Zusammenfassung
Der Wirbelsturm Lolita fegte 1959 durch Amerikas Literaturlandschaft. Vladimir Nabokov schrieb einen Roman über die Liebe und sexuelle Obsession eines älteren Mannes zu einem pubertierenden jungen Mädchen. Einige Jahre später machte sich der Perfektionist Stanley Kubrick an die mutige und herausfordernde Aufgabe, dies zu verfilmen. Mit einem kulturpsychoanalytischen Blick sehen wir uns das Mädchen Lolita genauer an. Dabei stoßen wir auf einen ungelösten Ödipuskomplex, auf eine verwöhnende, aber ablehnende Mutterbeziehung und stolpern in eine Sprachverwirrung zwischen Kind und Erwachsenen hinein. Humbert Humbert rückt uns näher, stößt uns ab, aber trotz Mord und Perversion können wir ihn nicht hassen. Wer genau wen manipuliert und betrügt und ausnutzt, lässt sich nach einer Weile nicht mehr so genau sagen. Schauen wir also noch einmal genauer hin.
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Literatur
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Pechstein, C. (2019). Die gestohlene Jugend. In: König, H., Piegler, T. (eds) Skandalfilm? – Filmskandal!. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58318-0_4
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