Zusammenfassung
„Leben, wie wir es kennen“ kann nur in einer recht engen ökologischen Nische im Kosmos existieren. Diese wird – etwas vereinfacht gesagt – durch den Temperatur- und Druckbereich festgelegt, in dem Wasser über große Zeiträume (> 108 Jahre) und in genügender Menge in flüssiger Form vorkommen kann. Diese notwendige, aber bei Weitem nicht hinreichende Bedingung ist auf jeden Fall zunächst einmal ein geeigneter Ausgangspunkt, um die mögliche Bewohnbarkeit (Habitabilität) extraterrestrischer Planeten oder großer Monde unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu untersuchen. Der Bereich von chemisch-physikalischen Rahmenbedingungen, den dieser Begriff einschließt, orientiert sich dabei im Wesentlichen an den Parametern, durch die irdisches, auf Kohlenstoffverbindungen beruhendes Leben unter ausdrücklicher Einbeziehung extremophiler Lebensformen (s. Abschn. 2.9.1) zu existieren und sich zu vermehren in der Lage ist. Dieser pragmatische Ansatz bietet bereits genügend Anhaltspunkte und Material, um sich eine profunde Vorstellung über potenziell bewohnbare Welten abseits von Science-Fiction erarbeiten zu können.
Menschen suchen wir, niemanden sonst. Wir brauchen keine anderen Welten. Wir brauchen Spiegel. Mit anderen Welten wissen wir nichts anzufangen.
Stanislaw Lem (Solaris)
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Notes
- 1.
Die Energieerzeugungsrate des pp-Zyklus, wie er in der gegenwärtigen Sonne überwiegt, ist ungefähr der 4. Potenz der Temperatur proportional.
- 2.
Die Energie des K/T-Impaktes hätte gerade einmal ausgereicht, die oberen 10–20 cm der Ozeane zu verdampfen!
- 3.
Diese Werte sind geschätzt und können deshalb etwas von Autor zu Autor differieren.
- 4.
Das Korotationsargument wird immer noch kontrovers diskutiert, s. z. B. (Shaviv 2003a).
- 5.
- 6.
Bei einem derartigen Impakt auf einem Planeten, auf dem bereits mikrobielles Leben existiert, können Lebenskeime mit dem Auswurfmaterial in den kosmischen Raum gelangen, wo sie u. U. eine Zeitlang überleben können. Haben sich die Verhältnisse auf dem betroffenen Planeten wieder soweit normalisiert, dass er wieder habitabel ist, dann kann eingefangenes Auswurfmaterial durchaus zu einer Wiederbesiedlung im Sinne der Panspermie führen.
- 7.
- 8.
Ein Neodym-Magnet, wie er in Windkraftanlagen verbaut wird, besitzt eine magnetische Feldstärke von ~ 1 T. Die maximale, überhaupt physikalisch mögliche magnetische Flussdichte liegt bei 1013 T.
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Scholz, M. (2016). Kosmische Voraussetzungen für Leben – die Habitabilität ferner Welten. In: Astrobiologie. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47037-4_4
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