Zusammenfassung
Vorfrühlingsblüher sind im Garten und in der freien Natur immer beliebt. Das gilt auch für den schmächtigen Seidelbaststrauch, dem wir im mittleren und südlichen Deutschland im Unterholz feuchter Laubwälder begegnen. Seine intensiv rosa Sternblüten erscheinen in Büscheln direkt am Stamm vor den hellgrünen, spatelförmigen Blättern. Offensichtlich war diese Giftpflanze schon seit dem frühen Mittelalter von Interesse, ihre beiden deutschen Namen, Seidelbast und Kellerhals, sind so alt, dass sie schwer zu deuten sind. Für Ersteren wird ein Bezug zur glatten Rinde angeboten, für Letzteren so etwas wie „Halskiller“ wegen des Brennens, das man im Hals verspürt, wenn man von dem Sträuchlein nascht. Man kann sich auch über den wissenschaftlichen Namen wundern, den der schwedische Naturforscher Carl von Linné der Pflanze im 18. Jahrhundert gegeben hat: Daphne ist der Name einer Nymphe der griechischen Mythologie, die in einen Lorbeerstrauch verwandelt wurde, um sie vor den Nachstellungen des Gottes Apollo in Sicherheit zu bringen – bei einigen künstlerischen Darstellungen dieser Szene ist der blonde Apollo der schwarzhaarigen Nymphe schon recht hautnah.
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Schade, F., Jockusch, H. (2016). Seidelbast. In: Betörend, berauschend, tödlich - Giftpflanzen in unserer Umgebung. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47190-6_7
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