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Kapitel 4: Eine pluralistisch-heterarchische Konstruktion des Verhältnisses zwischen den Rechtsordnungen

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Die Verfassungsgerichtsbarkeit in der vernetzten Weltordnung

Part of the book series: Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht ((BEITRÄGE,volume 293))

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Zusammenfassung

Bei der Diskussion um föderalistische und intergouvernementalistische Ansätze hat sich gezeigt, dass die Konstruktion eines Über- und Unterordnungsverhältnisses zwischen inter- und supranationalen und nationalen Institutionen und Rechtsordnungen vor dem Hintergrund der Strukturen und Prozesse der vernetzten Weltordnung nicht überzeugen kann. Vielmehr zeichnet sich die vernetzte Weltordnung durch eine pluralistisch-heterarchische Struktur aus, deren Ursache darin besteht, dass die politischen Herrschaftsverhältnisse ungeklärt sind. Wir wissen einfach nicht, wie sich demokratische Selbstbestimmung legitimer organisieren lässt als in den Strukturen des Nationalstaats oder wie wir auf die Herausforderungen der Globalisierung wirksamer reagieren können als durch institutionalisierte inter- und supranationale Kooperation. Die Unaufgelöstheit der Frage um das Verhältnis zwischen nationalen und inter- und supranationalen Rechtsordnungen und Akteuren ist also – zumindest gegenwärtig – politisch gewollt. Anstatt eines stabilen, hierarchischen Herrschaftsarrangements wie im Bundesstaat, in dem die Bundesverfassung als Geltungsgrundlage der Gesamtrechtsordnung anerkannt ist, bevorzugt die Weltgesellschaft eine flexible, heterarchische Konfiguration, in der es keine allgemein anerkannte Rangfolge zwischen Völkerrecht, Europarecht und nationalem Recht gibt, in der die unterschiedlichen Rechtsordnungen „a priori gleichberechtigt“ und konkurrierende, miteinander unvereinbare Perspektiven zulässig sind, in der also die Gerichte auf Augenhöhe durch stetige, einzelfallbezogene Interaktion die Grundzüge des Verhältnisses abstecken. Der Metapher von Planeten im Universum entsprechend ist diese Weltordnung geprägt von einer Vielzahl von Rechtsordnungen, deren Verhältnis durch keinen Gesetzgeber geregelt wird. Diese pluralistisch-heterarchische Struktur lässt sich, wie dargelegt, überzeugend mit Verfassungspluralismus- und Netzwerkansätzen erfassen.

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Notes

  1. 1.

    Oben Erster Teil, Kap. 3, A., II.

  2. 2.

    Klabbers hat diese Ambivalenz treffend zum Ausdruck gebracht: „Men and nations want the benefits of international organization, but they also want to retain the privileges of sovereignty, which are inseparable from international disorganization.“ Jan Klabbers, An Introduction to International Institutional Law, 2. Aufl., 2009, 308. Aber „in the absence of some form of agreement as to how best to organize our lives“, ebd., 307, wird die „everlasting tension between the exigencies of state sovereignty and the imperatives of international order and justice“ fortbestehen. Ebd., 308.

  3. 3.

    Siehe Matthias Jestaedt, Der Europäische Verfassungsverbund – Verfassungstheoretischer Charme und rechtstheoretische Insuffizienz einer Unschärferelation, in: Rüdiger Krause/Winfried Veelken/Klaus Vieweg (Hrsg.), GS Blomeyer, 2004, 637 (670).

  4. 4.

    Anne Peters, Rechtsordnungen und Konstitutionalisierung: Zur Neubestimmung der Verhältnisse, ZÖR 65 (2010), 3 (51).

  5. 5.

    Vgl. Bruno Simma/Dirk Pulkowski, On Planets and the Universe, EJIL 17 (2006), 483 ff.

  6. 6.

    Oben Erster Teil, Kap. 3, E.

  7. 7.

    Peters integriert in ihre verfassungspluralistische Konzeption des kompensatorischen Konstitutionalismus ebenfalls bestimmte Prämissen des Netzwerkbegriffs und spricht an einer Stelle vom Verhältnis der verschiedenen Ebenen als „constitutional network“. Siehe Anne Peters, Global Constitutionalism in a Nutshell, in: Klaus Dicke u. a. (Hrsg.), Weltinnenrecht. Liber amicorum Jost Delbrück, 2005, 535 (548).

  8. 8.

    Dazu im Einzelnen unten Erster Teil, Kap. 6.

  9. 9.

    Oben Einleitung, B., II.

  10. 10.

    Oben Erster Teil, Kap. 2, G.

  11. 11.

    Siehe unten Zweiter Teil.

  12. 12.

    Robert Keohane, International Institutions: Two Approaches, Int. Stud. Q. 32 (1988), 379 (393).

  13. 13.

    Oben Erster Teil, Kap. 2, A.

  14. 14.

    Oben Erster Teil, Kap. 2, B.

  15. 15.

