Zusammenfassung
Durch Eintritt von Pflegebedürftigkeit entsteht ein Bedarf an Pflegeleistungen. Um diesen Bedarf als Nachfrage äußern zu können, müssen Pflegebedürftige über ausreichend finanzielle Mittel (Kaufkraft) verfügen. Weitere wichtige Faktoren für die Inanspruchnahme von Pflegeleistungen sind neben dem Grad der individuellen Pflegebedürftigkeit, der Preis von Pflegeleistungen sowie die Existenz einer Pflegeversicherung. Die Nachfrage nach Pflegeleistungen wird mit zunehmender Pflegebedürftigkeit unelastischer, d. h. je gravierender die Pflegebedürftigkeit ist, umso weniger hängt die Inanspruchnahme von Pflegeleistungen vom Preis ab. Die Besonderheiten von Pflegeleistungen können zu einem Marktversagen führen und damit als Begründung für staatliche Interventionen herangezogen werden. Beispielsweise als Begründung für die Einführung einer obligatorischen Pflegeversicherung.
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Notes
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Der Begriff des Humankapitals geht auf einen Ansatz von A. Grossmann zurück. Für eine ausführliche Darstellung vgl. Grossmann (2000): The Human Capital Modell, in: Culyer, A. (Hrsg.) Handbook of Health Economics, Bd. 1, (S. 347–408).
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Als Begründung für die Wahl des Begriffes „Humankapital“ wurde angeführt, dass der Gebrauch dieses Wortes aus der Wirtschaftsfachsprache sich zunehmend auch in nichtfachlichen Bereichen ausbreite und damit die primär ökonomische Bewertung aller denkbaren Lebensbezüge fördere. Der Begriff Humankapital degradiere nicht nur Arbeitskräfte in Betrieben, sondern Menschen überhaupt zu nur noch ökonomisch interessanten Größen (Vgl. www.unwortdesjahres.net).
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In Abschn. 1.3.3 wurde zur Lebenszeitprävalenz von Pflege ausgeführt, dass etwa jeder zweite Mann und zwei von drei Frauen im Verlauf ihres Lebens pflegebedürftig werden. Insofern besteht zwar keine Sicherheit, dass Pflegebedürftigkeit eintritt, aber immerhin eine hohe Wahrscheinlichkeit. Und trotzdem bleiben der Zeitpunkt und die Intensität unsicher.
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Wessels, M. (2019). Nachfrage nach Pflegeleistungen. In: Pflegeökonomie. Studium Pflege, Therapie, Gesundheit . Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59394-3_3
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