Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden philosophische und theologische Theorien im Zusammenhang mit Hoffnung vorgestellt. In der griechischen Antike ist Hoffnung bzw. Hoffnungslosigkeit mit der Auffassung der Zeit, mit dem Glauben an willkürliche Gottheiten sowie mit dem Streben nach Tugendhaftigkeit und Glück verbunden. Das Christentum versteht Hoffnung als theologische Tugend, die auf den Glauben an einen gütigen Gott gründet. Für Kant liegt Hoffnung in der Vernunft begründet, die aber immer noch auf Gott verweist. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert entstanden Philosophien, die das Leid und die Sorgen der Menschheit und somit Angst und Hoffnungslosigkeit in den Vordergrund stellten. Mit Bloch wurde eine Philosophie des menschlichen Fortschritts und der Hoffnung populär. Ungefähr zur gleichen Zeit skizzierte Marcel sein Verständnis einer absoluten Hoffnung als geistiges Mysterium auf der Grundlage seiner Philosophie der intersubjektiven und transzendenten Natur unseres menschlichen Wesens.
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Krafft, A.M. (2018). Philosophie und Theologie der Hoffnung. In: Positive Psychologie der Hoffnung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-56201-7_3
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