Zusammenfassung
Ein „Digital Guide“, also Material, das online zur Verfügung gestellt wird und auf mobilen Geräten abrufbar ist, ermöglicht es Studierenden, Exkursionen unabhängig von Gruppenterminen selbstständig durchzuführen. Das erlaubt ihnen die Selbstbestimmung nicht nur in der Wahl des Zeitpunktes, sondern auch bzgl. der Schwerpunkte der Exkursion, mit denen sie sich intensiver auseinandersetzen möchten. Auch aus Lehrendenperspektive kann dieses – mit einem hohen Vorbereitungsaufwand verbundene – Angebot sinnvoll sein, wenn einige Bedingungen erfüllt sind. So sollten z. B. die Lernziele mit der Vermittlung deklarativen Wissens vereinbar sein und die Veranstaltung öfter wiederholt werden. Die inhaltliche Aufbereitung des Themas erfolgt durch kurze Bausteine, die aus Text, Audio- oder Videodateien, Fragen oder Gaming-Elementen bestehen können. Dementsprechende technische Ressourcen müssen zur Verfügung stehen. Erfahrungen über einige Jahre hinweg haben gezeigt, dass ein Teil der Studierenden diese Form der Exkursion begrüßt, während andere den persönlichen Kontakt mit Studierenden und Lehrenden vor Ort präferieren. In jedem Fall sollte das Angebot in ein Blended Learning-Konzept eingebunden sein.
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Notes
- 1.
Die Unterscheidung von Friess et al. (2016; S. 549 ff.) nach „staff-led“, „self-paced“ und „virtual“ wird hier aufgegriffen und mit „geführt“, „selbstgesteuert“ und „virtuell“ ins Deutsche übertragen, wobei es sich bei dem hier vorgestellten um ein „selbstgesteuertes“ Angebot handelt.
- 2.
Ein Beispiel für eine Exkursionswebsite findet sich unter http://www.geographie.ruhr-uni-bochum.de/bochumexkursion/.
- 3.
So steht z. B. in NRW die Software „Biparcours“ für Bildungszwecke kostenfrei zur Verfügung. Verschiedene Hochschulen entwickeln zudem aktuell eigene Systeme.
- 4.
Als Prüfungsleistungen werden hier benotete Leistungen verstanden, als Studienleistungen unbenotete Leistungen, die lediglich für ein „Bestanden“ genügen müssen und zur Voraussetzung für die weitere Teilnahme am Modul oder für die Zulassung zur Prüfungsleistung erbracht werden müssen.
- 5.
In den Jahren 2017 bis 2019 haben sich insgesamt 86 Studierende an der Befragung beteiligt. Die Ergebnisse werden hier summiert für diese drei Jahre in Prozentangaben dargestellt.
Literatur
Dickel, M., und G. Glasze. 2009. Vielperspektivität und Teilnehmerzentrierung. Richtungsweiser der Exkursionsdidaktik. Praxis neue Kulturgeographie, Bd. 6. Zürich: LIT.
Friess, Daniel A., Garhame J. H. Oliver, Michell S. Y. Quak, und Annie Y. A. Lau. 2016. 40. Incorporating “virtual” and “real world” field trips into introductory geography modules. Journal of Geography in Higher Education 2016 (4): 546–564.
Ohl, U., und K. Neeb. 2012. Exkursionsdidaktik: Methodenvielfalt im Spektrum von Kognitivismus und Konstruktivismus. In Geographiedidaktik: Theorie – Themen – Forschung, Hrsg. Johann-Bernhard Haversath, 259–288. Das geographische Seminar. Braunschweig: Westermann.
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Seckelmann, A. (2020). Das Smartphone als Exkursionsführer – mit „Digital Guides“ unterwegs flexibel lernen. In: Seckelmann, A., Hof, A. (eds) Exkursionen und Exkursionsdidaktik in der Hochschullehre . Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-61031-2_10
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