Zusammenfassung
Klein- und Kleinstunternehmen der Ernährungswirtschaft werden von den aktuellen technologischen und wirtschaftlichen Entwicklungen unter Druck gesetzt: Wollen sie wachsen, müssen sie zum digitalen Unternehmen werden. Treiber hierbei sind Lebensmittelhandel, gesetzliche Bestimmungen, neuartiger Online-Vertrieb von Lebensmitteln oder auch veränderte Konsumentenerwartungen. In diesem Beitrag werden die branchen- und unternehmensgrößenspezifischen Anforderungen herausgearbeitet und aufgezeigt, dass die Herausforderungen nur mithilfe zielgerichteter digitaler Dienstleistungen bewältigt werden können. Um diese kleineren Unternehmen trotz ihrer begrenzten Ressourcen zu einem digital arbeitenden Betrieb entwickeln zu können, müssen Hersteller betrieblicher Software und IT-Prozess-Beratungen ihre etablierten Produkte und Dienstleistungen anpassen. Für diese „Neuentwicklung“ wird am Beispiel eines ERP(Enterprise-Resource-Planning)-Systems eine Vorgehensweise vorgeschlagen (RegioFood-Phasenmodell), die das Erarbeiten der erfolgskritischen Anforderungen erleichtern und mit der geprüften Vorgehensweise eine schnellere und effizientere Projektdurchführung befördern soll.
Schlüsselwörter
- Ernährungswirtschaft
- RegioFood
- Phasenmodell
- Digitalisierung
Mit Arbeitsbeiträgen der ‚RegioFood_Plus‘-Projektpartner: Eckart Kramer (Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde); Oliver Marz, Mayte Baum (CSB-System AG); Marcus Reh (EDEKA Minden-Hannover); Frank Lienig (Lienig Wildfruchtverarbeitung GmbH), Reinhard Manger (Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH), Sven Schiller (IT-Prozess-Berater).
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Alle Verbundpartner und weitere Informationen zum Forschungsprojekt: www.regiofood-plus.de.
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Beispielhafte ERP-Produkte für die Ernährungswirtschaft kommen von der CSB-System AG, GUS Deutschland GmbH, GSD GmbH, Sopra GmbH, sys-pro GmbH. Weiterhin bieten viele Softwarehäuser branchenspezifische ERP-Lösungen an, die auf Microsoft Dynamics NAV oder anderen technologischen Plattformen basieren. Einen vollständigen Überblick über in Deutschland angebotene ERP-Lösungen bietet der „IT-Matchmaker.guide ERP-Lösungen 2018“ der Trovarit AG.
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Neben anpassbaren ERP-Produkten kommerzieller Softwarehersteller gibt es auch Open-Source-Systeme, die durch IT-Prozess-Berater verwendet werden können: aus Deutschland z. B. VIENNA Advantage, OpenZ (deutscher Fork von Openbravo); international z. B. Odoo, ERPNext, Dolibarr, Opentaps, iDempiere, MixERP, Open ERP/Tiny ERP, Tryton, Apache OFBiz, Compiere, Openbravo, Adempiere.
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Funding
Das Verbundprojekt RegioFood_Plus wird im Rahmen des Forschungsprogramms ‚Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen‘ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit den Kennzeichen 02K14A200 bis 02K14A208 gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren.
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Reckin, R., Röpert, C., Lange, Y., Niezurawski, H. (2019). Neue IT-Dienstleistungen für KMU der Ernährungswirtschaft – Anforderungsgerechte Entwicklung mit dem RegioFood-Phasenmodell. In: Stich, V., Schumann, J., Beverungen, D., Gudergan, G., Jussen, P. (eds) Digitale Dienstleistungsinnovationen. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59517-6_26
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