Zusammenfassung
Das abschließende Kapitel greift noch einmal alle wesentlichen Fragen auf, die im Buch behandelt wurden. Zunächst wird die Evidenz zum jahrhundertealten Methodenstreit zusammengefasst, also die Frage kritisch geprüft, welchen Stellenwert unterschiedliche Leseund Schreibmethoden des Grundschulunterrichts für den Schriftspracherwerb der Kinder haben, und ob sich für „Risikokinder“ im Hinblick auf das Lesen und Rechtschreiben unterschiedliche Verfahren anbieten. Es werden danach Konsequenzen der Entwicklungsmodelle untersucht, insbesondere im Hinblick auf die Frage, ab wann die Weichen gestellt werden, und ob sich für Lese- und Rechtschreibprozesse unterschiedliche Verläufe erkennen lassen. Anhand der verfügbaren diagnostischen Verfahren können dabei typische Entwicklungsmuster in beiden Kompetenzbereichen identifiziert werden. Weiterhin wird der Erkenntnisstand zu relevanten Prognosemerkmalen zusammengefasst und die Frage erörtert, an welchen Merkmalen sich schwache Leser und Rechtschreiber frühzeitig erkennen lassen. Schließlich wird die Evidenz zu verfügbaren Förderprogrammen und Interventionsmaßnahmen skizziert und eine Bewertung der Frage versucht, ob sich Lese- wie auch Rechtschreibkompetenzen deutscher Schülerinnen und Schüler im Verlauf der letzten Jahrzehnte verbessert haben.
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Schneider, W. (2017). Wege des Schriftspracherwerbs im Deutschen – Ein Fazit. In: Lesen und Schreiben lernen. Kritisch hinterfragt. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-50319-5_9
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