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Part of the book series: Bibliothek des Bank- und Kapitalmarktrechts ((BIBAKA,volume 6))

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Zusammenfassung

Die Finanzmärkte sind geprägt durch ständigen Wandel und Innovationen. Die Verbriefung i. S. d. angelsächsischen True Sale Securitization, die ihre Ursprünge Anfang der 70er-Jahre in den USA hatte, hat sich seit Beginn dieses Jahrhunderts auch am Finanzstandort Deutschland als Finanzinstrument etabliert. Eine solche Verbriefung vollzieht sich in mehreren Schritten: Durch einen als Originator bezeichnetes Unternehmen werden Vermögenswerte auf eine eigens hierfür gegründete Zweckgesellschaft (Special Purpose Verhicle, SPV) übertragen. Diese zahlt im Gegenzug einen Geldbetrag an den Originator. Die Zweckgesellschaft emittiert Wertpapiere am Kapitalmarkt, die je nach konkreter Ausgestaltung der Konditionen erst in der Zukunft zu erbringenden Zahlungsansprüche gewähren und für dessen Erwerb Anleger ihrerseits einen Geldbetrag an die Zweckgesellschaft zahlen. Die Zweckgesellschaft verfügt im Wesentlichen nur über die von dem Originator an sie übertragenen Vermögenswerte. Die Werthaltigkeit der Wertpapiere hängt also maßgeblich von diesen Vermögenswerten ab, denn nur hieraus können die Zahlungsansprüche der Anleger befriedigt werden. Sie sind entsprechend dieser Abhängigkeit auf den Finanzmärkten als Asset Backed Securities (im weiteren Sinne) – frei übersetzt „Vermögenswert-besicherte Wertpapiere“ – erhältlich und handelbar. Eine dingliche Besicherung durch die Vermögenswerte erfolgt jedoch nicht. Hiermit kommt lediglich zum Ausdruck, dass die Vermögenswerte die alleinige Haftungsgrundlage darstellen, nur sie „sichern“ die Befriedigung der Zahlungsansprüche.

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Notes

  1. 1.

    In Abgrenzung zum klassischen deutschen Verbriefungsbegriff, vgl. Knops, BB 2008, 2535, Fn. 2; Fleckner, DB 2005, 2733; in Abgrenzung zur sog. synthetischen Verbriefung vgl. Zeising, BKR 2007, 311 (313); Auerbach/Roth, WM 2003, 230 (231); Jeantin/Le Cannu/Granier, S. 476.

  2. 2.

    Zur historischen Entwicklung siehe Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Juli 1997, 57 (58 f.), abrufbar im Internet unter https://www.bundesbank.de/resource/blob/691424/a5c7a588449d387e08b609e5ebcb436f/mL/1997-07-asset-backed-securities-data.pdf (zugegriffen am 15.12.2018); Baums, WM 1993, 1 (2 f.); AK Finanzierung, ZfbF 44, 495 (498 f.); Bhattacharya/Fabozzi, S. 2 f.; Zweig/Bryan, S. 3 ff.

  3. 3.

    Deutsche Unternehmen wirkten bereits Anfang der 80er-Jahre an US-amerikanischen Verbriefungen mit, vgl. Bonsall/Smallman/Selby, S. 255 ff. Die erste deutsche Verbriefung erfolgte im November 1990 durch die damalige KKB, vgl. Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Juli 1997, 57 (59), vgl. Fn. 2; Engellandt/Lütje, WPg 1996, 517; Pollock/Stadum/Holtermann, RIW 1991, 275; Bhattacharya/Fabozzi/Taylor, S. 54; näher zu dieser Transaktion AK Finanzierung, ZfbF 44, 495 (525 f.); Schneider/Eichholz/Ohl, ZIP 1992, 1452 (1453 f.); Kürn, S. 49 ff. Aufgrund der durch das BaKred im Jahr 1990 geäußerten Bedenken, es könnte durch Verbriefungen von Darlehensforderungen zu einer verstärkten Verlagerung von Finanzbeziehungen in den Nichtbankenbereich kommen, dass Vertrauensverhältnis zwischen Bank und Bankkunden gestört werden und die Kreditqualität insgesamt leiden, erfolgte eine weitere Verbriefung erst im April 1995, vgl. Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Juli 1997, 57 (60 f.), vgl. Fn. 2; Bhattacharya/Fabozzi/Taylor, S. 55.

