Zusammenfassung
Auf den ersten Blick scheint es, als sei es ein »Wohlstandsphänomen«, sich mit der Vereinbarkeit von Beruf und privater Lebenssituation auseinanderzusetzen. Dem ist nicht so. In Anbetracht eines immer längeren Erwerbslebens mit einer zunehmenden Arbeitsverdichtung, Veränderungsgeschwindigkeit und Komplexität sind Phasen der »Entschleunigung« nahezu unerlässlich, um über eine Lebensarbeitszeit von vierzig oder gar fünfundvierzig Jahren »durchzuhalten«. Denn nicht selten äußern sich dauerhafter Stress und Überlastung durch eine unzureichende Vereinbarkeit früher oder später in psychischen ebenso wie in physischen Krankheitssymptomen. Immer mehr Arbeitgeber erkennen die Notwendigkeit, diesen Entwicklungen Rechnung zu tragen und gerade in einer immer komplexer werdenden digitalisierten Arbeitswelt Orientierung zu bieten und präventiv zu agieren. Nicht zuletzt stellt es gerade für die jüngere Generation einen nicht zu unterschätzenden Attraktivitätsfaktor dar, eine ausgewogene Balance zwischen Beruf und Privatleben realisieren zu können, wie gerade die jüngste Shell-Jugendstudie wieder zeigte.
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Die genauen Kriterien sind der im Literaturverzeichnis angegebenen Quelle FFP (2013) zu entnehmen.
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Rump, J., Eilers, S. (2017). Die Vereinbarkeit von Beruf und privater Lebenssituation – Krisenfestigkeit und Resilienz stärken durch Entschleunigung. In: Badura, B., Ducki, A., Schröder, H., Klose, J., Meyer, M. (eds) Fehlzeiten-Report 2017. Fehlzeiten-Report, vol 2017. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-54632-1_22
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