Zusammenfassung
Das Konzept des Heldenweges soll eingehender vorgestellt werden, da es in kulturellen Produktionen sehr oft verarbeitet wird. Die Motivation dafür ist selbstverständlich unbewusst, aber umso mächtiger, wie die einschlägigen Filmerfolge der letzten zwanzig Jahre zeigen. Hauptzielgruppe der „Blockbuster“ sind die auch in einer labilen Übergangsphase lebenden Jugendlichen. Auch sie sind besonders offen für archetypische Bilder und symbolische Handlungen. Am Prinzip des Heldenweges lässt sich noch einmal die Vorstellung des Individuationsweges und der inneren Wandlung zur Lebensmitte nachvollziehen. Allerdings kontrastiert das psychologische Heldenmotiv deutlich von vereinfachenden, idealisierenden Vorstellungen etwa in der militärischen Propaganda. Dabei sind die äußeren Bilder symbolische Darstellungen psychischer Prozesse, die weitgehend unbewusst ablaufen.
Die Sehnsucht nach Liebe ist die einzige schwere Krankheit, mit der man alt werden kann, sogar gemeinsam.
(B. Kirchhoff 2012)
Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antworten hinein.
(Nach R. M. Rilke. Auszüge eines Briefes an F. X. Kappus)
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Literatur
Estes CP. (1993) Die Wolfsfrau. Heine, München
Frick E (2005) Sich heilen lassen. Echter, Würzburg
Hillman J (1998) Charakter und Bestimmung. Goldmann, München
Jung CG (1971) Erinnerungen, Träume, Gedanken. Walter, Düsseldorf
Kernberg O (2010) Narzissmus. Schattauer, Stuttgart
Kohut H (1976) Narzissmus. Suhrkamp, Frankfurt a. M.
Kirchhoff B (1990) Kirchhoff, B.: Infanta (1990) Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt a. M.
Kirchhoff B (2012a) Legenden um den eigenen Körper. Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt a. M.
Kirchhoff B (2012b) Die Liebe in groben Zügen. Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt a. M.
Kirchhoff B (2014) Verlangen und Melancholie. Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt a. M.
Lesmeister R (2009) Selbst und Individuation. Brandes und Apsel, Frankfurt a. M.
Müller L (2013) Der Held – Jeder ist dazu geboren. Opus-magnum, Stuttgart
Neumann E (1963) Das Kind. Rhein-Verlag, Zürich
Precht R D (2012) Wer bin ich und wenn ja wie viele? Goldmann, München
Roesler C (2010) Analytische Psychologie heute. Karger, Freiburg
Winnicott D (2002) Reifungsprozesse und fördernde Umwelt. Psychosozial, Gießen
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
Copyright information
© 2016 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Münch, V. (2016). Kultur und Lebensmitte. In: Krise in der Lebensmitte. Psychotherapie: Praxis. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47985-8_14
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-47985-8_14
Published:
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-47984-1
Online ISBN: 978-3-662-47985-8
eBook Packages: Medicine (German Language)