Zusammenfassung
Aufputschen und Entspannung, Rausch und Ekstase, Vergessen und Transzendenz – viele Gründe gibt es, um Genussmittel zu konsumieren. Und es gibt wohl kaum eine menschliche Kultur, die ohne sie ausgekommen ist. Schon die Menschen der Steinzeit kannten die Wirkung von Hanf, Alkohol und Schlafmohn sehr genau und nutzten sie für ihre Rituale. Getrocknete Blütenstände des Hanfs wurden in Unterkwalmitz/Sachsen‐Anhalt in einer Ausgrabungsschicht, deren Alter auf 80.000 Jahre geschätzt wurde, gefunden. Schlafmohn erschien bereits in 5000 Jahre alten Keilschrifttexten der Assyrer, und Paracelsus war um 1500 nicht zuletzt wegen des opiumhaltigen Laudanums, das er verschwenderisch verschrieb, so berühmt. Auf der anderen Seite des Globus genossen die Kulturen der Anden nachweislich seit etwa 6000 v. Chr. die Blätter des Kokastrauchs und die Olmeken um 1500 v. Chr. die Früchte des Kakaobaums. Nordamerikanische Völker nutzten lange vor Ankunft des Kolumbus die Wirkung des Nikotins aus Tabak in ritualisierter Form (Abb. 1.1).
Genießen war noch nie ein leichtes Spiel
Konstantin Wecker
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Miedaner, T. (2018). Einführung – Genusspflanzen und biogene Drogen. In: Genusspflanzen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-56602-2_1
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