Zusammenfassung
Zu erklären, wie das Leben in seinen vielfältigen und komplexen Erscheinungsformen entstanden ist, kann immer noch als eine der größten wissenschaftlichen Herausforderungen angesehen werden. Als gesichert gilt, dass Mutationen, Natürliche Selektion und zufällige Veränderungen von Allelfrequenzen (genetische Drift) wesentliche Ursachen des Evolutionsgeschehens sind. Viele Anpassungsvorgänge von Lebewesen an ihre Umwelt lassen sich damit weitgehend erklären. Umstritten ist aber, ob sich damit allein auch die Entstehung fundamentaler und komplexer Neuheiten in der Evolution hinreichend erklären lässt, wie etwa die Körperbaupläne der Tiere. Eine andere vieldiskutierte Frage ist, ob Evolution ausschließlich in unzähligen unmerklich kleinen Schritten erfolgt, oder ob es auch gelegentlich sprunghafte Evolutionsereignisse gibt. In dem Bemühen, dies zu klären, wurden in den letzten Jahrzehnten neuere Forschungsrichtungen etabliert, von denen eine der wichtigsten die Evolutionäre Entwicklungsbiologie ist. In deren Rahmen versucht man insbesondere zu erklären, wie Mutationen in Genen, die Entwicklungsprozesse steuern, zu komplexen evolutionären Veränderungen mehrzelliger Organismen wie Pflanzen und Tiere geführt haben. Trotz aller Fortschritte sollte man aber eingestehen, dass wesentliche Mechanismen des Evolutionsgeschehens noch immer unverstanden sind. Dies gilt nicht zuletzt für die Frage, wie denn überhaupt das Leben aus unbelebter Materie entstanden ist.
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Literatur
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Theißen, G. (2019). Mechanismen der Evolution. In: Klempt, E. (eds) Explodierende Vielfalt. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58334-0_14
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