    Für Habermas ergibt sich angesichts „eines politisch ungesteuerten Komplexitätswachstums der Weltgesellschaft […] die Forderung, die politischen Handlungsfähigkeiten über nationale Grenzen hinaus zu erweitern“, daher sogar „aus dem normativen Sinn der Demokratie selbst.“ Jürgen Habermas, Zur Verfassung Europas, 2011, 50.

  16. 16.

    Oben Erster Teil, Kap. 2, C., II.

  17. 17.

    Zu den Gründen im Einzelnen: Christoph Möllers, Die drei Gewalten, 2008, 158 ff.

  18. 18.

    Kenneth Abbott/Duncan Snidal, Why States Act through Formal International Organizations, J. Confl. Resolut. 42 (1998), 3 (15). Bereits oben Erster Teil, Kap. 2, C., II.

  19. 19.

    Oben Erster Teil, Kap. 2, G.

  20. 20.

    Oben Erster Teil, Kap. 2, G., I.

  21. 21.

    Oben Erster Teil, Kap. 2, G., II.

  22. 22.

    Vgl. Ingeborg Maus, Vom Nationalstaat zum Globalstaat oder: der Niedergang der Demokratie, in: James Bohmann/Matthias Lutz-Bachmann (Hrsg.), Weltstaat oder Staatenwelt?, 2002, 226 ff.

  23. 23.

    Christoph Möllers, Die drei Gewalten, 2008, 155.

  24. 24.

    Mit einem normativen Plädoyer für die institutionalisierte inter- und supranationale Kooperation: Robert Keohane/Stephen Macedo/Andrew Moravcsik, Democracy-Enhancing Multilateralism, IO 63 (2009), 1 ff.; Allen Buchanan, Justice, Legitimacy and Self-determination. Moral Foundations for International Law, 2003; Mattias Kumm, The Legitimacy of International Law: A Constitutionalist Framework of Analysis, EJIL 15 (2004), 907 ff.; Samantha Besson, Whose constitution(s)? International law, Constitutionalism, and Democracy, in: Jeffrey Dunoff/Joel Trachtman (Hrsg.), Ruling the World? Constitutionalism, International Law and Global Governance, 2009, 381 ff.

  25. 25.

    Robert Keohane/Stephen Macedo/Andrew Moravcsik, ebd., 9 ff.

  26. 26.

    Ebd. Siehe zu dieser Funktion des WTO-Regimes auch: Ernst Ulrich Petersmann, The Transformation of the World Trading System through the 1994 Agreement Establishing the World Trade Organization, EJIL 6 (2004), 161 (178 ff.); Peter-Tobias Stoll, Freihandel und Verfassung. Einzelstaatliche Gewährleistungen und die konstitutionelle Funktion der Welthandelsordnung, ZaöRV 57 (1997), 83 (113 f.). Nach Auffassung von Klaus Armingeon/Karolina Milewicz/Simone Peter/Anne Peters, The constitutionalisation of international trade law, in: Thomas Cottier/Panagiotis Delimatsis (Hrsg.), The Prospects of International Trade Regulation: From Fragmentation to Coherence, 2011, 69 (76), liegt darin eine klassische konstitutionalistische Funktion, die in nationalen politischen Systemen Grundrechtsbestimmungen und Verfassungsgerichte erfüllen.

  27. 27.

    Nach Auffassung des EGMR liegt darin ein Verstoß gegen das Recht auf Privatheit aus Art. 8 EMRK. Siehe insb. EGMR, Urt. v, 27.09.1999, Nr. 31417/96, 32377/96 – Lustig-Prean und Beckett v. Großbritannien.

  28. 28.

    Mit diesen Beispielen: Robert Keohane/Stephen Macedo/Andrew Moravcsik, Democracy-Enhancing Multilateralism, IO 63 (2009), 1 (16 ff.). Zur ebenfalls bedeutsamen Rolle der OSZE beim Schutz von Minderheiten. siehe Christiane Höhn, Zwischen Menschenrechten und Konfliktprävention, 2005. Im Unterschied zum Menschenrechtsregime der EMRK handelt die OSZE vornehmlich mit sog. soft law-Mechanismen, die nur wegen ihrer mangelnden Bindungswirkung nicht zwangsläufig weniger wirksam sein müssen. Siehe dazu grundlegend Steven Ratner, Does International Law Matter in Preventing Ethnic Conflict?, N.Y.U. J. Int’l L. & Pol. 32 (2001), 591 ff. Grundlegend zur Unterscheidung zwischen hard law und soft law: Kenneth Abbott/Duncan Snidal, Hard and Soft Law in International Governance, IO 54 (2000), 421 ff. Zu den Vorzügen rechtlicher Bindungswirkung, siehe aber Andrej Lang, „Modus Operandi“ and the ICJ‘s Appraisal of the Lusaka Ceasefire Agreement in the Armed Activities Case: The Role of Peace Agreements in International Conflict Resolution, N.Y.U. J. Int’I L. & Pol. 40 (2008), 107 (132 ff.).

