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Fall 15 Der Mann im Spiegel

Recht am eigenen Bild – üble Nachrede – Notwehr – mutmaßliche Einwilligung –Urheberstrafrecht – Öffentlichkeitsfahndung – Beschlagnahme

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Fallsammlung zum Medienstrafrecht

Part of the book series: Juristische ExamensKlausuren ((KLAUSUREN))

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Zusammenfassung

Hobbyfotograf Sigurd (S) macht mit seiner Spiegelreflexkamera vom Schlafzimmerfenster seiner Wohnung aus von der im gegenüberliegenden Haus ein Stockwerk tiefer liegenden Wohnung – insbesondere von deren Bewohnerin – eine Fotoaufnahme. Es handelt sich um die 25-jährige Fiona (F), die bei geöffneter Balkontür spärlich bekleidet mit nacktem Oberkörper schlafend auf dem Sofa ihres Wohnzimmers liegt und sich von den in das Zimmer scheinenden Sonnenstrahlen verwöhnen lässt. F ist eine ziemlich konservative Frau, die sich niemals an einem öffentlichen Badestrand oder im Schwimmbad mit nacktem Oberkörper zeigen würde. In einem großen Spiegel an der dem Balkon gegenüberliegenden Wohnzimmerwand ist eine männliche Person (M) zu sehen. Das bemerkt S jedoch nicht, während er seine Aufnahme macht. Denn er konzentriert sich ganz auf die schlafende Frau. Plötzlich klingelt bei S das Telefon im Nebenzimmer. Er muss daher die Beobachtung und das beabsichtigte weitere Fotografieren unterbrechen und den Platz am Schlafzimmerfenster vorübergehend verlassen. Als S nach dem Telefonat zu seinem Platz am Fenster zurückkehrt, ist die F in ihrer Wohnung nicht mehr zu sehen.

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Notes

  1. 1.

    SSW-Bosch, § 201a Rn. 6, 10.

  2. 2.

    Fischer, § 201a Rn. 10; MK-Graf, § 201a Rn. 34.

  3. 3.

    Fischer, § 201a Rn. 10.

  4. 4.

    Fischer, § 201a Rn. 7; MK-Graf, § 201a Rn. 35; SSW-Bosch, § 201a Rn. 7.

  5. 5.

    Eisele, BT I, Rn. 724; Fischer, § 201a Rn. 5; Rengier, BT II, § 31 Rn. 16.

  6. 6.

    MK-Graf, § 201a Rn. 67; krit. Fischer, § 201a Rn. 7.

  7. 7.

    Rengier, BT II, § 31 Rn. 15; Schönke/Schröder/Lenckner/Eisele, § 201a Rn. 10.

  8. 8.

    SSW-Bosch, § 201a Rn. 1.

  9. 9.

    SSW-Bosch, § 201a Rn. 13; a.A. Eisele, BT I, Rn. 711; ebenso Lackner/Kühl, § 201a Rn. 3.

  10. 10.

    Zöller, FS Wolter, 2013, S. 679 (695).

  11. 11.

    Geändert durch Gesetz vom 17.08. 2017, vgl. Meyer-Goßner/Schmitt, § 100d Rn. 1.

  12. 12.

    Meyer-Goßner/Schmitt, § 100d Rn. 16.

  13. 13.

    SSW-Bosch, § 201a Rn. 23: Doppelfunktion; a.A. Zöller, FS Wolter, 2013, S. 679 (688): überflüssiger Hinweis auf das Erfordernis der Rechtfertigungsprüfung; ebenso SK-Hoyer, § 201a Rn. 23.

  14. 14.

    Fischer, § 201a Rn. 30; SSW-Bosch, § 201a Rn. 23.

  15. 15.

    Baumann/Weber/Mitsch/Eisele, § 15 Rn. 32; Gropp, AT, § 5 Rn. 193.

  16. 16.

    Korte, Der Strafbefreiungsgrund der Zustimmung im Falle von Beeinträchtigungen der Intimsphäre, 2013, S. 28.

  17. 17.

    Wenn der Rechtfertigungsgrund mutmaßliche Einwilligung greift, braucht eine Rechtfertigung durch Notstand (§ 34 StGB) nicht mehr erörtert zu werden, Rengier, AT, § 19 Rn. 3; § 23 Rn. 5. Vgl. aber Fall 14 Fußnote 33.

  18. 18.

    Baumann/Weber/Mitsch/Eisele, § 15 Rn. 147; B. Heinrich, AT, Rn. 474; LK-Rönnau, vor § 32 Rn. 59; Wessels/Beulke/Satzger, Rn. 569.

  19. 19.

    Der vorliegende Fall ist daher eine Ausnahme von der Einschätzung bei MK-Graf, § 201a Rn. 84: „Die Annahme mutmaßlicher Einwilligung dürfte als Rechtfertigungsgrund im Rahmen des § 201a nur selten eingreifen, da nahezu in allen Situationen das rechtzeitige Einholen einer Einwilligung der abgelichteten Person möglich und zumutbar ist.“

  20. 20.

