Zusammenfassung
Die Rehabilitation konfrontiert den Betroffenen mit der Verletzung und ihren verheerenden körperlichen Auswirkungen. Der zum Patienten gewordene, verletzte Mensch erlebt sich innerlich wie äußerlich in ganz unterschiedlichen, vielschichtigen Welten, die er so noch nie erlebt hat und die bisher ungeahnte Weiten umspannen, in denen man sich verlieren könnte. Kaum ein früheres Lebensereignis kann auf eine solche Situation vorbereiten. Somit „betritt“ der Patient vollkommenes Neuland, und dennoch tut er dies mit seinen bisherigen Lebenserfahrungen und seiner Identität. Die Passung zwischen vor und nach dem Eintritt der Querschnittlähmung scheint gänzlich unpassend, und dennoch bleibt nichts anderes übrig, als aus bisherigen Quellen zu schöpfen. Bevor dies gelingen kann, muss der Patient mit der veränderten Situation und den persönlichen Quellen so in Kontakt kommen, dass Stärkendes von Schwächendem zumindest in Ansätzen unterschieden werden kann.
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Notes
- 1.
Erst einige Jahre später sah ich den Film „Whose life is it anyway?“ (Clark 1985). Obwohl sich Ken Harrison nicht für das Leben entschieden hatte, beeindruckt die Entschlossenheit und die Lebendigkeit, mit welcher er um seine Autonomie, sterben zu dürfen, kämpfte.
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Lude, P. (2016). Psychische Bewältigungsprozesse. In: Querschnittlähmung - Schritte der Bewältigung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47970-4_7
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