Zusammenfassung
Seit einigen Jahren rückt in städtebaulicher Hinsicht neben der Berücksichtigung ökologischer, sozialer und rechtlicher Aspekte auch eine akustische Stadtplanung als Teil der übergreifenden Disziplin Sound Studies zunehmend ins Blickfeld. Dies geht einher mit den analytischen und künstlerischen Ergebnissen neuerer Klangforschung und -komposition. Der Ausgangspunkt dieser Studie über den Klang der Zukunftsstädte war die Frage, inwieweit (jenseits allgemeiner elektronischer Soundkulissen) spezifische raumklangliche Konzepte in Science-Fiction-Filme mit urbanen Schauplätzen Eingang gefunden haben. Das Ergebnis der Analysen von einschlägigen Spielfilmen seit den 1970er Jahren hinsichtlich ihrer akustischen Gestaltung von Scifi-Cities lässt sich (von wenigen Ausnahmen abgesehen) als eine Revue der verpassten tondramaturgischen und klangkompositorischen Chancen charakterisieren.
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Notes
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Werfel (1990, S. 13).
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Werfel (1990, S. 13).
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Werfel (1990, S. 13, 304–306).
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Lassen sich Geräusche als Schallereignisse ohne bestimmte Tonhöhe und Klangfarbe – hervorgerufen durch nichtperiodische Druckschwankungen – definieren, so entstehen Klänge durch das Zusammenklingen mehrerer einfacher Teiltöne, deren periodische Schwingungen sinusförmig verlaufen.
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Franke (1990, S. 14).
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Häussler (1969, S. 233).
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Einschließlich der musikästhetisch randständigen Spielarten einer Noise Music. Vgl. de.wikipedia.org/wiki/Noise_(Musik). Für die Vertreter der Noise Music gehört das futuristische Musikmanifest von Luigi Russolo L´arte dei rumori (1916) zu den konzeptionellen Standardtexten.
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Thiel (1992, S. 17 f.).
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Newiak (2010, S. 10).
- 10.
Butzmann und Martin (2012, S. 153).
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Im Mittelalter gab es in der städtischen Topografie andere Bündelungen, nämlich die Konzentration von Gewerken mit ihren handwerksbedingten Geräuschen in bestimmten Straßenzügen (davon zeugen noch heute Straßennamen wie Kupferschmied- oder Bäckergasse). Die Gesamtlautstärke war im Übrigen so, dass ein Türmer mit seinen Signalen und „Feuer“-Rufen eine ganze Stadt von der Größe Naumburgs an der Saale flächendeckend erreichen konnte.
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Siehe hierzu die Ausführungen im Artikel: Futures Thinking. Von Zukunftsstädten zu Stadtzukünften (Anke Steinborn) in diesem Band.
- 16.
Ohne seine Mitarbeit an Fritz Langs (Stumm-)Filmen Die Nibelungen (1924) und Metropolis (1927) wäre der 1887 in Köln geborene und 1937 in Berlin verstorbene Opernsänger und Komponist Gottfried Huppertz längst vergessen. Insbesondere seine klanglich opulente, leitmotivisch gearbeitete Riesenpartitur (op. 29) für Metropolis sichert ihm (nicht zuletzt als Autor der ersten originalen Musik zu einem Science-Fiction-Film) einen Platz in der Geschichte der Filmmusik.
Literatur
Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg) (2015) www.Stadtklang2015.de. Zugegriffen: 19. Jan. 2018
Butzmann F, Martin J (2012) Filmgeräusch. Wahrnehmungsfelder eines Mediums. Wolke, Hofheim, S 153
Franke K (1990) Einführung zu Amériques. In Booklet der CD Sony Classical (SK 45844), London, S 14
Häussler J (1969) Musik im 20. Jahrhundert von Schönberg bis Penderecki. Carl Schünemann, Bremen, S 233
Newiak D (2010) Der Klang der Großstadt im Experimentalfilm damals und heute. Ein historischer Vergleich des Zusammenwirkens von Bild und Ton in klassischen und zeitgenössischen Großstadtfilmen. S 10
Russolo L (1916) L’arte dei rumori. Edizioni futuriste di Poesia, Milano
Thiel W (1992) Kinomusiker in Berlin. Neue Berlinische Musikzeitung, Heft 1, S 17 f.
Werfel F (1990) Stern der Ungeborenen. Ein Reiseroman. Fischer Taschenbuch, Frankfurt a. M., S 13
de.wikipedia.org/wiki/Noise_(Musik). Zugegriffen: 22. Aug. 2018
de.wikipedia.org/wiki/Stanford-Torus. Zugegriffen: 24. Jan. 2018
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Thiel, W. (2020). Der Klang der Zukunftsstädte: Zur musikalischen und akustischen Gestaltung filmischer SciFi-Cities. In: Steinborn, A., Newiak, D. (eds) Urbane Zukünfte im Science-Fiction-Film. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-61037-4_6
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