  4. 4.

    Vgl. BaKred Rundschreiben 4/97 vom 20.05.1997, WM 1997, 1821 f. = WiB 1997, 782 ff. mit Anm. Willburger; Früh, BB 1995, 105.

  5. 5.

    Bartsch, NJW 2008, 3337.

  6. 6.

    Vgl. Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen, Rundschreiben 4/97 vom 20.05.1997 – Veräußerung von Kundenforderungen im Rahmen von Asset-Backed-Securities-Transaktionen durch deutsche Kreditinstitute, GZ: I3-21-3/95, abgedruckt in WM 1997, 1821 f. = WiB 1997, 782 ff. mit Anm. Willburger; Früh, BB 1995, 105; Eichholz/Nelgen, DB 1992, 793; das Portfolio ist indes auch einzige Finanzquelle für die Zahlungen an die Anleger, vgl. Pollock/Stadum/Holtermann, RIW 1991, 275 (277).

  7. 7.

    Zeising, BKR 2007, 311 (312); Schmeisser/Leonhardt, DStR 2007, 169 (170); Caliebe, BB 2000, 236.

  8. 8.

    Gehring, S. 1 f.

  9. 9.

    Auerbach/Roth, WM 2003, 230; Früh, WM 2000, 497 (499); Caliebe, BB 2000, 2369 (2370); Häuselmann, DStR 1998, 826; Früh, BB 1995, 105 (106); Peters, Kreditwesen 1995, 750 (752); Baums, WM 1993, 1 (3); Zweig/Bryan, S. 11, Zweig, S. 551.

  10. 10.

    Vgl. Schimansky/Bunte/Lwowski/Sethe, § 114a Rn. 9, 24; Pollock/Stadum/Holtermann, RIW 1991, 275 (280); Bhattacharya/Fabozzi, S. 2.

  11. 11.

    Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Juli 1997, 57 (58), vgl. Fn. 2; Fleckner, ZIP 2004, 585; Langner, ZfbF 2002, 656 (669); Caliebe, BB 2000, 2369 (2370); Waschbusch, ZBB 1998, 408 (415); Früh, BB 1995, 105 (106); Baums, WM 1993, 1 (3); Schneider/Eichholz/Ohl, ZIP 1992, 1452 (1453); AK Finanzierung, ZfbF 44, 495 (497, 519 f.); vgl. auch Bonsall/Cox, S. 4.

  12. 12.

    Schmeisser/Leonhardt, DStR 2007, 169 (170); Dreyer/Schmid/Kronat, BB 2003, 91; Caliebe, BB 2000, 2369 (2370); Küppers/Brause, AG 1998, 413 (414); Schwarcz, DB 1997, 1289 (1290); Baums, WM 1993, 1 (4); Pollock/Stadum/Holtermann, RIW 1991, 275 (279); Dombret, Kreditwesen 1987, 692 (694); Zweig/Bryan, S. 11.

  13. 13.

    Vgl. Bonsall/Smallman/Selby, S. 246; siehe dazu auch Klee/Butler, UCC L.J. 35 (2002), 23 (24); ausführlich bereits Dombret, Kreditwesen 1987, 640 ff.; ders. Kreditwesen 1987, 326 (328); vgl. auch Früh, WM 2000, 497 (499) und für Anleihen im Allgemeinen Pierson, ZfPW 2017, 325 (329 m. w. N.).

  14. 14.

    Vgl. Klee/Butler a. a. O.

