Zusammenfassung
In diesem Kapitel richtet sich das Augenmerk auf Verhaltens- und Erlebensweisen, die von der in einer Gesellschaft erwarteten „Norm“ so weit abweichen, dass sie als auffällig und zugleich als pathologisch (= krankhaft) gelten. Die Definition dieser Normabweichungen und deren jeweiliger Toleranzgrad sind in hohem Maße kulturabhängig. Hinsichtlich psychiatrischer Störungen lässt sich festhalten, dass bei Anwendung standardisierter Diagnosesysteme (DSM-5 und ICD-10) die entsprechenden Symptome weltweit auftreten, dass aber ihre Häufigkeit kulturell variiert. So weist die Verbreitung des jugendlichen Selbstmords starke interkulturelle Schwankungen auf. Klammert man „Selbstmordattentäter“ aus und beschränkt sich auf den „normalen“ Selbstmord, scheint es nahezu unmöglich, universell valide Risikofaktoren zu identifizieren. Am ehesten scheint noch der Grad der Religiosität als kulturübergreifender Prädiktor geeignet – in dem Sinne, dass hohe Religiosität das Selbstmordrisiko mindert.
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Notes
- 1.
=plötzliche Gewaltattacke mit erheblichem fremdzerstörerischem Verhalten.
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Helfrich, H. (2019). Psychische Störungen. In: Kulturvergleichende Psychologie. Basiswissen Psychologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57665-6_14
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