    Baumann/Weber/Mitsch/Eisele, § 15 Rn. 154; B. Heinrich, AT, Rn. 477.

  21. 21.

    B. Heinrich, AT, Rn. 325.

  22. 22.

    LK-Rönnau, vor § 32 Rn. 90.

  23. 23.

    Fischer, § 201a Rn. 14; Kächele, Der strafrechtliche Schutz vor unbefugten Bildaufnahmen, S. 176; Lackner/Kühl, § 201a Rn. 6; SSW-Bosch, § 201a Rn. 16, 20; Zöller, FS Wolter, 2013, S. 679 (688).

  24. 24.

    Lackner/Kühl, § 201a Rn. 8; Rengier, BT II, § 31 Rn. 19.

  25. 25.

    Fischer, § 201a Rn. 29.

  26. 26.

    Korte, Der Strafbefreiungsgrund der Zustimmung, S. 204.

  27. 27.

    Dreier/Schulze-Specht, § 22 KUG Rn. 9.

  28. 28.

    Bei dem Delikt der §§ 22, 33 KUG hat die Einwilligung bereits tatbestandsausschließende Wirkung, vgl. Eisele, Computer- und Medienstrafrecht, 7. Kap. Rn. 31.

  29. 29.

    Dass Eingriffe in das Recht am eigenen Bild durch Notwehr(hilfe) gerechtfertigt sein können, ist im Kontext des § 201a anerkannt, vgl. SK-Hoyer, § 201a Rn. 25. Für §§ 22, 33 KUG kann daher nichts anderes gelten.

  30. 30.

    Vgl. die Aufbauschemata bei Eisele, BT I, Rn. 605; dems., Computer- und Medienstrafrecht, 6. Kap. Rn. 82.

  31. 31.

    Eisele, Computer- und Medienstrafrecht, 6. Kap. Rn. 86; Fischer, § 74d Rn. 4.

  32. 32.

    Fischer, § 11 Rn. 35.

  33. 33.

    Die Strafbarkeit entfällt zudem, weil die behauptete Tatsache erweislich wahr und deshalb die objektive Strafbarkeitsbedingung nicht erfüllt ist; dazu Eisele, Computer- und Medienstrafrecht, 6. Kap. Rn. 85. Spätestens nach der Verurteilung des M wegen Hausfriedensbruchs und Beteiligung an der Entführung stünde dies unwiderleglich fest, vgl. § 190 S. 1 StGB.

  34. 34.

    MK-Graf, § 201 a Rn. 56; SK-Hoyer, § 201a Rn. 28; Zöller, FS Wolter, 2013, S. 679 (691).

  35. 35.

    Schmitz, Strafrechtlicher Schutz vor Bild- und Wortaufnahmen, S. 49; a.A. SK-Hoyer, § 201 a Rn. 29.

  36. 36.

    Dreier/Schulze-Specht, § 22 KUG Rn. 3.

  37. 37.

    Dreier/Schulze-Specht, § 23 Rn. 10 ff.

  38. 38.

    Beater, Medienrecht, Rn. 1392 f.

  39. 39.

    Dreier/Schulze-Schulze, § 72 Rn. 3.

  40. 40.

    Dreier/Schulze-Dreier, § 108 Rn. 5; Dreier/Schulze-Schulze, § 16 Rn. 6.

  41. 41.

    Dreier/Schulze-Dreier, § 108 Rn. 4; Dreier/Schulze-Schulze, § 72 Rn. 33.

  42. 42.

    Dreier/Schulze-Dreier, § 108 Rn. 4.

  43. 43.

    MKStPO-Gerhold, § 131 Rn. 11.

  44. 44.

    Meyer-Goßner/Schmitt, § 112 Rn. 13 ff.

  45. 45.

    Zu diesem Kriterium vgl. Meyer-Goßner/Schmitt, § 112 Rn. 23 ff.

  46. 46.

    Meyer-Goßner/Schmitt, § 94 Rn. 5; MKStPO-Hauschild, § 94 Rn. 12; Satzger/Schluckebier/Widmaier-Eschelbach, § 94 Rn. 6.

  47. 47.

    MKStPO-Hauschild, § 94 Rn. 15.

  48. 48.

    Satzger/Schluckebier/Widmaier-Eschelbach, § 94 Rn. 16.

  49. 49.

    MKStPO-Hauschild, § 103 Rn. 9.

  50. 50.

    Anders – aber ohne Begründung – MKStPO-Hauschild, § 94 Rn. 21: „Es genügt bereits, wenn der Beweisgegenstand für den Fortgang der Untersuchung bedeutsam sein könnte, bspw … bei der Ermittlung des Aufenthaltsortes des gesuchten Beschuldigten …“; ebenso LR-Menges, § 94 Rn. 29; SKStPO-Wohlers, § 94 Rn. 30.

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Mitsch, W. (2019). Fall 15 Der Mann im Spiegel. In: Fallsammlung zum Medienstrafrecht. Juristische ExamensKlausuren. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-48969-7_15

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