  15. 15.

    Vgl. Wulfken/Weller, Die Bank 1992, 644 (646).

  16. 16.

    Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Juli 1997, 57 (58), vgl. Fn. 2; Schimansky/Bunte/Lwowski/Sethe, § 114a Rn. 9; Früh, WM 2000, 497 (499); Häuselmann, DStR 1998, 826; Peters, Kreditwesen 1995, 750 (752); Früh, BB 1995, 105 (106); Bonsall/Cox, S. 4.

  17. 17.

    Zeising, BKR 2007, 311 (315); Pollock/Stadum/Holtermann, RIW 1991, 275 (280).

  18. 18.

    BFS-KWG/Tollmann, Vorb. zu §§ 22a ff. Rn. 9; Knops, BB 2008, 2535 (2536); ders. WM 2008, 2185 (2192 f.); Baums, WM 1993, 1 (3 f.); AK Finanzierung, ZfbF 44, 495 (497); Lerbinger, Die Bank 1987, 310 (314); Klee/Butler, UCC L.J. 35 (2002), 23 (29); Bonsall/Wildig, S. 225; Bonsall/Smallman/Selby, S. 245; Zweig/Bryan, S. 17. Ausführlich BFS-CRR/Gerth, Art. 243 Rn. 1 ff.

  19. 19.

    Schimansky/Bunte/Lwowski/Sethe, § 114a Rn. 9; Schneider/Eichholz/Ohl, ZIP 1992, 1452; Rosenthal/Ocampo, S. 5.

  20. 20.

    Früh, WM 2000, 497; Bonsall/Smallman/Selby, S. 245; Zweig/Bryan, S. 18; zum wachsenden Provisionsinteresse bereits Dombret, Kreditwesen 1987, 640 (642).

  21. 21.

    Knops, BB 2008, 2535 f.; Früh, BB 1995, 105 (106).

  22. 22.

    Zeising, BKR 2007, 311 (312, 314).

  23. 23.

    Nach Art. 2 Nr. 1 STS-VO nunmehr tatbestandlich in den Begriff der „Verbriefung“ fest integriert.

  24. 24.

    Vgl. zum Ganzen Baums, WM 1993, 1 (4); AK Finanzierung, ZfbF 44, 495 (506); Pollock/Stadum/Holtermann, RIW 1991, 275 (277); zu verschiedenen Variationen vgl. Bonsall/Marsland-Shaw/Selzer, S. 165; Muñoz, Rn. 1.14; Klee/Butler, UCC L.J. 35 (2002), 23 (28); Pavel, S. 29. Siehe auch Zahlenbeispiel zum Wasserfall-Prinzip innerhalb einer CMO Bonsall/Terrington, S. 205.

  25. 25.

    Das Risiko der untergeordneten Tranchen wird dementsprechend mit höheren Risikoaufschlägen verzinst, vgl. Langner, ZfbF 2002, 656 (661); Findeisen, DB 1998, 483 (488); Waschbusch, ZBB 1998, 408 (413); Schwarcz, DB 1997, 1289 (1293); Bonsall/Weir, S. 78.

  26. 26.

    Solche Maßnahmen zielen auf die Verbesserung des Ratings ab, vgl. Bonsall/Smallman/Selby, S. 250 und 252 f.; Klee/Butler, UCC L.J. 35 (2002), 23 (28), und damit auf eine Reduzierung zu entrichtender Risikoaufschläge, vgl. Rinze/Klüwer, BB 1998, 1697 (1699). Ein schlechtes Rating erhöht insoweit die Finanzierungskosten, vgl. Dreyer/Schmid/Kronat, BB 2003, 91; Rinze/Klüwer a. a. O.

  27. 27.

