Zusammenfassung
Der Ausgleich zwischen dem unregelmäßig schwankenden natürlichen Wasserdargebot und dem örtlich nach Menge und Nutzungsform stark wechselnden Wasserbedarf des Menschen für seine vielseitigen Bedürfnisse wird durch die Wasserbewirtschaftung erreicht. Als wichtiges technisches Mittel werden hierfür Speicher eingesetzt. Bei Talsperren wird für den Aufstau das gesamte Tal herangezogen, das auf der gesamten Talbreite durch die Stauanlage abgeschlossen wird. Der Speicher vergleichmäßigt die jahreszeitliche Abflussverteilung und verringert ihre Schwankungen. Die Wasserableitung reduziert das Mittelwasser und die Abgaben ins Unterwasser. Der Rückhalt begünstigt die Sedimentation im Becken. Da die Transportkapazität der Abgabe größer wird als die des Zuflusses besteht Erosionsgefahr. Bei großen Ausbaugraden kann der Einfluss auf Temperatur und O2-Gehalt bei hohem Nährstoffangebot eine Eutrophierung begünstigen. Bei Speichern zur Pumpspeicherung, zu Klärzwecken oder zur Kühlwasserreserve, kommen oft längliche bis kreisförmige künstliche Becken in Betracht. Durch den saisonal variablen künstlichen Aufstau von natürlichen Seen lassen sich ebenfalls Speichereffekte erzielen (s. Kap. 6).
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Maniak, U. (2016). Bemessung und Betrieb von Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken. In: Hydrologie und Wasserwirtschaft. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-49087-7_7
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