Zusammenfassung
Höher entwickeltes Leben kann sich in Planetensystemen vermutlich nur unter dem, wesentliche Grundlagen schaffenden und schützenden Einfluss kosmischer Magnetfelder entwickeln. Es wird modellhaft veranschaulicht, wie Selbstorganisationsprozesse für die Erzeugung magnetischer Saatfelder im frühen Universum verantwortlich gewesen sein könnten, wie speziell die Magnetfelder der Sonne und der Erde in unterschiedlichen Dynamoprozessen auch heute immer wieder regeneriert werden. Magnetische Instabilitäten ermöglichen die Erzeugung von Turbulenzen in den Akkretionsscheiben um junge Protosterne. Einsetzende Drehimpulstransportprozesse sorgen danach für die notwendige Massenzunahme junger Sterne in den Zentren protoplanetarer Scheiben. In rotierenden, ausgedehnten und massereichen Molekülwolken bestimmen zyklisch verlaufende Sternentwicklungsprozesse rückwirkend offensichtlich selbst auch die Entwicklung sehr spezieller Organisationsformen galaktischer Systeme. Dazu werden unterschiedliche Theorien vorgestellt, die die Erzeugung der besonders beeindruckenden Spiralarme vieler Galaxien erklären könnten. Nach theoretischen Ausführungen über die gemeinsamen charakteristischen Funktionsprinzipien von Selbstorganisationsprozessen in Scheibe-Jet-Strukturen werden abschließend die aktuellen Modellvorstellungen zur Entstehung von Planetensystemen, insbesondere unseres Sonnensystems, ausführlicher diskutiert sowie der Aufbau und die Eigenschaften speziell der Erdatmosphäre erläutert.
„Lobe den Herrn meine Seele! Herr, mein Gott, Du bist groß. Du bist in Atomenergie gekleidet wie in einen Mantel. Wie auf einer Töpferscheibe hast Du aus einer Wirbelwolke kosmischen Staubs die Spiralen der Milchstraße gezogen. Unter Deinen Händen begann das Gas sich zu verdichten und zu glühen, so formtest Du die Sterne …“Psalm 103, Ernesto Cardenal, Katholischer Priester„Am Anfang gab es Physik. Physik beschreibt, wie sich Materie, Energie, Raum und Zeit verhalten und miteinander interagieren. Das Zusammenspiel dieser Figuren in unserem kosmischen Drama liegt allen biologischen und chemischen Phänomenen zugrunde. Dann beginnt alles, was uns grundlegend und vertraut ist, mit den Gesetzen der Physik und beruht auf den Gesetzen der Physik. Wenn wir diese Gesetze auf astronomische Einstellungen anwenden, beschäftigen wir uns mit dem Schreiben über die Physik, die wir als Astrophysik bezeichnen.“Neil deGrasse Tyson, Astrophysiker, Autor und Wissenschaftskommunikator
„Lobe den Herrn meine Seele! Herr, mein Gott, Du bist groß. Du bist in Atomenergie gekleidet wie in einen Mantel. Wie auf einer Töpferscheibe hast Du aus einer Wirbelwolke kosmischen Staubs die Spiralen der Milchstraße gezogen. Unter Deinen Händen begann das Gas sich zu verdichten und zu glühen, so formtest Du die Sterne …“
Psalm 103, Ernesto Cardenal, Katholischer Priester
„Am Anfang gab es Physik. Physik beschreibt, wie sich Materie, Energie, Raum und Zeit verhalten und miteinander interagieren. Das Zusammenspiel dieser Figuren in unserem kosmischen Drama liegt allen biologischen und chemischen Phänomenen zugrunde. Dann beginnt alles, was uns grundlegend und vertraut ist, mit den Gesetzen der Physik und beruht auf den Gesetzen der Physik. Wenn wir diese Gesetze auf astronomische Einstellungen anwenden, beschäftigen wir uns mit dem Schreiben über die Physik, die wir als Astrophysik bezeichnen.“
Neil deGrasse Tyson, Astrophysiker, Autor und Wissenschaftskommunikator
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von Kusserow, U. (2018). Astrophysikalische Strukturbildungsprozesse. In: Chaos, Turbulenzen und kosmische Selbstorganisationsprozesse. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-55895-9_5
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