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Zusammenfassung

Der Ödipus-Komplex (sexuelles Begehren der Mutter, Rivalität zum Vater beim männlichen Kleinkind) und seine Entstehungsgeschichte werden dargestellt. Die von Freud angegebene Quelle (Sophokles Tragödie „König-Ödipus“) wird dahingehend untersucht, ob sie tatsächlich die Basis für den von ihm erarbeiteten Komplex sein kann. Die Untersuchung zeigt, dass die von Freud angegebene mythologische Quelle keinen Anlass dafür gibt anzunehmen, dass Ödipus einen Ödipus-Komplex hatte.

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Notes

  1. 1.

    Eigentlich ist die ältere deutsche Schreibweise des Namens, Oidipous nämlich, richtiger, weil sie näher am griechischen Original (Οίδιπους) ist.

  2. 2.

    Wie uns Jeffrey M. Masson versichert, Herausgeber der ungekürzten Briefe Sigmund Freuds an Wilhelm Fließ und Mitglied des Direktoriums des Freud-Archivs, und zwar in seinem Buch: „Was hat man dir, du armes Kind, getan?“

  3. 3.

    Brief Freuds an Wilhelm Fließ von 15. Oktober 1897, nachzulesen entweder in Freuds: „Anfänge der Psychoanalyse 1887–1902. Briefe an Wilhelm Fließ“, oder in. Masson: „Sigmund Freud. Briefe an Wilhelm Fließ. 1887–1904. Ungekürzte Ausgabe“.

  4. 4.

    Was ein Komplex ist, wissen vermutlich viele Leser dieses Buches. Diese Fußnote ist für die, die es gerne vollständig haben. Der Begriff „Komplex“ wurde in der Psychiatrie vom Hallenser Psychiater Theodor Ziehen (1894) eingeführt und dann intensiv vom Züricher Psychiater C. G. Jung verwendet. Die verschiedenen tiefenpsychologischen Richtungen verwenden den Begriff in verschiedenen Variationen. Die Komplettierungspflicht muss den gemeinsamen Nenner aller Komplex-Verständnisse finden, der so aussehen könnte: Als Komplex wird in der Tiefenpsychologie eine Gruppe von Vorstellungen, in der Regel verdrängte, verstanden, die als zusammenhängendes Ganzes in gegenseitiger Verbindung stehen und das Denken, Fühlen und Handeln eines Menschen, vorbei an seiner bewussten Kontrolle, beeinflussen. Komplexe entstehen in der Regel aus konflikthaften Situationen der frühen Kindheit.

  5. 5.

    Etwa Gerhard Vinnai tut es, in seinem Buch „Jesus und Ödipus“, S. 7.

  6. 6.

    So soll das Orakel von Delphi Sophokles einmal bezeichnet haben!

  7. 7.

    Nachzulesen in Jeffrey M. Masson: „Was hat man dir, du armes Kind, getan?“ S. 135–136.

  8. 8.

    S. Kapitel „Der Antigone-Komplex“, Abschnitt „Antigone, ein Symbol der Subordination?“.

  9. 9.

    Deren Schicksale kann ich hier nicht erzählen, aber ich habe es schon bei der im Einführungskapitel erwähnten ersten Station meiner Expedition getan. Man findet es in dem dort zitierten Buch „Irrsal! Wirrsal! Wahnsinn!“.

  10. 10.

    Leonard Jackson, wie vorher.

  11. 11.

    In dem bekannten Brief, w. o.

  12. 12.

    Ebenda.

  13. 13.

    Noch heute zu lesen etwa in: „Aus den Anfängen der Psychoanalyse, 1887–1902, Briefe an Wilhelm Fließ“. Leider durch Anna Freud gewaltig verkürzt und zensiert, wie der Herausgeber der ungekürzten Auflagen (1986 und 1999) und Mitglied des Direktoriums des Freud-Archivs, Jeffrey M. Masson, glaubhaft versichert. Besser, viel, viel besser also die vollständige Auflage.

  14. 14.

    S. etwa bei Jeffrey M. Masson in „Was hat man dir, du armes Kind, getan?“ Dort findet man auch interessante Informationen über die gekürzten und zensierten Freud-Briefe an Wilhelm Fließ. Oder auch bei Michel Onfray: „Anti Freud“.

  15. 15.

    In Briefe an W.F., w. o.

  16. 16.

    Die teilweise bedrückende Geschichte der Familie Freud wird beeindruckend dargestellt von Marianne Krüll, aber auch, obwohl mehr oder weniger polemisch, von Michel Onfray.

  17. 17.

    Ebenfalls in den schon zitierten Briefen.

  18. 18.

    Ebenda.

  19. 19.

    Ebenfalls in „Die Traumdeutung“ S. 265.

  20. 20.

    Ebenda, S. 266.

  21. 21.

    Ebenda, S. 267.

  22. 22.

    Reichlich Informationen darüber findet man bei W.H. Roscher.

  23. 23.

    Ebenda.

  24. 24.

    a) Nach einer Übersetzung der Ilias durch Thassilo von Scheffer.

    b) „Kadmeier“ als Bezeichnung für die Bewohner von Theben: „Die von Kadmos, dem Gründer des Staates, Stammenden“-.

  25. 25.

    So auch andere Quellen. Da jedoch Sophokles, Freuds Quelle, den Name Iokaste verwendet, möchten wir es auch tun.

  26. 26.

    Ebenfalls nach einer Übersetzung der Odyssee durch Thassilo von Scheffer.

  27. 27.

    Poetische Bezeichnung für das Orakel von Delphi.

