Zusammenfassung
Bei Autoimmunerkrankungen kommt es zum Verlust der immunologischen Toleranz gegen den eigenen Körper. Bei Transplantatabstoßung entsteht eine Immunreaktion gegen das Transplantat, das dadurch seine Funktion verlieren kann. Therapieziel ist, Symptome der Immunprozesse so weit wie möglich zu unterdrücken, ohne die Funktionen des Immunsystems bei der Infektabwehr und Zerstörung von Tumorzellen zu stark in Mitleidenschaft zu ziehen. Diese Ziele werden bei vielen Patienten inzwischen befriedigend erreicht. Eine wichtige Strategie zur Optimierung der Wirkung und Reduktion von UAW ist die Kombination verschiedener Wirkprinzipien. Die wichtigsten Arzneistoffe sind nach wie vor GCR-Agonisten, die über multiple Mechanismen immunmodulierend wirken. Immunophilin-Liganden hemmen vor allem die T-Zell-Proliferation. Durch klassische Zytostatika in niedriger Dosierung (low dose) lassen sich Immunreaktionen ebenfalls unterdrücken. In den letzten Jahren ist es zu einer explosionsartigen Entwicklung von therapeutischen Antikörpern und Fusionsproteinen gekommen. Dabei handelt es sich um gentechnisch hergestellte Arzneistoffe, die Zytokine, Zytokinrezeptoren, Integrine oder Lymphozytenantigene funktionell ausschalten. Die hohen Kosten einer Therapie mit diesen Arzneistoffen stellen ein großes pharmakoökonomisches Problem dar.
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Seifert, R. (2021). Immunpharmakologie. In: Basiswissen Pharmakologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-60504-2_11
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