Zusammenfassung
Um dem Klimawandel zu begegnen, hat die Bundesregierung in den vergangenen Jahren ambitionierte politische Ziele vereinbart. Für die erfolgreiche Umsetzung dieser Ziele wird vor allem den Städten eine zentrale Rolle zugewiesen. Am Beispiel der Klimapolitik Dresdens zeigt der Beitrag, dass die politischen Programme jedoch nicht einfach umgesetzt werden (können), sondern in den jeweiligen Kontexten auf konkrete Rationalitäten, historische Entwicklungspfade und gesellschaftliche Machtverhältnisse treffen. So rückte der globale Klimawandel in den 1990er-Jahren zwar in bundespolitischen Debatten in den Vordergrund, in vielen ostdeutschen Städten wurden jedoch in dieser Zeit vor allem massive Umweltprobleme vor Ort und die politischen Transformationsprozesse als prioritäre Herausforderungen bewertet. Infolgedessen werden auch die klimapolitischen Ziele hinsichtlich ihrer Relevanz und Bedeutsamkeit von städtischen Akteur*innen ganz unterschiedlich bewertet und in kontextspezifischen Entscheidungs- und Handlungspraktiken angeeignet, verändert oder auch abgelehnt.
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Die vollständigen Ergebnisse des Forschungsprojektes wurden in Sturm (2019) veröffentlicht.
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Sturm, C. (2020). Klimapolitik in Dresden. Diskurse um Klimawandel im Kontext von Stadtentwicklungspolitik. In: Becker, S., Naumann, M. (eds) Regionalentwicklung in Ostdeutschland. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-60901-9_38
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