  29. 29.

    Kritisch zur Rolle von Experten: David Kennedy, Challenging Expert Rule: The Politics of Global Governance, Sydney L. Rev. 27 (2005), 5 ff.

  30. 30.

    Robert Keohane/Stephen Macedo/Andrew Moravcsik, Democracy-Enhancing Multilateralism, IO 63 (2009), 1 (18 ff.).

  31. 31.

    In Ungarn versucht die Europäische Union – mehr oder weniger erfolgreich – die antidemokratischen Ambitionen der Regierung Orban einzudämmen. Die OAS hat eine zentrale Rolle dabei gespielt, den die Demokratie in Honduras gefährdenden Putsch gegen den ungeliebten Präsidenten Zelaya in einen demokratischen Prozess umzuleiten. Differenzierend: Thomas Legler, The Democratic Charter in Action: Reflections on the Honduran Crisis, LAP 3 (2012), 74 ff.

  32. 32.

    Klassisch: Thomas Franck, The Emerging Right to Democratic Governance, AJIL 86 (1992), 46 ff. Grundlegend zur Rolle der Vereinten Nationen bei der demokratischen Friedenskonsolidierung in Postkonfliktsituationen: Ferry Bühring, Demokratische Friedenskonsolidierung, 2015.

  33. 33.

    Ein Beispiel ist das universale Folterverbot.

  34. 34.

    Viele Kommentatoren sind der Auffassung, dass die Verabschiedung des Human Rights Acts in Großbritannien, der die Gewährleistungen der EMRK in innerstaatliches Recht überführt, zu einem höheren Grundrechtsschutzniveau geführt hat. So etwa Anne Peters, The Globalization of State Constitutions, in: Janne Nijman/André Nollkaemper (Hrsg.), New Perspectives on the Divide Between National and International Law, 2007, 251 (272). Kritisch aber hinsichtlich des tatsächlichen Beitrags von internationalen Menschenrechtsverträgen zum Schutz von Menschenrechten: Oona Hathaway, Do Human Rights Treaties Make a Difference?, Yale L. J. 111 (2002), 1935 ff.

  35. 35.

    Allen Buchanan/Russel Powell, Constitutional Democracy and the Rule of International Law: Are They Compatible?, JOPP 16 (2008), 326 (333).

  36. 36.

    In der EU besteht sogar ein Kommunalwahlrecht für EU-Bürger, die in anderen Mitgliedstaaten ansässig sind. Siehe Art. 22 Abs. 1 AEUV.

  37. 37.

    Jürgen Habermas, Die postnationale Konstellation und die Zukunft der Demokratie, in: ders. (Hrsg.), Die postnationale Konstellation, 1998, 91 (108).

  38. 38.

    Amartya Sen, The Idea of Justice, 2009, 128 ff.

  39. 39.

    Mattias Kumm, The Legitimacy of International Law: A Constitutionalist Framework of Analysis, EJIL 15 (2004), 907 (922 f.).

  40. 40.

    Exemplarisch Jeremy Waldron, The Rule of International Law, Harv. J.L. & Pub. Pol’y 30 (2006), 15 ff.

  41. 41.

    Jürgen Habermas, Zur Verfassung Europas, 2011, 45.

  42. 42.

    Freilich begrenzt das Völkerrecht nicht nur Macht, sondern kann auch bestehende Machtverhältnisse perpetuieren. So hat Steinberg dargelegt, dass im WTO-Rechtssetzungsprozess die USA und die EU regelmäßig die Verhandlungen dominieren. Richard Steinberg, In the Shadow of Law or Power? Consensus-Based Bargaining and Outcomes in the GATT/WTO, IO 56 (2002), 339 ff. Skeptisch gegenüber dem Argument, dass das Völkerrecht mächtige Staaten signifikant begünstigt: Steven Ratner, Is International Law Impartial?, Legal Theory 11 (2005), 39 ff.

  43. 43.

    Vgl. oben Erster Teil, Kap. 2, D., II.

  44. 44.

    Hans Kelsen, Wer soll der Hüter der Verfassung sein?, in: Die Justiz VI (1930/31), 576 (577).

  45. 45.

    Mattias Kumm, The Legitimacy of International Law: A Constitutionalist Framework of Analysis, EJIL 15 (2004), 907 (919).

  46. 46.

    Siehe Christoph Möllers, Die drei Gewalten, 2008, (156 f.).

  47. 47.

    Ebd., 156.

  48. 48.

    Differenzierend zu den Auswirkungen der WTO auf Entwicklungsländer: Robert Hudec, Developing Countries in the GATT/WTO Legal System, 2009.

  49. 49.

    Oben Erster Teil, Kap. 4, A., I.

  50. 50.

    Siehe oben Erster Teil, Kap. 3, A., I.

  51. 51.

