Zusammenfassung
Amphibien und Reptilien haben viele Feinde. Teilweise sind dies Vertreter der eigenen Großgruppe, z. B. wenn Schlangen Echsen verschlingen. Oft sind es jedoch Vertreter anderer Tiergruppen, die ihnen den Garaus machen. Viele Vögel erbeuten, zumindest als Zusatznahrung, Amphibien und Reptilien. Für einige Vogelarten bilden Reptilien sogar die Vorzugsnahrung, z. B. für den in Südeuropa lebenden Schlangenadler (Circaetus gallicus). Auch bestimmte Säugetiere, z. B. die Ginsterkatze (Genetta genatta) und das Ichneumon (Herpestes ichneumon), erbeuten Reptilien.
Besonders gern werden Amphibienlarven gefressen, z. B. von räuberischen aquatischen Wirbellosen. Bekannt hierfür sind die Larven der Schwimmkäfer, vor allem des Gelbrandkäfers (Dytiscus marginalis) und seiner Verwandten. Diese verfügen über zwei dolchartige Oberkiefer (Mandibeln), mit denen sie die Beute fixieren und ein lähmendes Gift sowie Verdauungsenzyme injizieren (Abb. 10.1). Das Verdaute wird sodann mit dem Schlund aufgesogen.
Auch unter den Fischen gibt es viele Amphibienfeinde. Sie fressen nicht nur Larven, sondern auch metamorphosierte Lurche. In naturnahen, dynamischen Gewässerauen mit einer Vielzahl verschiedener Gewässer ist das ein natürlicher Vorgang. Wenn aber Fische in isolierte kleine Stillgewässer eingesetzt werden, kann das zum starken Rückgang der Amphibien führen.
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Literatur
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Glandt, D. (2016). Feinde und Feindabwehr. In: Amphibien und Reptilien. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-49727-2_10
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