    Vgl. auch Grundmann/Hofmann/Möslein, S. 11; Gorton, NBER Working Paper Nr. 14358, S. 34; Vries Robbé, S. 7; vgl. z. B. eine Transaktion von Lehman Brothers aus dem Jahr 2005, bei der zwei Zweckgesellschaften – genauer Gemstone CDO III Ltd. (Cayman Islands) und Gemstone CDO III Corp. – durch ein Portfolio verschiedenster Asset Backed bzw. Collateral Debt Securities „besichert“ war, vgl. das Offering Circular, abrufbar unter http://www.ise.ie/debt_documents/gem_3256.pdf (zugegriffen am 15.12.2018). Nach eben diesem Vorbild verlief auch die Transaktion der Deutschen Bank Securities Inc. aus dem Jahr 2007, mit ihren Zweckgesellschaften Gemstone CDO VII Ltd. (Cayman Islands) und Gemstone CDO VII Corp., die Anlegern Anlass zur Klageerhebung gab, nachzulesen beim Tagesspiegel, „Das dunkle Erbe des Josef Ackermann“, Artikel vom 22.05.2012, S. 4, abrufbar unter https://www.tagesspiegel.de/politik/deutsche-bank-dumme-deutsche-die-glauben-noch-an-die-regeln/6648514-4.html (zugegriffen am 15.12.2018).

  28. 28.

    Gorton, NBER Working Paper Nr. 14358, S. 3, 45 ff. und 61.

  29. 29.

    Die Finanzkrise ist freilich auf das Zusammenspiel vieler Umstände zurückzuführen, auf die hier im Einzelnen nicht in voller Breite eingegangenen werden kann; einen anschaulichen Überblick bieten die Veröffentlichungen des Jackson Hole Symposium 2007 und 2008, abrufbar im Internet unter https://econpapers.repec.org/article/fipfedkpr/default2.htm (zugegriffen am 15.12.2018), vor allem in 2007 Shiller, S. 89 ff. Vgl. zudem Rudolph, ZfbF 2008, 713–741 mit zahlreichen weiterführenden Hinweisen, umfassend auch Gorton, NBER Working Paper Nr. 14358. Zur Chronologie siehe Gorton, a. a. O., Appendix A, S. 79 ff.; Muñoz, R. 1.40.

  30. 30.

    Vgl. Vermittlungsausschuss zum Gesetz zur Umsetzung der geänderten Bankenrichtlinie und der geänderten Kapitaladäquanzrichtlinie, BT-Drs. 17/3037, Begründung, S. 1.; Schriftliche Stellungnahme der Deutschen Bundesbank vom 10.06.2010 zum Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der geänderten Bankenrichtlinie und der geänderten Kapitaladäquanzrichtlinie, S. 2.

  31. 31.

    Glebe, S. 114; Gorton, NBER Working Paper Nr. 14358, S. 3.

  32. 32.

    US-amerikanische Wortschöpfung, die eine negative Aussage mit einer Positivaussage verbindet; mit Gorton’s Worten: „Subprime borrowers are, by definition, riskier than „prime“ borrowers […]“, vgl. NBER Working Paper Nr. 14358, S. 6. Die hier gemeinten Darlehensnehmer werden auch als „Lender NI/NA“ bezeichnet (No Income, No Assets), vgl. Claussen, DB 2009, 999, ebenso ist die Rede von „NINJA-Loans“ (No Income, No Job or Asset = kein Einkommen, keine Arbeit und auch kein Vermögen), vgl. Kofner, S. 31. Alleiniges Haftungsobjekt ist damit die Immobilie, vgl. Claussen, a. a. O., das Haus wurde zum „unerschöpflichen Geldautomat“, vgl. Bechthold, Kreditwesen 2009, 924. Dieses Prinzip basiert indes auf steigenden Immobilienpreisen – hierzu und weitere Informationen zu Subprime Loans siehe Gorton, NBER Working Paper Nr. 14358, S. 12 ff. Banken erwarteten insoweit, im Falle der Zahlungsunfähigkeit auf die werthaltigen Immobilien zurückgreifen zu können, vgl. Claussen, DB 2009, 999; Kümpel/Piel, DStR 2009, 1222 (1223); Beck/Wienert, APuZ 2009, 7 (10); Kofner, WuM 2008, 653. So wurden aufgrund der positiven Entwicklung des Immobilienmarkts sogar Nachfinanzierungen bis zur neuen Wertgrenze der jeweiligen Immobilien gewährt, vgl. BFS-KWG/Tollmann, Vorb. zu §§ 22a ff. Rn. 10.