    Für Kant, Rawls und Arendt war die Vorstellung einer Weltföderation eher despotisch als erstrebenswert. Vgl. Immanuel Kant, Zum ewigen Frieden. Ein philosophischer Entwurf, 1986 (1795), in: Karl Vorländer (Hrsg.), Immanuel Kant. Kleinere Schriften zur Geschichtsphilosophie, Ethik und Politik, 2014 (1795), 115 (147); John Rawls, The Law of Peoples, 2002, 36; Hannah Arendt, Karl Jaspers: Citizen of the World?, in: dies. (Hrsg.), Men in Dark Times, 1968, 81 (89): „A world citizen, living under the tyranny of a world empire, and speaking and thinking in a kind of glorified Esperanto, would be no less a monster than a hermaphrodite.“

  52. 52.

    Oben Erster Teil, Kap. 2, G.

  53. 53.

    Jürgen Habermas, Zur Verfassung Europas, 2011, 49.

  54. 54.

    Slaughter spricht in diesem Zusammenhang von einem „governance trilemma“. Anne-Marie Slaughter, A New World Order, 2004, 10. Dazu näher oben Erster Teil, Kap. 3, D., II., 1. Auch MacCormick betont, dass der Status quo der Europäischen Union einem „European mega-sovereignty or a return to the old polycentric sovereignties of Europe in the nineteenth and twentieth centuries“ vorzuziehen sei. Neil MacCormick, Beyond the Sovereign State, Mod. L. Rev. 56 (1993), 1 (18).

  55. 55.

    Vgl. oben Erster Teil, Kap. 2, C., II.

  56. 56.

    Jürgen Habermas, Zur Verfassung Europas, 2011, 68.

  57. 57.

    Siehe näher zur Verfassungsidentität als rechtsordungsübergreifender Hintergrundnorm, unten Dritter Teil, Kap. 17, A., II. und B.

  58. 58.

    Vgl. Gunther Teubner, „So ich aber die Teufel durch Beelzebub austreibe, …“: Zur Diabolik des Netzwerkversagens, in: Ino Augsberg (Hrsg.), Ungewissheit als Chance, 2009, 109 (119). Nehmen wir beispielsweise den hypothetischen Fall an, dass auf die Einwände nationaler Verfassungsgerichte in der Europäischen Union in den 1970er-Jahren gegen den unzureichenden Grundrechtsschutz auf europäischer Ebene eine Vorrangregelung zugunsten des Unionsrechts in die Verträge eingefügt worden wäre, die eine Ausnahme für Grundrechtsbelange zulässt. Was aber, wenn nun in einer späteren Integrationsphase Bedenken wegen der Aushöhlung der nationalstaatlichen Demokratie durch allzu großzügige Handhabung der übertragenen Kompetenzen durch europäische Institutionen in den Vordergrund treten? Hierauf können nationale Verfassungsgerichte durch dogmatische Konstruktionen wie die Figur vom ausbrechenden Rechtsakt flexibler reagieren, als wenn eine Vorrangregelung bestünde.

  59. 59.

    So die Formulierung von Lars Viellechner, Das Netzwerk der Netzwerke: Zur Rechts- und Globalisierungstheorie Karl-Heinz Ladeurs, in: Ino Augsberg/Tobias Gostomzyk/Lars Viellechner (Hrsg.), Denken in Netzwerken: Zur Rechts- und Gesellschaftstheorie Karl-Heinz Ladeurs, 2009, 65 (68).

  60. 60.

    Charney spricht im Zusammenhang mit dem Verhältnis verschiedener inter- und supranationaler Rechtsordnungen von „experimentation in a collective effort to find the best rule to serve the international community as a whole.“ Jonathan Charney, International Law and Multiple International Tribunals, RdC 271 (1988), 145 (354). So haben beispielsweise das BVerfG, der EuGH und der EGMR in Grundrechtsfragen die Solange-Konstruktion verwendet, der EGMR nimmt dabei allerdings eine Überprüfung des Grundrechtsniveaus der anderen Rechtsordnung, die den angegriffenen Rechtsakt erlassen hat, in jedem Einzelfall vor, das BVerfG lässt eine Verfassungsbeschwerde nur bei Nachweis einer generellen Unterschreitung des geforderten Grundrechtsniveaus zu. Welche Regelung die Beste für die vernetzte Weltordnung ist, kann sich durch den Vergleich der unterschiedlichen gerichtlichen Praxis über die Jahre ergeben. Zum Ganzen: Unten Dritter Teil, Kap. 18, A., II., 3.

  61. 61.

    Anne Peters, Rechtsordnungen und Konstitutionalisierung: Zur Neubestimmung der Verhältnisse, ZÖR 65 (2010), 3 (61).

  62. 62.

    Gunther Teubner, Netzwerk als Vertragsverbund, 2004, 44.

  63. 63.

