Zusammenfassung
Keywords: Midas – Habgier – Binsenweisheit – Harpyien – Raubgier
Anhand des Midas-Mythos wird der Archetyp von Habgier und Binsenweisheit skizziert. Und anhand des Mythos von den Harpyien eine besondere Form der Habgier, die Raubgier nämlich. Die Harpyien, Mischwesen aus Mensch und Vogel, rauben alles, was sie kriegen können. Als Beispiel wird das Martyrium von Königs Phineus erzählt: In dem Moment, in dem er etwas zu essen versucht, stürzen sich die Harpyien auf ihn und reißen ihm die Speise aus Mund, Händen und Teller. Sie schrecken auch nicht davor zurück, Menschen zu rauben und sie als Sklaven zu verkaufen. So etwa die Töchter des Pandareos. Die Harpyien stellen damit einen Archetyp von Raubgier und antisozialem Verhalten dar. Interessanterweise werden sie von den Söhnen des Boreas, des Nordwindes, der selbst als Archetyp der dissozialen Persönlichkeit gilt, verjagt. Ein Hinweis dafür, dass prosoziales Verhalten auch bei Kindern dissozialer Eltern möglich ist.
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Notes
- 1.
Aristoteles: Philosophische Schriften 3, nach der Übersetzung von Eugen Rolfes (1995) Felix Meiner, Hamburg.
- 2.
Man kann sich darüber informieren bei Ernest Bornemann: Psychoanalyse des Geldes (1977) Suhrkamp, Frankfurt.
- 3.
Oder bei Wolfgang Harsch: Der Midas‐Komplex. Zur unbewussten Bedeutung von Gold, Geld und Kapital (2012) Psychosozial‐Verlag, Gießen.
- 4.
Oder auch, wenn man das Kritische nicht verabscheut, bei Andreas Marneros „Warum Ödipus keinen Ödipus-Komplex hatte und Adonis keinen Schönheitswahn: Psychoanalyse und griechische Mythologie. Eine Beziehungsklärung.“, (2019) Springer, Heidelberg.
- 5.
So etwa Wolfgang Harsch in dem oben zitierten Buch.
- 6.
Sie wird in Abschn. 21.4 dargestellt.
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Marneros, A. (2018). Die Habgier und die Binsenweisheit. In: Mein Bruder Sisyphos, mein Freund der Minotauros. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-55808-9_4
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Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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