Zusammenfassung
Der Handlungsort ist eine Klasse in einer Pflichtschule am Stadtrand von Paris, einem multiethnischen Bezirk. Dort unterrichtet der Französischlehrer François Marin eine vierte Klasse von vierzehn- bis sechzehnjährigen Jungen und Mädchen. Der Film zeigt auf unspektakuläre, aber daher besonders eindringliche Weise, dass die Schule die Schaltstelle zwischen Familie und Gesellschaft bildet, die den jungen Menschen den Weg in die Kultur ebnet. Die allgemeine Schulpflicht sorgt (zumindest formal) dafür, dass die Teilhabe an (in diesem Falle französischer) Kultur für alle gleich sein könnte, wenn das Angebot genützt und wenn von der Familie sowie der Institution Schule entsprechend Unterstützung gewährt wird. Lehrer sind Übergangsobjekte zwischen den Bindungen in der Familie und der Orientierung nach außen, auf die die pubertierenden Schülerinnen und Schüler die ganze Palette ihrer ambivalenten Gefühle von Liebe bis Hass projizieren können.
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Menschik-Bendele, J. (2017). Klassenkämpfe – Trotz und Leidenschaft an einer Pariser Brennpunktschule. In: Möller, H., Giernalczyk, T. (eds) Organisationskulturen im Spielfilm. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-52895-2_13
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