    Nach Maduro werden durch das Europäische Integrationsprojekt einerseits überstaatliche Interessen in nationale Entscheidungsprozesse eingespeist, andererseits verschafft die Europäische Union nationalen Interessengruppen Foren zur Berücksichtigung ihrer Anliegen. Siehe Miguel Maduro, Contrapunctual Law: Europe’s Constitutional Pluralism in Action, in: Neil Walker (Hrsg.), Sovereignty in Transition, 2003, 501 (523). Zur Heterarchie als Baustein für Verfassungsordnungen aus rechtsvergleichender Perspektive: Daniel Halberstam, Constitutional Heterarchy: The Centrality of Conflict in the European Union and the United States, in: Jeffrey Dunoff/Joel Trachtman (Hrsg.), Ruling the World? Constitutionalism, International Law, and Global Governance, 2009, 326 ff.; siehe auch ders., Systems Pluralism and Institutional Pluralism in Constitutional Law: National, Supranational, and Global Governance, in: Matej Avbelj/Jan Komárek (Hrsg.), Constitutional Pluralism in the European Union and Beyond, 2012, 85 ff.

  64. 64.

    Die nachfolgenden Argumente führt Peters an, die selbst eine verfassungspluralistische Konzeption vertritt. Siehe insbesondere Anne Peters, Rechtsordnungen und Konstitutionalisierung: Zur Neubestimmung der Verhältnisse, ZÖR 65 (2010), 3 (53).

  65. 65.

    Zur Ultra-vires-Konstruktion des Bundesverfassungsgerichts: Unten Dritter Teil, Kap. 18, B., I., 1.

  66. 66.

    Miles Kahler, Conclusion: The Causes and Consequences of Legalization, IO 54 (2000), 661 (665 f.). Es ist allerdings weniger eindeutig, als es auf den ersten Blick erscheinen mag, dass ein pluralistisches Arrangement selbstverständlich den Stärkeren begünstigt. Zum einen haben sich die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts lange Zeit machtvollsten Akteure in den internationalen Beziehungen, die USA und Europa, stets für eine Verrechtlichung der internationalen Beziehungen eingesetzt. Darauf verweist Miles Kahler, ebd., 666. Zum anderen kontestieren in Europa auch die Verfassungsgerichte der neuen osteuropäischen Mitgliedstaaten, namentlich das polnische und das tschechische Verfassungsgericht, die Rechtsprechung des EuGH. Siehe Tschechisches Verfassungsgericht, Urt. v. 31.01.2012, Pl. ÚS 5/12 – Holubec; Polnischer Verfassungsgerichtshof, Urt. v. 16.11.2011, SK 45/09 – Supronowicz. Vor allem aber hat sich das pluralistisch-heterarchische Arrangement zwischen nationalen und inter- und supranationalen wie auch zwischen verschiedenen inter- und supranationalen Rechtsordnungen als Katalysator für den Prozess der Verrechtlichung und der Konstitutionalisierung der institutionalisierten inter- und supranationalen Kooperation erwiesen und damit dazu beigetragen, dass sich auch größere Staaten in den Strukturen und in der Sprache des Rechts rechtfertigen müssen. Näher unten Erster Teil, Kap. 5, C.

  67. 67.

    Dafür spricht, dass in der europäischen Integrationsgeschichte der Widerstand gegen die EuGH-Rechtsprechung in den größten Mitgliedstaaten wie Deutschland, Frankreich und Italien besonders groß war, während kleinere Mitgliedstaaten wie Luxemburg und die Niederlande sich traditionell für eine Stärkung der Kompetenzen des EuGH eingesetzt haben. Siehe Miles Kahler, ebd., 666.

  68. 68.

    Zur Erwiderung auf dieses Argument unten Erster Teil, Kap. 5, C.

  69. 69.

    Siehe näher Andrej Lang, Wider die Metapher vom letzten Wort: Verfassungsgerichte als Wegweiser, in: Dominik Elser u.a. (Hrsg.), Das letzte Wort – Rechtsetzung und Rechtskontrolle in der Demokratie, 2014, 15 (23 ff.).

  70. 70.

    Grundlegend zur Rechtssicherheit: Andreas von Arnauld, Rechtssicherheit, 2006.

  71. 71.

    Catherine Richmond, Preserving the Identity Crisis: Autonomy, System and Sovereignty in European Law, Law and Philosophy 16 (1997), 377 (417 f.).

  72. 72.

    J.H.H. Weiler, The Transformation of Europe, Yale L. J. 100 (1991), 2403 (2411).

  73. 73.

    Anne Peters, Rechtsordnungen und Konstitutionalisierung: Zur Neubestimmung der Verhältnisse, ZÖR 65 (2010), 3 (52).

  74. 74.

    Jenny Martinez, Towards an International Judicial System, Stan. L. Rev. 56 (2003), 429 (466 f.).

  75. 75.

    Diese Konzepte werden in unterschiedlichen Variationen vertreten, die im Einzelnen umstritten sind. Im Folgenden werden Monismus und Dualismus überspitzt auf ihren wesentlichen Kern reduziert dargestellt. Für einen allgemeinen Überblick: Christine Amrhein-Hofmann, Monismus und Dualismus in den Völkerrechtslehren, 2003; David Björgvinsson, The Intersection of International Law and Domestic Law, 2015, 19 ff. Instruktiv zum Monismus: Paul Gragl, Legal Monism. Law, Philosophy, and Politics, 2018.

