Zusammenfassung
Ein epileptischer Anfall ist klinisch durch eine vorübergehende Änderung der Wahrnehmung und bzw. oder des Verhaltens charakterisiert, die pathophysiologische Grundlage ist eine paroxysmal auftretende, synchronisierte neuronale Entladungsaktivität. Ein epileptischer Anfall ist akut symptomatischer Genese, wenn er in engem zeitlichen und kausalen Zusammenhang mit einer prokonvulsiven systemischen Störung oder einer akuten Hirnläsion auftritt. Alles andere sind unprovozierte Anfälle. Bei unauffälligem EEG und cMRT besteht kein relevant erhöhtes Rezidivrisiko, dies ist ein isolierter unprovozierter Anfall. Bei Nachweis interiktaler epileptiformer Muster im EEG oder einer epileptogenen Läsion im cMRT ist das Wiederholungsrisiko signifikant erhöht, hier wird die Diagnose einer Epilepsie gestellt. Die korrekte Zuordnung des ersten Anfalls zu einem akut symptomatischen oder einem isolierten unprovozierten Anfall bzw. bereits zu einer Epilepsie ist wichtig für die Frage nach Beginn einer antiepileptischen Therapie und nach der Dauer des Fahrverbots.
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Holtkamp, M., Schmitt, F.C. (2020). Definitionen. In: Schmitt, F., Stefan, H., Holtkamp, M. (eds) Epileptische Anfälle und Epilepsien im Erwachsenenalter. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59198-7_1
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