Zusammenfassung
Es gibt viel Kritik am Kompetenzdenken. Je deutlicher die Kompetenzkatastrophe auf Schulen, Universitäten und Einrichtungen beruflicher Bildung zurollt, desto mehr Einwände werden vorgetragen, oft in scharfer, polemischer Form. Das führt zu einer fast schizophrenen Situation: Einerseits bemühen sich diese Bildungsinstitutionen – auch administrativ dazu verpflichtet – vordergründig „kompetenzorientierte“ Lehrpläne einzuführen, „kompetenzfördernde“ Seminare zu realisieren oder „kompetenzhaltige“ Qualifikationen durchzusetzen. Andererseits braucht das Umsteuern der riesigen Tanker - Schule, Universität, Berufsbildung - Zeit, Zeit und noch mehr Zeit, was alle erleichtert, die meinen, es wäre doch viel einfacher, den alten Kurs beizubehalten. Die Kompetenzkatastrophe liege, wenn sie denn überhaupt eintrete, in weiter, weiter Ferne.
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Notes
- 1.
Vgl. u. a. Heyse et al. (2010).
- 2.
Vgl. Ciompi (1997).
- 3.
Vgl. Heyse und Erpenbeck (2007).
- 4.
Der Präsident des Dachverbands Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH), B.W. Zemp (2014).
- 5.
NZZ, 18.9.2014.
- 6.
Vgl. Delors (1997).
- 7.
Vgl. Erpenbeck und von Rosenstiel (2007).
- 8.
Vgl. Erpenbeck und von Rosenstiel (2007).
- 9.
Vgl. Wahl (2002, S. 227–241).
- 10.
Das zeigen 36 Autorinnen und Autoren aus der Schweiz, Deutschland und Österreich mit Best-Practice-Beispielen in dem informativen Buch von Heyse V (Hrsg.) (2014).
- 11.
Vgl. z. B. Rohlfs et al. (2008).
- 12.
Vgl. die Publikationen der von der Arbeitsgemeinschaft Qualifikations-Entwicklungs-Management herausgegebenen über 20 Bände (2000–2007).
- 13.
- 14.
Vgl. Erpenbeck et al. (2013).
- 15.
Vgl. Geldermann (2011).
- 16.
- 17.
Vgl. Stern (2009).
- 18.
Vgl. Rosa (2015).
- 19.
- 20.
Vgl. Erpenbeck (2012).
- 21.
Vgl. Becker (2012, S. 32–39).
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Erpenbeck, J., Sauter, W. (2016). Im Kompetenzrausch?. In: Stoppt die Kompetenzkatastrophe!. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-48503-3_2
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