Bisher haben wir bei der Untersuchung des Verhaltens von festen Körpern ein linear elastisches Verhalten angenommen. Viele Materialien, wie Metalle, zeigen jedoch bei höheren Spannungen ein plastisches Verhalten, was nach einer Entlastung durch das Auftreten bleibender (plastischer) Verformungen gekennzeichnet ist. Anderen Werkstoffe, wie Polymere, zeigen unter einer festen Spannung eine zeitabhängige Dehnung: das Material verhält sich viskoelastisch. Dieses Kapitel ist dem viskoeleatischen und dem plastischen Verhalten von Körpern gewidmet, wobei zuerst Stabsysteme im Vordergrund stehen, später dann aber auch Balken und zweidimensionale Probleme behandelt werden. Schließlich werden im Rahmen der klassischen Plastizität auch die dreidimensionalen Prandtl-Reuss Gleichungen hergeleitet, die bei der Behandlung technischer Probleme sehr häufig verwendet werden. Zahlreiche Beispiele tragen zum Verständnis bei und zeigen, wie die entsprechenden Gleichungen anzuwenden sind.