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Das ganz persönliche Energiemanagement. Umgang mit einer knappen Ressource

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CSR und Energiewirtschaft

Part of the book series: Management-Reihe Corporate Social Responsibility ((MRCOSORE))

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Zusammenfassung

Das große politische Ziel einer grundlegenden Energiewende wird nicht nur von Konzernen, politischen Institutionen und Gesetzgebern umgesetzt, sondern auch von denen, die eine solche Wende tragen und in ihrem Alltag umsetzen werden. Dazu gehört nicht nur der Wunsch, die technischen Möglichkeiten verstehen zu lernen und das eigene Nutzerverhalten anzupassen, sondern auch die Frage nach der eigenen Haltung zu dem, was „Energie“ ganz grundlegend für eine Bedeutung hat. Welche Formen von Energie gilt es zu nutzen, wie lassen sich Gewohnheiten verändern und – nicht zuletzt: wie haushalte ich mit meiner eigenen Lebensenergie und gibt es eine individuelle Verantwortlichkeit, mit der der einzelne Einfluss auf eine globale Entwicklung nehmen kann? Schon diese Frage bringt die Rolle einer individualethischen Verantwortung ins Spiel, die nicht darauf hinauslaufen darf, den Verbrauchern die Aufgabe zu kommen zu lassen, über den Erfolg einer nationalen oder gar globalen Energiewende zu entscheiden, aber doch darauf hinweisen soll, dass es individuell zu beantwortende Fragen gibt, die nicht zu delegieren sind. Verantwortung bedeutet zunächst nicht mehr als den ernsthaften Versuch, eine Antwort auf eine gestellte Frage oder Aufgabe zu finden – die Betonung liegt hier auf dem „Geist der Ernsthaftigkeit“, der in dem Wissen, dass es am Ende vielleicht keine letztgültige Antwort geben kann, sich bemüht, doch die bestmögliche zu geben. Dieser Geist ist sich der Komplexität der gestellten Frage bewusst, geht aber das Wagnis ein, Entscheidungen zu treffen, die ihrem Wesen nach auf unsicherem Wissen beruhen. In dieser Haltung verbindet sich das „persönliche Energiemanagement“ mit den notwendigen Anforderungen an das, was wir in anderen Zusammenhängen als Energiewende beschreiben – der ernsthafte Versuch, einer verantwortungsvollen Lösung im Dialog mit unterschiedlichen Interessen gekoppelt mit dem Mut, auch darin die Grenzen des Mach – bzw. Verantwortbaren anzuerkennen und in einer Begrenzung von Quantität den Gewinn an Qualität anzustreben.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. dazu u. a. den Stressreport 2012: Hierfür wurden rund 18.000 Erwerbstätige befragt. Die Ergebnisse wurden differenziert nach Alter, Geschlecht, Arbeitszeitumfang, Position, Wirtschaftszweigen und Berufen ausgewertet. Für 43  % der befragten Beschäftigten haben Stress und Arbeitsdruck in den letzten zwei Jahren spürbar zugenommen. 19  %, also ein knappes Fünftel der Befragten, fühlte sich von der reinen Arbeitsmenge überfordert.Rund ein Viertel der Befragten gab an, Pausen ausfallen zu lassen und begründet dies in mehr als einem Drittel der Fälle damit, zu viel Arbeit zu haben. Die damalige Arbeitsministerin Ursula von der Leyen stellte den Bericht am Dienstag, 29.01.2013 in Berlin auf der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) veranstalteten Fachtagung „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“ vor.

  2. 2.

    Der Gesundheitsreport der DAK 2018 stellt die Ergebnisse von 5000 Befragungen im Jahr 2017 vor, und legt hierbei seinen Schwerpunkt auf die nach wie vor häufigste Krankenursache: Rückenbeschwerden.

  3. 3.

    Vgl. dazu u. a. das jüngste Buch von Thomas Vasek: Work-Life-Bullshit, München 2013.

  4. 4.

    Zu dieser Frage lohnt sich das Buch der Philosophin Natalie Knapp: Kompass neues Denken, in dem sie unseren Umgang mit Komplexität und notwendiger Unsicherheit sehr konstruktiv beleuchtet.

  5. 5.

    Platon (2006) Apologie, 29 d–e.

  6. 6.

    Isidor von Sevilla lebte von 560–636 und wurde als Nachfolger seines Bruders Leander Bischof von Sevilla, er gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller des Frühmittelalters.

  7. 7.

    Aus dem Salutogenese-Modell haben sich verschiedene Heilmethoden ergeben, die prominenteste ist die Logotherapie, die aus den Arbeiten des Psychologen Viktor Frankl zurückgeht und auf der Idee der Existenzanalyse beruht. Die ursprüngliche Sichtweise ist von Edmund Husserls Phänomenologie geprägt und v. a. von Karl Jaspers, Ludwig Binswanger, Medard Boss und Rollo May vertreten worden. In Abgrenzung zur Psychoanalyse Freuds. stellte Frankl neben die auf die Binnendynamik psychisch-triebhafter Kräfte gerichtete „Psycho“-Analyse eine auf die Welt der Werte gerichtete „Existenz“-Analyse und präzisierte ihr therapeutisches Ziel im Begriff „Logo“-Therapie. Die existenzanalytische Psychotherapie hat zum Ziel, den Menschen zu befähigen, mit innerer Zustimmung zum eigenen Handeln und Dasein leben zu können vgl. hierzu die Arbeiten Viktor Frankls in: Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn. Eine Auswahl aus dem Gesamtwerk, München 1985.

  8. 8.

    Welche Rolle dabei die Verbindung von Denken und Gefühl spielt, die sich in unserem Emotionen ausdrücken zeigt die Philosophin Heidemarie Bennent-Vahle in ihrem ihrem jüngsten Buch: Mit Gefühl denken. Einblicke in die Philosophie der Emotionen, Freiburg 2013.

  9. 9.

    Horaz, Karl Blücher (1972): Sermones, Satiren (Lat./Dt.), 01.01.106.

  10. 10.

    Herman Melville lässt seine Figur Bartleby als Kopist eines New Yorker Notars an der Unfähigkeit scheitern, die gegebenen Bedingungen seines Handelns zu gestalten bzw. zu verändern, so dass er letztlich in der Verweigerung der Umstände in einem gelähmten Nichthandeln erstarrt.

Literatur

  • Antonowsky A (1997) Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit. dgtv, Tübingen

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  • Aristoteles (2006) Nikomachische Ethik. Reclam, Stuttgart

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  • Bennent-Vahle H (2013) Mit Gefühl denken. Einblicke in die Philosophie der Emotionen. Alber, Freiburg

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  • DAK Gesundheitsreport (2018) www.dak.de

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  • Frankl V (1985) Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn. Eine Auswahl aus dem Gesamtwerk. Piper, München

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  • Horaz (Hrsg. von Karl Büchner) (1972) Sermones/Satiren. Reclam, Stuttgart

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  • Seneca (2010) Von der Gelassenheit. Beck, München

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  • Vasek T (2014) Work-Life-Bullshit. Riemann, München

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  • Veken D (2016) Sinn und Unternehmen. Murmann, Hamburg

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Schmidt, I. (2019). Das ganz persönliche Energiemanagement. Umgang mit einer knappen Ressource. In: Hildebrandt, A., Landhäußer, W. (eds) CSR und Energiewirtschaft. Management-Reihe Corporate Social Responsibility. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59653-1_40

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  • Publisher Name: Springer Gabler, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-59652-4

  • Online ISBN: 978-3-662-59653-1

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