Zusammenfassung
Schon im hochmittelalterlichen Minnesang (um 1200 n. Chr.) spielte der Genuss der Natur, vor allem einer frühlingshaften, eine zentrale Rolle und stand für hohe Lebensqualität und Zuversicht, den hohen muot. Vogelgesang und blühende Blumen bildeten die ästhetische Entsprechung für eine positive innere Stimmung – und natürlich, sie standen auch schon symbolisch für die geschlechtliche Liebe oder umfassten deren Ambiente. Doch eine Forderung nach Schutz der Natur findet sich in dieser und auch in vielen weiteren Epochen nicht. Nicht, dass aus heutiger Sicht die damalige Natur keines Schutzes bedurft hätte. Das hohe Mittelalter war eine Zeit der Bevölkerungs- und Siedlungsvermehrung, der Degradierung und Rodung von Wald, insbesondere in den Mittelgebirgen. In den Beckenlagen und Tiefländern war der Wald schon Jahrhunderte zuvor weithin verschwunden – bis auf die geringen Reste an Wäldchen, die den vorwiegend kleinen Gemeinden als winterlicher Brennholzvorrat dienten. – Grund genug also für die Forderung nach Naturschutz.
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Hupke, KD. (2015). Warum Naturschutz?. In: Naturschutz. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-46904-0_2
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