Zusammenfassung
Vordergründig erscheint der Siegeszug des Kompetenzdenkens unaufhaltsam zu sein. Bei näherer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass der Kompetenzbegriff oftmals nur Etikette ist. Umso wichtiger ist es, eine eindeutige, akzeptierte Definition für Kompetenzen zu formulieren und von der Illusion weg zu kommen, der Aufbau trägen Wissens würde genügen. Wir benötigen eine neue Kompetenzauffassung, nach der Wissen „an sich“ emotional durchdrungen, emotional „imprägniert“ werden muss, um zu Wissen „für uns“ und damit zu Kompetenz zu werden. Die durch die Digitalisierung dramatisch beschleunigte, drohende Kompetenzkatastrophe wird darauf drängen, dass das Kompetenzdenken, wenn auch langsam, das heutige Wissensweitergabe- und Wissensbeurteilungssystem erschüttern wird, dass echte Kompetenzbeurteilungen und -entwicklungen sich durchsetzen werden.
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- 1.
Vgl. u. a. Heyse et al. (2010).
- 2.
Vgl. Ciompi (1997).
- 3.
Vgl. Heyse und Erpenbeck (2007).
- 4.
Der Präsident des Dachverbands Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH), B.W. Zemp (2014).
- 5.
Liesmann (2014), 18.9.2014.
- 6.
Vgl. Delors (1997).
- 7.
Vgl. Erpenbeck, Grote, von Rosenstiel und Sauter (2018).
- 8.
Vgl. Erpenbeck, Grote, von Rosenstiel und Sauter (2018).
- 9.
Vgl. Heyse, Erpenbeck, Ortmann, Coester (2018).
- 10.
Vgl. Wahl (2002, S. 227–241).
- 11.
Das zeigen 36 Autorinnen und Autoren aus der Schweiz, Deutschland und Österreich mit Best-Practice-Beispielen in dem informativen Buch von Heyse V (Hrsg.) (2014).
- 12.
Vgl. z. B. Erpenbeck und Sauter (2018).
- 13.
Vgl. die Publikationen der von der Arbeitsgemeinschaft Qualifikations-Entwicklungs-Management herausgegebenen über 20 Bände (2000–2007).
- 14.
- 15.
Vgl. Erpenbeck et al. (2013).
- 16.
Vgl. Heyse, Erpenbeck, Ortmann, Coester (2018).
- 17.
- 18.
Vgl. Stern (2009).
- 19.
- 20.
- 21.
Vgl. Erpenbeck (2012).
- 22.
Vgl. Becker (2012, S. 32–39).
Literatur
Arbeitsgemeinschaft Qualifikations-Entwicklungs-Management (2000–2007) Edition QUEM (20 Bände). Waxmann Münster, New York
Becker M (2012) Im Humpty-Dumpty-Rausch der Kompetenz. Plädoyer für die Stilllegung eines unbrauchbaren Begriffs. Personalführung 12:32–39
Brinker T, Müller E (Hrsg) (2008) Wer, wo, wie und wie viele Schlüsselkompetenzen? Wege und Erfahrungen aus der Praxis an Hochschulen. HS Bochum IZK, Bochum
Ciompi L (1997) Die emotionalen Grundlagen des Denkens. Entwurf einer fraktalen Affektlogik. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
Delors J (1997) Bildung eine notwendige Utopie. In: UNESCO-Kommission (Hrsg) Lernfähigkeit. Unser verborgener Reichtum. Luchterhand Neuwied, Kriftel
Erpenbeck J (2012) Was „sind“ Kompetenzen. In: Faix WG, Auer M (Hrsg) Kompetenz. Steinbeis Edition, Stuttgart, S 1–59
Erpenbeck J, Sauter W (Hrsg) (2018) Handbuch Kompetenzentwicklung im Netz. Bausteine einer neuen Lernwelt. Schäffer-Poeschel, Stuttgart
Erpenbeck J, von Rosenstiel L, Grote S (2013) Kompetenzmodelle von Unternehmen. Schäffer-Poeschel, Stuttgart
Erpenbeck J, Grote S, von Rosenstiel L, Sauter W (2018) Handbuch Kompetenzmessung. Erkennen, verstehen und bewerten von Kompetenzen in der betrieblichen, pädagogischen und psychologischen Praxis, 3. Aufl. Schäffer-Poeschel, Stuttgart
Harari YN (2019a) Homo Deus. Eine Geschichte von morgen. Beck, München
Harari YN (2019b) 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert. Beck, München
Heyse V (2014) Aufbruch in die Zukunft. Erfolgreiche Entwicklungen von Schlüsselkompetenzen in Schulen und Hochschulen. Grundlagen für eine daten- und theoriegestützte Schulentwicklung. Medhochzwei, Stuttgart
Heyse V, Erpenbeck J (Hrsg) (2007) Kompetenzmanagement. Methoden, Vorgehen, KODE® und KODE®X im Praxistest. Waxmann, Münster
Heyse V, Erpenbeck J, Ortmann S (Hrsg) (2010) Grundstrukturen menschlicher Kompetenzen. Praxiserprobte Konzepte und Instrumente. Waxmann, Münster
Heyse V, Erpenbeck J, Ortmann S, Coester S (2018) Mittelstand 4.0 – eine digitale Herausforderung. Führung und Kompetenzentwicklung im Spannungsfeld des digitalen Wandels. Waxmann, Münster
Kauffeld S (2006) Kompetenzen messen, bewerten, entwickeln. Schäffer-Poeschel, Stuttgart
Kauffeld S, Grote S, Frieling E (2009) Handbuch Kompetenzentwicklung. Schäffer-Poeschel, Stuttgart
Liessmann KP (2014) Das Verschwinden des Wissens, in NZZ vom 18. 09. 2014
Rosa H (2015) Beschleunigung. Die Veränderungen der Zeitstrukturen in der Moderne. Suhrkamp, Frankfurt a. M.
Sauter W, Scholz C (2015) Von der Personalentwicklung zum Kompetenzmanagement. Veränderungsprozess zur selbstorganisierten Kompetenzentwicklung. Springer Gabler, Heidelberg
Steinweg S (2009) Systematisches Talentmanagement. Schäffer-Poeschel, Stuttgart
Stern A (2009) … und ich war nie in der Schule. Geschichte eines glücklichen Kindes. ZS, Freiburg
Vollmers F (2009) Parlieren geht über Studieren. FAZ, C6, 31 Januar/1 Februar
Wahl D (2002) Mit Training vom trägen Wissen zum kompetenten Handeln? Z Pädagogik 48:227–241
Zemp BW (2014) Lehrplan 21: Das ist ein historischer Schritt. Neue Zürcher Zeitung, 29.1.2015. www.nzz.ch/aktuell/schweiz/das-ist-ein-historischer-schritt-1.18107382. Zugegriffen: 12. Jan. 2015
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Erpenbeck, J., Sauter, W. (2019). Im Kompetenzrausch?. In: Stoppt die Kompetenzkatastrophe!. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59677-7_2
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