelaire, S. 96, der auch auf Baudelaires eigenen, jedoch anders gefassten Décadence-Begriff hinweist.

  151. 151.

    Bourget: Essais de psychologie contemporaine, S. 20.

  152. 152.

    Michaud: Nietzsche und Baudelaire, S. 96.

  153. 153.

    Vgl. ebd.,S. 97; Le Rider: Nietzsche et Baudelaire, S. 89 und S. 95.

  154. 154.

    Vgl. Fabrice Zimmer: Nietzsche. Prophète du dandysme? In: magazine littéraire, Janvier 2000,

    S. 63–65; Günter Erbe: Motive des Dandysmus in der Philosophie Nietzsches. In: e-journal Philosophie der Psychologie, Januar 2006, S. 1–4, https://www.jp.philo.at/texte/ErbeG1.pdf [Stand: 19.07.2020].

  155. 155.

    Vgl. die erläuternde Variante in Baudelaires Mon cœur mis à nu, BOC I, S. 693. – Die drei genannten Gestalten, der Priester, der Soldat und der Dichter, seien durch „ein Ausmaß der Selbstbeherrschung“ verbunden und stellten insofern, „nur jeweils anders akzentuiert, eigentlich dasselbe dar“, argumentiert Dieter Mettler in seiner Deutung von Baudelaires Heroismus (Mettler: Baudelaire, S. 294).

  156. 156.

    Vgl. etwa die Polemik gegen christliche Priester in Nietzsches Genealogie der Moral: GM I 7, KSA 5, S. 266.

  157. 157.

    „Der freie Mensch ist Krieger“, behauptet Nietzsche in: GD Streifzüge eines Unzeitgemässen 38, KSA 6, S. 140. – Vgl. zur Figur des Kriegers Marcus Andreas Born: Nietzsche. Die Weisheit des Kriegers. In: Ders. (Hrsg.): Existenz und Wissenschaft. Festschrift für Claudius Strube. Würzburg 2008, S. 119–132.

  158. 158.

    Le Rider, Nietzsche et Baudelaire, S. 91, sieht in dieser Demystifizierung das postmoderne Bewusstsein präfiguriert.

  159. 159.

    Zu Baudelaires Fortschrittskritik vgl. Eigeldinger: Baudelaire et la problématique du progrès, insbes. S. 123 f.; außerdem das Kapitel in Mettler: Baudelaire, S. 303–321.

  160. 160.

    In diesem Sinne deutet Pestalozzi, Nietzsches Baudelaire-Rezeption, S. 173, den kurzen Ausruf.

  161. 161.

    Zur Rolle der Prophetie bei Baudelaire vgl. Benjamin: GS V/1, S. 401: „Den Weltlauf zu unterbrechen – das war der tiefste Wille in Baudelaire. Der Wille Josuas. [Nicht so sehr der prophetische: denn er dachte an Umkehr nicht]. Aus diesem Willen entsprang seine Gewalttätigkeit, seine Ungeduld und sein Zorn; aus ihm entsprangen auch die immer neuen Versuche, der Welt ins Herz zu stoßen […]“.

  162. 162.

    Vgl. auch Nietzsches Äußerungen zur Arbeitsteilung: „— Alles, was ein Mensch im Dienste des Staates thut, geht wider seine Natur… — insgleichen alles, was er in Hinsicht auf den zukünftigen Dienst im Staate lernt, geht wider seine Natur. Das wird erreicht durch die Arbeitstheilung: so daß Niemand die ganze Verantwortlichkeit mehr hat“ (NL 1887, 11[252], KSA 13, S. 83).

  163. 163.

    Erbe: Motive des Dandyismus in der Philosophie Nietzsches, S. 1 und S. 3 f.

  164. 164.

    Dort, in Mon cœur mis à nu, heißt es: „Dandysme. – Qu’est-ce que l’homme supérieur? Ce n’est pas le spécialiste. C’est l’homme de loisir et d’Éducation générale. Être riche et aimer le travail.“

  165. 165.

    Vgl. Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen. In: Ders.: Sämtliche Werke in 5 Bde. Bd. 5, S. 581–588, insbes. S. 584 f.

  166. 166.

    Auf diese Verbindung von Dandytum und Stoizismus bei Baudelaire weisen bereits Hiltrud Gnüg, Kult der Kälte, S. 38, und Cornelia Wild, Der späte Baudelaire, S. 113 f., hin.

  167. 167.

    Zu Baudelaires Konzeption des Dandys vgl. Unterkapitel 4.4 meiner vorliegenden Studie.

  168. 168.

    Erbe: Dandys. Virtuosen der Lebenskunst, S. 20. „Eine Prüfung des Finanzhaushalts“, so Erbe (ebd., S. 19), „ist für eine Soziologie des Dandys unentbehrlich“.

  169. 169.

    Vgl. die Aufstellung von Baudelaires Vermögensverhältnissen in der Biographie von Pichois, Ziegler: Baudelaire, S. 485–489.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Robert Krause .

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2021 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer-Verlag GmbH, DE , ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Krause, R. (2021). Nietzsches Umwertung der Arbeitsethik. In: Muße und Müßiggang im Zeitalter der Arbeit. Schriften zur Weltliteratur/Studies on World Literature, vol 11. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-62250-6_5

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-62250-6_5

  • Published:

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-62249-0

  • Online ISBN: 978-3-662-62250-6

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

Publish with us

Policies and ethics