Zusammenfassung
Menschen mit Migrationserfahrung vereinen vielfältige Risikofaktoren für die Entwicklung von kognitiven Störungen, die zum einen auf ihre Migrationserfahrung zurückzuführen sind, zum anderen aber mit ihrem Bildungshintergrund sowie ihren Arbeits- und Lebensumständen zu tun haben. Wir wissen, dass es viele Personen in dieser Gruppe gibt, die von kognitiven Störungen betroffen sind. Allerdings landen viele von diesen Menschen nicht beim Arzt. Demenzen sind stark unterdiagnostiziert und selbst wenn eine Diagnostik ansteht: Es mangelt in der klinischen Routine an geeigneten Instrumenten zur neuropsychologischen Untersuchung kognitiver Störungen bei dieser Patientengruppe. Ergo: Gute Aussichten für die Leser mit Migrationshintergrund. Ohne auch nur einen Finger gekrümmt zu haben, steigt Ihr individuelles Demenzrisiko direkt an und dabei haben Sie noch nicht einmal begonnen, aktiv etwas zu tun, um Ihren Verstand ins Jenseits zu befördern!
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Folkerts, AK. (2020). Migrationshintergrund und Demenz. In: Der andere Anti-Demenz-Ratgeber. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-60606-3_8
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