  76. 76.

    Heinrich Triepel, Völkerrecht und Landesrecht, 1899, 111.

  77. 77.

    Hans Kelsen, Der soziologische und der juristische Staatsbegriff, 2. Aufl., 1928, 100, Fn. 1.

  78. 78.

    Während für Kelsen die Frage, welchem Recht in dieser einheitlichen, pyramidisch geformten Rechtsordnung das Primat zukommen soll, rechtstheoretisch unergiebig und nur Ausdruck politischer Präferenzen ist, muss zumindest die Geltung des nachrangigen Rechts vom vorrangigen Recht abhängig sein. Steht also das Völkerrecht an der Spitze der Normpyramide, ist die Geltung des nationalen Rechts vom Völkerrecht abgeleitet, umgekehrt hängt die Geltung des Völkerrechts vom nationalen Recht ab, insofern das nationale Recht Vorrang hat. Vgl. Hans Kelsen, Die Einheit von Völkerrecht und staatlichem Recht, ZaöRV 19 (1958), 234 ff.

  79. 79.

    Anne Peters, Rechtsordnungen und Konstitutionalisierung: Zur Neubestimmung der Verhältnisse, ZÖR 65 (2010), 3 (21).

  80. 80.

    Armin von Bogdandy, Pluralism, direct effect, and the ultimate say: On the relationship between international and domestic constitutional law, ICON 6 (2008), 397 (400).

  81. 81.

    Ebd., 398.

  82. 82.

    Oben Erster Teil, Kap. 2, H.

  83. 83.

    Es ist allgemein anerkannt, dass die Existenz staatlicher Vorschriften, die der Regelungsanordnung einer Völkerrechtsnorm widersprechen, zwar die völkerrechtliche Haftung dieses Staates begründen kann, aber nicht zur Nichtigkeit dieser Vorschriften führt. Umgekehrt ist die Unvereinbarkeit einer Völkerrechtsnorm mit einer Bestimmung der staatlichen Verfassung aus völkerrechtlicher Sicht regelmäßig unbeachtlich. Vgl. Art. 27, 46 WVRK. Zwar erhebt Kelsen nicht den Anspruch, mit seiner monistischen Konstruktion die rechtliche Praxis wiederzugeben. Vielmehr handelt es sich um eine rechtstheoretische Konstruktion, die dem Postulat der Einheit der Rechtsordnung folgt. Anliegen der hier zu entwickelnden Konzeption der vernetzten Weltordnung ist es aber gerade, die beobachtbare rechtliche und institutionelle Praxis zu rekonstruieren.

  84. 84.

    Im Verhältnis zwischen dem Unionsrecht und dem mitgliedstaatlichen Recht hängt zwar nicht die Geltung der Normen der einen Rechtsmasse von der anderen Rechtsmasse ab, aber zumindest besteht eine wechselseitige Abhängigkeit in dem Sinne, dass eine nationale Vorschrift aufgrund des grundsätzlichen Anwendungsvorrangs des Unionsrechts unanwendbar sein kann.

  85. 85.

    Julie Dickson, How Many Legal Systems? Some Puzzles Regarding the Identity Conditions of, and Relations Between, Legal Systems in the European Union, Problema 2 (2008), 9 (11 f.).

  86. 86.

    Oben Erster Teil, Kap. 2, C., II. und E.

  87. 87.

    So im Kontext des Nationalstaats: Gunther Teubner, Polykorporatismus: Der Staat als „Netzwerk“ öffentlicher und privater Kollektivakteure, in: Peter Niesen/Hauke Brunkhorst (Hrsg.), FS Maus, 1999, 346 ff.

  88. 88.

    Anne Peters, Rechtsordnungen und Konstitutionalisierung: Zur Neubestimmung der Verhältnisse, ZÖR 65 (2010), 3 (6).

  89. 89.

    H.L.A. Hart, The Concept of Law, 1994 (1961), 94 f. Strittig ist, ob es nur eine rule of recognition oder mehrere rules of recognition geben soll, denn Hart verwendet diesen Begriff teilweise im Singular und teilweise im Plural.

  90. 90.

    Ebd., 95 f.

  91. 91.

    Ebd., 96 ff. Dabei sind Änderungs- und Entscheidungsregeln in gewisser Weise Konkretisierungen der „rule of recognition“, denn parlamentarische Gesetze gelten nur unter der Voraussetzung, dass sie – nach Auffassung der entscheidenden Gerichte – die Kriterien für die Geltung von Recht erfüllen. Siehe Neil MacCormick, Risking Constitutional Collision in Europe?, Oxford J. Legal Stud. 18 (1998), 517 (526).

  92. 92.

    H.L.A. Hart, The Concept of Law, 1994 (1961), 110: „Its existence is a matter of fact.“

  93. 93.

    Ebd., 116.

  94. 94.

