Zusammenfassung
Ein Drittel der abhängig Beschäftigten wird bereits heute manchmal oder sogar häufig in der Freizeit zu Arbeitsbelangen kontaktiert – Tendenz steigend. Bei arbeitsbezogener erweiterter Erreichbarkeit passieren Kontaktanfragen die Grenze der Arbeitsdomäne und greifen auf einen anderen (privaten) Lebensbereich über. Dieses Phänomen war bislang kaum Gegenstand einer bewussten betrieblichen Gestaltung, obwohl sich empirisch deutliche Risiken für die (psychische) Gesundheit und die Life-Domain-Balance von Beschäftigten abzeichnen. Über positive Auswirkungen der Erreichbarkeit durch mehr Flexibilität hinsichtlich Arbeitszeit und Arbeitsort liegen noch wenige Erkenntnisse vor. In einem beteiligungsorientierten, kontinuierlichen Gestaltungsprozess zwischen Beschäftigten, Führungskräften und Kunden lassen sich die Potenziale der Erreichbarkeit ausbauen und deren Risiken vermindern.
Arbeitsbezogene erweiterte Erreichbarkeit verbreitet sich immer mehr und weitgehend unreguliert, deshalb bedarf sie betrieblicher Gestaltung! Wie Unternehmen das psychische Befinden und die Life-Domain-Balance von Beschäftigten durch ein gesundheitsorientiertes Management ständiger Erreichbarkeit schützen können.
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Literatur
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Pauls, N., Schlett, C., Pangert, B., Menz, W. (2019). Den Umgang mit arbeitsbezogener erweiterter Erreichbarkeit gesund gestalten. In: Rump, J., Eilers, S. (eds) Arbeitszeitpolitik. IBE-Reihe. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57475-1_12
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