  33. 33.

    Bechthold, Kreditwesen 2009, 924 (925); Kümpel/Piel, DStR 2009, 1222 (1223); Gorton, NBER Working Paper Nr. 14358, S. 3; Muñoz, Rn. 1.47. „Originate to Distribute“ heißt frei übersetzt „erzeugen, um zu verteilen“, auch „Originate to Repackage and Sell“ (erzeugen, um zu verpacken und verkaufen), im Gegensatz zu „Originate to Hold“ (erzeugen, um zu halten), vgl. auch Rudolph, ZfbF 2008, 713 (715); kritisch dagegen Gorton, NBER Working Paper Nr. 14358, S. 67 ff.

  34. 34.

    Der US-Leitzins wurde auf im Juni 2006 bis zu 5,25 % angehoben, vgl. Glebe, S. 115; Schön/Cortez, IRZ 2009, 11 (12).

  35. 35.

    Kümpel/Piel, DStR 2009, 1222 (1223).

  36. 36.

    Glebe, S. 115; Kofner, S. 42; Bechthold, Kreditwesen 2009, 924 (925). Ein Tiefpunkt folgte schon im Juli 2006, vgl. Glebe a. a. O.

  37. 37.

    Kofner, S. 48; Beck/Wienert, APuZ 2009, 7 (10); Rudolph, ZfbF 2008, 713 (722). Der vorläufige Höhepunkt der Krise wird auf den Frühjahr 2007 datiert, als die Zahlungsausfälle in den USA das größte Ausmaß annahmen, vgl. Glebe, S. 115; im Sommer 2007 folgten zahlreiche Abwertungen von mit Wohnungsbauhypotheken unterlegten Wertpapieren durch Moody’s und Standard & Poor’s sowie Ankündigungen weiterer Überprüfungen, was den Abwärtskurs zusehends verstärkte, vgl. Rudolph, ZfbF 2008, 713 (722 f.).

  38. 38.

    Glebe, S. 116; Kümpel/Piel, DStR 2009, 1222 (1223).

  39. 39.

    Glebe, S. 116; Rudolph, ZfbF 2008, 713 (722 f.).

  40. 40.

    BT-Drs. 17/1720, S. 29; In Deutschland gerieten die Deutsche Industriebank IKB und SachsenLB im Sommer 2007 aufgrund der plötzlichen Illiquidität des Marktes der forderungsbesicherten Wertpapiere in existenzbedrohende Krisen, vgl. Rudolph, ZfbF 2008, 713 (723) – Näheres zum Zusammenbruch der SachsenLB vgl. Hellwig, FS Maier-Reimer, 201 (210 f.) – ebenso waren die BayernLB, die WestLB und die HSH Nordbank durch Milliardenbelastungen betroffen und auch deutsche Privatbanken mussten erhebliche Abschreibungen vornehmen, vgl. Hellwig, FS Maier-Reimer, 201 (210); Glebe, S. 119; siehe auch Gorton, NBER Working Paper Nr. 14358, Appendix A, S. 79 ff. Die IKB etwa hatte für eine am US-Hypothekenmarkt investierende Zweckgesellschaft eine Kreditlinie in Höhe von 8,1 Mrd. Euro gestellt, vgl. Kofner, S. 1; Beck/Wienert, APuZ 2009, 7 (10); die damit einhergehenden Verluste übernahmen die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) als Hauptaktionärin und weitere Banken, vgl. Gorton a. a. O. (siehe Einträge zu Juli, August und Oktober 2007); zu strafrechtlichen Aspekten im Fall „IKB“ siehe Gallandi, wistra 2009, 41 ff.; zum Sachverhalt vgl. LG Düsseldorf, Urt. v. 14.07.2010, Az.: 14 KLs 6/09, 14 KLs – 130 Js 54/07 – 6/09, AG 2011, 722 f. Parallel geriet auch die deutsche Hypo Real Estate in existenzbedrohende finanzielle Schwierigkeiten und konnte nur durch Verstaatlichung gerettet werden, vgl. Glebe, S. 119 f.

