Zusammenfassung
Im Frühjahr sprießen die saftig grünen Blätter der Herbstzeitlose. Man liest „es kommt immer wieder zu Vergiftungsfällen durch Verwechslung mit dem Bärlauch“, aber Bärlauchblätter sind spitz eiförmig und haben einen Stengel, die der Herbstzeitlose hingegen schieben sich, ausgehend von einer sehr tief sitzenden Knolle, rinnenförmig aus dem Boden und haben eine charakteristisch eingezogene Spitze. In dem oben zitierten Text wird weiter ausgeführt, dass sich die Blüte der Herbstzeitlose deutlich von der des Bärlauchs unterscheide, doch ist die Information wenig hilfreich, denn die Blüte der Herbstzeitlose erscheint, nachdem die Blätter schon mehrere Monate von der Bildfläche verschwunden sind. Allgemein haben Küchenkräuter meist ihre beste Zeit als Speisezutat hinter sich, wenn sie blühen. Wie beim Maiglöckchen (Kap. 13), dem bekanntesten Verwechslungspartner des Bärlauchs, ist auch bei der Herbstzeitlose das Entscheidende der Geruch: Herbstzeitlosenblätter haben keinen Lauchgeruch und würden auch ungiftig nicht als Küchenkraut taugen. Ein Problem kann es allerdings geben, wenn die Hände durch vorheriges Sammeln so stark nach Bärlauch riechen, dass die Geruchlosigkeit der Herbstzeitlosenblätter nicht mehr auffällt. Am besten ist daher, den Bärlauch nur selbst zu sammeln oder im Garten zu ziehen – geschenktes Bärlauchpesto könnte gefährlich sein!
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Schade, F., Jockusch, H. (2016). Herbstzeitlose. In: Betörend, berauschend, tödlich - Giftpflanzen in unserer Umgebung. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47190-6_21
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