Zusammenfassung
Die zunehmende Rolle von Frauen in der Gründung von Unternehmen scheint in Deutschland ein noch relativ junges Phänomen zu sein. Mit 1,4 Mio. stellen Frauen heute etwa ein Drittel aller Selbstständigen und unternehmerisch Tätigen, wobei sie in vielen Dienstleistungen und im Handel deutlich stärker vertreten sind. Im Bereich der wachstumsstarken Start-ups und technologiegetriebenen Unternehmen dominieren noch immer die Männer. Und obwohl eine unternehmerische Betätigung von Frauen bereits im neunzehnten Jahrhundert gang und gäbe war, hat sich die wirtschaftshistorische Forschung fast ausschließlich mit männlichen Unternehmern beschäftigt. Erfolgreiche Unternehmerinnen wurden hingegen von Unternehmensforschern überwiegend als Ausnahmeerscheinungen angesehen. Gegenwärtig nimmt zwar die Anzahl der Unternehmerinnen zu und die Perzeption einer Normalität weiblichen Unternehmertums und damit auch weiblicher Entrepreneure wächst. Doch viele selbstständige Frauen gründen relativ kleine Dienstleistungsbetriebe und streben eher ein eigenes Auskommen bei flexiblen Arbeitszeiten als ein wachsendes Unternehmen an. Zusammen mit den unterschiedlichen sektoralen Schwerpunkten der Tätigkeit – überwiegend personenbezogene Dienstleistungen, Handel und Gastronomie bei den Frauen, öfter Baugewerbe, Unternehmensdienste und Industriebranchen bei den Männern – bewirkt diese selbst gewählte Beschränkung eine höhere Konzentration auf Kleinbetriebe und Soloselbstständigkeit.
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Literatur
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Hahn, S. (2019). Gründerinnen und Unternehmerinnen: Von der Ausnahme zur Normalität. In: Female Founders in der Games- und Medienbranche. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57832-2_2
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