Zusammenfassung
Wenn Eltern mit ihrer Trennungsauseinandersetzung vor Gericht gehen statt sich selbst zu einigen nimmt der Trennungskonflikt meistens an Intensität und Qualität zu. Für die davon betroffenen Kinder ergeben sich dann zusätzliche Belastungen. Außerdem verzichten diese Eltern darauf, die Regelung ihrer privaten Angelegenheiten eigenverantwortlich vorzunehmen und delegieren stattdessen die Verantwortung an Experten wie Juristen und Psychologen, die aufgrund ihrer Expertise manchmal völlig andere Vorstellungen davon haben, wie man mit solchen Problemen umgeht und welche Regelungen sinnvoll sein könnten. Außerdem können solche Verfahren recht kompliziert werden, so dass die Betroffenen schnell den Überblick verlieren. Daher sollte sich jeder, der sich auf ein solches Verfahren einlässt, vorher sachkundig machen, um vernünftig einschätzen zu können, was dann auf ihn zukommt, was dies für die davon betroffenen Kinder bedeutet, was er von den beteiligten Experten erwarten kann und wo deren Grenzen liegen.
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Tewes, U. (2016). Kindeswohl und elterliche Sorge. In: Psychologie im Familienrecht - zum Nutzen oder Schaden des Kindes?. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-48926-0_1
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