  28. 28.

    S. bei Roscher.

  29. 29.

    Sophokles Tragödie „König Ödipus“ setzt zwar mit dem Ausbruch der Pest in Theben während der letzten Tage der Ödipus-Herrschaft an, darin verflochten findet sich aber auch der größte Teil der Vorgeschichte des Dramas. Relevante Elemente, die aus anderen Quellen gewonnen wurden, werden kenntlich gemacht.

  30. 30.

    So erzählen es viele Autoren, unter anderen auch Apollodor in seiner „Bibliotheke“ (III, 44), oder Hyginus (Fabula 85).

  31. 31.

    Die beiden Herren werden wir wiedertreffen, wenn wir den „Atreus-Komplex“ besprechen.

  32. 32.

    Die Plethora der Autoren, die über die unterschiedlichen Variationen von Chrysippos Tod berichten, findet man bei Roscher.

  33. 33.

    Ebenda.

  34. 34.

    Nach manchen Mythographen heißt sie Periboia (etwa bei Apollodor, III, 49 oder bei Hyginus „Fabulae“ 66, 67, oder auch bei manchen künstlerischen Darstellungen). In Sophokles Tragödie aber Merope.

  35. 35.

    Die verschiedenen Variationen der Vernichtung der Sphinx durch Ödipus sowie ihre Quellen kann man etwa im wiederholt zitierten Roscher finden.

  36. 36.

    Es gibt verschiedene Formulierungen des Rätsels, die aber im Kern ähnlich sind. Die hier präsentierte Formulierung ist sehr nahe an der von Apollodor in seiner „Bibliotheke“ überlieferten Formulierung (III, 53): „Er hat eine Stimme, wird vierfüßig, zweifüßig, dreifüßig.“ (Nach der Übersetzung von Christian Gottlob Moser und Dorothea Vollbach). Oder: „Was ist das? Es hat eine einzige Stimme und ist bald vierfüßig, bald zweifüßig, bald dreifüßig.“ (Nach der Übersetzung von Ludwig Mader).

  37. 37.

    W. o. (III,54).

  38. 38.

    Die verwendeten Zitate aus Sophokles „König Ödipus“ folgen einer vom Verfasser teilweise leicht modifizierten Übersetzung aus dem Griechischen von Wilhelm Willige.

  39. 39.

    Christlieb Wolfgang, S. 104.

  40. 40.

    An dieser Stelle eine kurze Erläuterung der Bezeichnung „arme Mutter“: Im griechischen Original verwendet Sophokles das Wort „τάλαινα“ (táläna), die weibliche Form von „τάλας“ (tálas). Das bedeutet „die Vielgeplagte“, „die Unglückliche“, „die Vielgeprüfte“ – immer mit einer sehr empathischen Konnotation. „Die Arme“ kann es auch bedeutet, allerdings nicht wörtlich gemeint, sondern im eben genannten empathischen Sinne. Diese Erläuterung wird uns vor allem bei der Darstellung des „Iokaste-Komplex“ behilflich sein.

  41. 41.

    Dazu auch in Marneros „Mein Bruder Sisyphos, mein Freund der Minotauros. Archetypen der Griechischen Mythologie psychologisch erzählt“.

  42. 42.

    Uns wäre es sicherlich fremd, über die Gründe einer solchen Reaktion zu spekulieren. Der Interessierte aber kann das nicht nur in der von Ernest Jones verfassten Freud-Biografie, vermutlich dem Ursprung der Anekdote, sondern etwa auch bei Onfrays „Anti Freud“ nachlesen und mehr darüber erfahren.

  43. 43.

    Damit beschäftigt sich, unter anderen, auch Onfray.

  44. 44.

    Damit auch.

  45. 45.

    In dem schon zitierten Briefwechsel mit Fließ.

  46. 46.

    Ebenda.

  47. 47.

    Alles dies ist in verschiedenen Quellen nachzulesen, affektneutral etwa bei Marianne Krüll, aber auch polemisierend, etwa bei Michel Onfray.

  48. 48.

    Leider kann die sophokleische Tiefenpsychologie an dieser Stelle nicht dargestellt werden, weil das den Rahmen dieses Buches sprengen würde. Der Interessierte kann es aber nachlesen in Marneros, „Irrsal! Wirrsal! Wahnsinn!“.

  49. 49.

    Leichte sprachliche Diskrepanzen zwischen dem von Freud verwendeten Zitat und dem nachfolgenden sind den unterschiedlichen Übersetzern geschuldet. Freud verwendet die Übersetzung von Donner, während dieses Buch, wie schon erwähnt, sich auf die von Wilhelm Willige, überarbeitet von Karl Bayer, stützt – mit leichten sprachlichen Modifikationen durch den Verfasser.

  50. 50.

    Damit sind die homerischen Epen gemeint, in denen zum ersten Mal der uralte Ödipus-Mythos erwähnt wird. In psychologischer Form erzählt in Marneros „Homers Ilias psychologisch erzählt. Der Seele erste Worte“ und „Homers Odyssee psychologisch erzählt. Der Seele erste Irrfahrt“.

  51. 51.

    So beginnt die französische Psychoanalytikerin Christiane Olivier in ihrem Buch „Jokastes Kinder“. einen „Imaginären Diskurs“ S. 9.

  52. 52.

    Ebenda.

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© 2018 Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature

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Marneros, A. (2018). Der Königs-Komplex. In: Warum Ödipus keinen Ödipus-Komplex und Adonis keinen Schönheitswahn hatte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-56731-9_2

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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