    Vgl. insb. Art. 13 Abs. 2 S. 1 EUV und Art. 263 AEUV.

  95. 95.

    Siehe insb. Art. 288–299 AEUV.

  96. 96.

    Neil MacCormick, Beyond the Sovereign State, Mod. L. Rev. 56 (1993), 1 (7 f.).

  97. 97.

    Darüber hinaus werden auch die primären Regeln in den Mitgliedstaaten mehrheitlich befolgt.

  98. 98.

    Siehe Joseph Raz, The Authority of Law, 2. Aufl., 2009, 101 f.; vgl. H.L.A. Hart, The Concept of Law, 1994 (1961), 88 ff. Auf den ersten Blick könnte dieses Kriterium für eine monistische Konstruktion der EU sprechen, weil nationale Gerichte alltäglich europäische Rechtsakte anwenden. Aber folgt allein aus dem Grundsatz der unmittelbaren Wirkung, dass Unionsrecht und nationales Recht eine einheitliche Rechtsordnung konstituieren? Ein solcher Schluss wäre jedenfalls voreilig, denn nach den Regeln des IPR kann auch ein deutscher Richter unter bestimmten Voraussetzungen etwa italienische Rechtsnormen anwenden, ohne dass diese einen Teil der deutschen Rechtsordnung bilden. Die Anwendung des Unionsrechts durch nationale Gerichte kann also auch so konstruiert werden, dass die nationale Rechtsordnung die Anwendbarkeit rechtsordnungsfremder Rechtsnormen unter bestimmten Voraussetzungen autorisiert hat, ohne dass diese Normen dadurch Bestandteil der nationalen Rechtsordnung werden. Julie Dickson, How Many Legal Systems? Some Puzzles Regarding the Identity Conditions of, and Relations Between, Legal Systems in the European Union, Problema 2 (2008), 9 (38).

  99. 99.

    Joseph Raz, ebd., 102.

  100. 100.

    Julie Dickson, How Many Legal Systems? Some Puzzles Regarding the Identity Conditions of, and Relations Between, Legal Systems in the European Union, Problema 2 (2008), 9 (41).

  101. 101.

    Dieses Vorgehen entspricht der Hartschen Rechtstheorie insofern, dass Hart im Zusammenhang mit der „rule of recognition“ darauf abstellt, ob diese von den maßgeblichen Akteuren faktisch anerkannt wird.

  102. 102.

    Siehe EuGH, Urt. v. 05.02.1963, Rs. C-26/62 – Van Gend en Loos, ECLI:EU:C:1963:1; Urt. v. 15.07.1964, Rs. C-6/64 – Costa v. E.N.E.L., ECLI:EU:C:1964:66.

  103. 103.

    Neil MacCormick, Juridical Pluralism and the Risk of Constitutional Conflict, in: ders. (Hrsg.), Questioning Sovereignty, 1999, 97 (116). Auch Kelsens Monismus, in dem entweder dem Völkerrecht oder dem Landesrecht uneingeschränkter Vorrang zukommt, beruht auf der Annahme der Existenz nur einer Rechtsordnung im Fall eines hierarchisch-pyramidischen Arrangements.

  104. 104.

    Zwischen dem EuGH und den Verfassungsgerichten besteht gerade Uneinigkeit über die Frage, was die maßgebliche „rule of recognition“ ist und wer bei Zweifeln über die Reichweite von Unionsrecht die Letztentscheidungsbefugnis hat. Während der EuGH die Unionsrechtsordnung als autonom und als ausschließlichen Maßstab für Rechtsstreitigkeiten mit unionsrechtlichem Bezug betrachtet, erhalten die mitgliedstaatlichen Verfassungsgerichte einen Vorranganspruch der nationalen Rechtsordnung aufrecht, indem sie das Unionsrecht als von der nationalen Verfassung abgeleitet konstruieren. Auch wenn die nationale Rechtsordnung durch die verfassungsrechtlich autorisierte Übertragung von Hoheitsrechten an die EU die vorrangige Anwendung des Unionsrechts im innerstaatlichen Bereich erlaubt, wird diese eben auf die Reichweite der verfassungsrechtlichen Autorisierung beschränkt: Was diese Brücke nicht trägt, kann in der nationalen Rechtsordnung keine Rechtsverbindlichkeit erlangen.

  105. 105.

    Danach kann der Vorranganspruch einer Rechtsordnung „include a permission to another normative system to operate within the jurisdiction of the legal system in question, and in my view there seems no reason why this could not include a permission for its norms to prevail over that legal system’s norms. So long as the permission for another normative system to operate thus is within the grant of the legal system making the supremacy claim, it remains a supremacy claim, and remains a distinct legal system. The attitude of the House of Lords in the UK and Bundesverfassungsgericht in Germany can plausibly be understood in this way: each is granting a permission for the norms of another normative system, the EU legal system, to operate in the domestic system, and to prevail over domestic legal norms in cases of conflict, but each is doing so on the terms set by, and because of a permission granted by, the domestic legal system.“ Julie Dickson, How Many Legal Systems? Some Puzzles Regarding the Identity Conditions of, and Relations Between, Legal Systems in the European Union, Problema 2 (2008), 9 (26).

