Zusammenfassung
Das Bildungsmanagement eines Unternehmens steht in der Verantwortung, sehr unterschiedliche Interessen innerhalb und außerhalb des Unternehmens bedienen zu müssen und dabei die Kernziele nicht aus den Augen zu verlieren. Bereits die Aufteilung des Oberbegriffs in die – schnell als Gegensatz empfundenen – Bereiche Bildungsprozessmanagement und Bildungsbetriebsmanagement macht deutlich, dass das Bildungsmanagement „Diener zweier Herren“ sein kann. Dennoch ist eine Verengung auf Teilaspekte des Bildungsmanagements ein gefährlicher Weg, da er allenfalls kurzfristige Erfolge in den gewählten Teilbereichen, nicht jedoch umfassende und langfristig wirkende Erfolge erzielen kann. Gerade wegen der Komplexität und Vielschichtigkeit der Aufgaben – von der unmittelbaren betriebswirtschaftlich orientierten Weiterbildung von Mitarbeitern bis hin zum Einwirken auf das Bildungssystem der Gesellschaft – sind zwei wesentliche Grundbedingungen für ein erfolgreiches Bildungsmanagement zu erfüllen: Einerseits muss das Bildungsmanagement eng verbunden sein mit der Strategieentwicklung und -umsetzung des Unternehmens und andererseits muss es Einfluss nehmen auf eine Unternehmenskultur, die geprägt ist von einem positiven Grundverständnis von Bildung und Qualifizierung und deren Umsetzung transparent sowie wertschätzend von den Mitarbeitern erlebt wird. Unabhängig von der Komplexität der Aufgaben und der Notwendigkeit, auf den ersten Blick sich widersprechende Interessen positiv miteinander zu verbinden, ist das Menschenbild, von dem das Bildungsmanagement ausgeht, ebenfalls ein entscheidender Erfolgsfaktor. Hier ist ein stärkenorientierter Ansatz, mit dem nicht Defizite von Mitarbeitern ausgeglichen, sondern deren Stärken und Talente weiter ausgebaut werden, ein wesentlicher Beitrag zum Unternehmenserfolg, da sowohl das Mitarbeiterpotenzial gezielt entwickelt als auch die positive Einstellung zum Arbeitgeber gefördert wird. Darüber hinaus muss das Bildungsmanagement mit externen Bildungseinrichtungen kooperieren, um nicht zuletzt den nachwachsenden Generationen bessere Bildungs- und Karrierechancen zu eröffnen. Das Bildungsmanagement ist damit ein zentraler Teil der Personalarbeit eines Unternehmens und trägt wesentlich zur Wahrnehmung der sozialen Verantwortung von Unternehmen bei.
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Notes
- 1.
Vgl. beispielsweise Seufert 2013 oder Marburger und Griese 2011.
- 2.
- 3.
Allgemein zur Beschäftigungsfähigkeit vgl. etwa Möller 2014.
- 4.
Das Spannungsfeld zwischen betriebswirtschaftlichen Aspekten einerseits und der Notwendigkeit zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit beleuchtet Galon 2013.
- 5.
- 6.
Vgl. dazu die Ausführungen von Mauthner 2008, der die Bedeutung der unterschiedlichen Menschenbilder nachdrücklich unterstreicht.
- 7.
- 8.
Allgemein zur Situation und den Herausforderungen innerhalb der Berufsbildung vgl. etwa Euler und Severing 2006.
- 9.
Die notwendige Weiterentwicklung der hochschulischen Bildung und ihrer Einrichtungen haben Huisman und Pausits 2010 herausgearbeitet.
- 10.
Vgl. auch dazu Huisman und Pausits 2010.
- 11.
Erste Gedanken dazu bereits bei Diesner 2009.
- 12.
Auf die Bedeutung von Werten im Bildungsmanagement haben Adam, Müller und Schweizer 2010 aufmerksam gemacht.
- 13.
Wie wichtig das Zusammenspiel von Unternehmensstrategie und Bildungsmanagement ist, stellt Wolf 2010 dar.
- 14.
Vgl. zum Ineinandergreifen von Aus- und Weiterbildung als Teil der Personalentwicklung Negri 2011.
- 15.
Dieser Aspekt wird ebenfalls betont von Galon 2013.
- 16.
Vgl. dazu etwa Adam, Müller und Schweizer 2010.
- 17.
- 18.
- 19.
Zu den Aktivitäten auf lokaler und kommunaler Ebene vgl. den umfassenden Überblick bei Döbert und Weishaupt 2014.
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Anz, C. (2016). Bildungsmanagement – Beitrag zum Unternehmenserfolg als soziale Verantwortung?. In: Doyé, T. (eds) CSR und Human Resource Management. Management-Reihe Corporate Social Responsibility. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47683-3_10
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