  41. 41.

    Glebe, S. 116; Beck/Wienert, APuZ 2009, 7 (10); Gorton, NBER Working Paper Nr. 14358, S. 3; ders., NBER Working Paper Nr. 14649, S. 1 und 7 ff.

  42. 42.

    Beck/Wienert, APuZ 2009, 7 (11).

  43. 43.

    Vgl. z. B. Helleiner, Internationale Politikanalyse der Friedrich Ebert Stiftung Januar 2009; siehe auch Übersicht bei Hüther/Jäger-Ambrozewicz, Kreditwesen 2010, 1012 (1013); Prüm/Thomas, BKR 2011, 133 ff.; ein frühe Übersicht über die sich damals noch in Vorbereitung befindenden Reformansätze gewährt auch Rudolph, ZfbF 2008, 713 (730 ff.).

  44. 44.

    Mit dem Ziel, eine verantwortungsbewusste Kreditvergabe und Kreditüberwachung zu gewährleisten, vgl. BT-Drs. 17/1720, S. 30 und 41; BFS-KWG/Tollmann, Vorb. zu §§ 22a ff. Rn. 14; Prüm/Thomas, BKR 2011, 133 (139).

  45. 45.

    „Gesetz zur Begrenzung der mit Finanzinvestitionen verbundenen Risiken“, BGBl. 2008, Teil 1 Nr. 36, S. 1666, vgl. hierzu auch Schalast, BB 2008, 2190 ff.; kritisch dagegen Knops, VuR 2009, 286 ff.

  46. 46.

    Vgl. BT-Drs. 16/7438, S. 9.; BT-Drs. 17/1720, S. 30 und 41.

  47. 47.

    Zuletzt durch „MiFID II“, die am 03.01.2018 in Kraft getretene Richtlinie 2014/65/EU, die eine Stärkung des Anlegerschutzes und eine Neustrukturierung der Wertpaper- und Derivatemärkte zum Ziel hat.

  48. 48.

    Als Reaktion auf die Finanzkrise sowie die sich anschließenden Weiterentwicklungen zu Basel II (umgangssprachlich „Basel II plus“) wurden u. a. die Bankenrichtlinie und die Kapitaladäquanzrichtlinie im Jahr 2009 durch die Richtlinien 2009/27/EG, 2009/83/EG, 2009/44/EG und 2009/111/EG (zusammen die „Capital Requirements Directive“; „CRD II“) geändert. Ihre Umsetzung erfolgte größtenteils über das überwiegend am 25.11.2010 in Kraft getretene Gesetz zur Umsetzung der geänderten Bankenrichtlinie und der geänderten Kapitaladäquanzrichtlinie vom 19.11.2010, vgl. BGBl. 2010, Teil 1 Nr. 58, S. 1592. Ziel des Umsetzungsgesetzes ist es, die Kompetenzen der Bankenaufsicht zu stärken; hierzu wurden hinsichtlich der Verbriefung neue Anforderungen sowie verschärfte Offenlegungspflichten eingeführt, vgl. BT-Drs. 17/1720, S. 2; für einen umfassenden Überblick vgl. Prüm/Thomas, BKR 2011, 133 ff. Weitere Änderungen folgten; insbesondere ist zum 01.01.2014 das „CRD IV“-Paket in Kraft getreten, das sich aus der „Capital Requirements Directive“ („CRD IV“; Richtlinie 2013/36/EU) und der „Capital Requirements Regulation“ („CRR“; Verordnung (EU) Nr. 575/2013) zusammensetzt und national mit dem CRD IV-Umsetzungsgesetz, vgl. BGBl. 2013, Teil 1 Nr. 53, S. 3395, umgesetzt wurde. Zuletzt ist die sog. „STS-Verordnung“ („simple, transparent and standardised“), Verordnung (EU) 2017/2402, sowie die entsprechende Anpassungen an die CRR-VO vornehmende Verordnung (EU) 2017/2401 in Kraft getreten, deren Änderungen jedoch erst ab dem 01.01.2019 anzuwenden sind.