  106. 106.

    Durch den regelmäßigen Umgang mit dem Unionsrecht sollen Sozialisierungs- und Lernprozesse in Gang gesetzt werden, die zur Internalisierung des Unionsrechts führen, durch die die Unterscheidung zwischen Unionsrecht und nationalem Recht verwischt. Das unmittelbar anwendbare Unionsrecht soll „Bestandteil der Rechtsordnungen der Mitgliedstaaten“ werden. EuGH, Urt. v. 15.07.1964, Rs. C-6/64 – Costa v. E.N.E.L., ECLI:EU:C:1964:66, Slg. 1964, 1259 (1274).

  107. 107.

    Dazu näher oben Erster Teil, Kap. 2, H.

  108. 108.

    Als einzige Ausnahmen von dieser Herangehensweise erscheinen die Niederlande und Estland. So Keith Culver/Michael Giudice, Not a System but an Order: Explaining the Legality of the European Union, in: Julie Dickson/Pavlos Eleftheriadis (Hrsg.), Philosophical Foundations of EU Law, 2012, 54 ff.

  109. 109.

    Siehe Julie Dickson, How Many Legal Systems? Some Puzzles Regarding the Identity Conditions of, and Relations Between, Legal Systems in the European Union, Problema 2 (2008), 9 (25): „[T]he practices of national courts seem to provide evidence that Member States’ legal systems remain just that, distinct legal systems which reserve to themselves the right to determine the operation of other normative systems such as the EU legal system and the relationship between that legal system and domestic law.“

  110. 110.

    Matthias Jestaedt, Der Europäische Verfassungsverbund – Verfassungstheoretischer Charme und rechtstheoretische Insuffizienz einer Unschärferelation, in: Rüdiger Krause/Winfried Veelken/Klaus Vieweg (Hrsg.), GS Blomeyer, 2004, 637 (659). In den Worten des Bundesverfassungsgerichts hängen „Geltung und Anwendung von Europarecht in Deutschland […] von dem Rechtsanwendungsbefehl des Zustimmungsgesetzes ab“. BVerfGE 89, 155 (190) – Maastricht (1993). Das bedeutet freilich, dass „eine Auswechslung der Geltungsgrundlage“ qua Inkorporation stattfindet. Matthias Jestaedt, ebd.

  111. 111.

    Monistische Konzeptionen wie die vom Europäischen Verfassungsverbund überdecken diesen Zusammenhang durch Begriffe wie „Komplementärverfassungen“ oder „polyzentrisches europäisches Ordnungsgefüge“. Darauf weist Jestaedt zutreffend hin. Ebd., 661.

  112. 112.

    Gráinne de Búrca, The European Court of Justice and the International Legal Order After Kadi, Harv. Int’l L. J. 51 (2010), 1 (31).

  113. 113.

    Vgl. Neil MacCormick, Beyond the Sovereign State, Mod. L. Rev. 56 (1993), 1 (10 f.). Damit lässt sich die Rechtstheorie Harts, die durchaus hierarchische Elemente enthält, im Sinne eines heterarchischen Arrangements autonomer Rechtsordnungen weiterentwickeln.

  114. 114.

    Ebd. 10.

  115. 115.

    Ebd., 8.

  116. 116.

    Siehe oben Erster Teil, Kap. 3, A., II.

  117. 117.

    Siehe Neil MacCormick, Risking Constitutional Collision in Europe?, Oxford J. Legal Stud. 18 (1998), 517 (528 f.): „[R]elations between states inter se and between states and Community are interactive rather than hierarchical. The legal systems of Member States and their common legal system of EC law are distinct but interacting systems of law, and hierarchical relationships of validity within criteria of validity proper to distinct systems do not add up to any sort of all-purpose superiority of one system over another.“

  118. 118.

    Anne Peters, Rechtsordnungen und Konstitutionalisierung: Zur Neubestimmung der Verhältnisse, ZÖR 65 (2010), 3 (51).

  119. 119.

    Vgl. Neil MacCormick, Beyond the Sovereign State, Mod. L. Rev. 56 (1993), 1 (6).

  120. 120.

    Geir Ulfstein, The International Judiciary, in: Jan Klabbers/Anne Peters/Geir Ulfstein (Hrsg.), The Constitutionalization of International Law, 2009, 126 (142). Wichtig ist aber zu verstehen, dass die Überzeugungskraft von Verfassungspluralismus- und Netzwerkansätzen vor allem darauf beruht, dass sie diese Gerichtspraxis überzeugend rekonstruieren.

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Lang, A. (2020). Kapitel 4: Eine pluralistisch-heterarchische Konstruktion des Verhältnisses zwischen den Rechtsordnungen. In: Die Verfassungsgerichtsbarkeit in der vernetzten Weltordnung. Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht, vol 293. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-61442-6_4

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