Zusammenfassung
Kinder brauchen die Natur, um in Kontakt mit sich selbst zu kommen. Wenn Sie ein Kind in der Natur erleben, spüren sie genau das: Das Kind ist bei sich angekommen, ist in eine Tätigkeit vertieft oder in eine Beobachtung versunken, ist konzentriert, ruft nicht nach Hilfe oder Anleitung, tobt nicht, macht nicht das Äffchen, sondern schaut, probiert, konstruiert – es spielt (s. Abb. 11.2). Keine Konkurrenz entsteht unter den Kindern, kein Gezanke und Geplärre. Bloß ein Bach, ein bisschen Matsch und ausreichend Zeit ist nötig. Das Kind erprobt in kleinen Schritten, was es sich zutrauen kann: ins tiefe, kalte Wasser gehen, barfuß, ohne zu wissen, worauf man tritt. Über den Bach springen, auf dem Stamm darüber balancieren, vom Felsen ins Wasser springen, den Molch in die Hand nehmen oder den Krebs. Auf Felsen klettern oder auf Bäumen. Baumhäuser bauen, Unterstände oder Höhlen. Aber nur, wenn da nicht wieder ein Pädagoge dabei steht, der wohlmeinende Ratschläge gibt, auf Naturphänomene hinweist und auf Gefahren aufmerksam macht. Wie schön, wenn Kinder das dürfen ohne den Wildnispädagogen, den Erlebnispädagogen, den Förster oder den Botaniker. Dies mag alles seine Berechtigung haben. Zu seiner Zeit.
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Pohl, G. (2016). Die Natur als Therapeutikum. In: Angsthasen, Albträumer und Alltagshelden. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47008-4_12
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