Zusammenfassung
Über die Charaktereigenschaften von Spekulanten wurde viel geschrieben. Nach den vorliegenden Forschungsbefunden gehört sicherlich die Angst, etwas zu verpassen, wie auch die Reue, etwas falsch gemacht oder entschieden zu haben, dazu. In beiden Fällen zeigt der Spekulant Bedauern oder sogar Selbstmitleid. Dabei ist zu beachten, dass das Selbstbedauern Unzufriedenheit und infolgedessen Stress oder Druck erzeugt. Hierdurch kann es auch zum „Chasing“, also zum Erhöhen von Einsätzen kommen, um vorausgehende Verluste zu kompensieren. Für Spekulationsblasen sind hingegen primär ein Herdenverhalten, also das nahezu blinde Kopieren des Verhaltens anderer Börsenteilnehmer, und Ignoranz gegenüber Gefahrensignalen verantwortlich. Zahlreiche Beispiele aus den letzten Finanzkrisen scheinen diese Verhaltensmuster zu belegen, wobei vermutet werden darf, dass hedonistische Antriebe ebenso ursächlich sind.
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Notes
- 1.
Im Original heißt der Satz: „Solange die Musik spielt, muss man tanzen“ und wird Chuck Prince als Chef der US-Bank Citygroup aus dem Jahre 2007 zugesprochen; zit. n. Handelsblatt, „Tanzen bis zum Umfallen“ von M. Maisch (30.10.2007).
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Wienkamp, H. (2019). Sonstige Persönlichkeitsmerkmale. In: Anreiz, Risiko, Ruin – Finanzpsychologie für jedermann!. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58273-2_7
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