  49. 49.

    Vgl. z. B. die Informationen auf der Internetseite der Europäischen Kommission zu Verbriefungen, http://ec.europa.eu/finance/securities/securitisation/index_de.htm (zugegriffen am 15.12.2018) oder auch die Erwägungsgründe der STS-VO, insbesondere Erwägungsgrund Nr. 2.

  50. 50.

    STS-VO, Erwägungsgrund Nr. 4.

  51. 51.

    Hierzu etwa Knops, BB 2008, 2535 ff.

  52. 52.

    Vgl. aber Knops, BB 2008, 2535 (2536, in Fn. 12 unter Hinweis auf die Pressemitteilung „Deutsche Bank platziert weltweit erste Verbriefung von nachrangigen Mikrofinanz-Krediten mit externem Rating“ v. 19.09.2007, abrufbar unter https://cdn.lifepr.de/a/69ce9df3c9b83b2a/attachments/0017514.attachment/filename/db+Microfinance-invest+19.9.+dt.pdf (zugegriffen am 15.12.2018)); nach der STS-VO soll dies ausdrücklich möglich bleiben, wenngleich unter strengen, in Art. 3 geregelten Voraussetzungen und unter der Maßgabe, dass Verbriefungsinstrumente für den Kleinanleger im Sinne der Richtlinie 2014/65/EU „in der Regel“ nicht geeignet seien, vgl. Erwägungsgrund Nr. 15.

  53. 53.

    Vgl. z. B. den Fonds Pioneer Dynamic T, ISIN: AT0000634977 (http://www.finanzen.net/fonds/ABS_DYNAMIC_T, zugegriffen am 15.12.2018), den Julius-Bär-ABS-Fonds ISIN: LU0189451189 (http://www.finanzen.net/fonds/Julius_Baer_ABS_Fund_EUR_A, zugegriffen am 15.12.2018) oder den Oppenheim Asset Backed Securities Fonds, ISIN: AT0000648589 (https://www.comdirect.de/inf/fonds/detail/uebersicht.html?ID_NOTATION=8221177, zugegriffen am 15.12.2018); zu Zertifikaten vgl. Pressemitteilung verschiedener, auf Schadensersatzansprüche spezialisierter Rechtsanwaltskanzleien, z. B. https://www.kwag-recht.de/taetigkeitsfelder/zertifikate/artikel/news/detail/News/preps-zertifikate-auf-junior-income-notes.html oder https://rrlaw.de/2010/aktuelles/preps-zertifikate-pruefung-von-schadensersatzanspruechen-gegen-die-credit-suisse-deutschland-ag-u/ (zugegriffen jeweils am 15.12.2018); PREPS Junior Note Zertifikat auf PREPS Junior Note (http://www.ariva.de/A0GUSG, http://www.ariva.de/A0LL8F u. a., zugegriffen am 15.12.2018).

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Wesser, W. (2019). Kapitel 1: Einleitung. In: Die Verbriefung von Darlehensforderungen - Risiken des Anlegers. Bibliothek des Bank- und Kapitalmarktrechts, vol 6. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58813-0_1

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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  • Online ISBN: 978-3-662-58813-0

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