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Morphologie und Entwicklungsgeschichte der Zelle

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Fortschritte der Botanik

Zusammenfassung

Daß die Nucleoide der Bakterien keine einfachen, homogenen Gebilde sind, sondern eine bestimmte Feinstruktur besitzen, die mit jener der Chromosomen der Karyonten bis zu einem gewissen Grad vergleichbar ist, war schon längere Zeit offenbar. Im Unterschied zu früheren Versuchen den Feinbau aufzuklären, ist die von Fuhs gegebene Interpretation elektronenmikroskopischer Bilder aufgrund der Untersuchung von Bacillus subtilis und Escherichia coli, die von besseren methodischen und theoretischen Voraussetzungen ausgeht, erfolgversprechender. Es wurden auch sämtliche Bilder von Nucleoiden aus gut wachsenden Kulturen, in denen sich die Nucleoide dauernd in Teilung befinden, ausgewertet, ohne daß, wie früher, höher geordnet erscheinende und leichter deutbare ausgewählt wurden1. Zusammen mit älteren Befunden (Fortschr. Bot. 24, 2) läßt sich nunmehr feststellen, daß das Nucleoid aus einem einzigen sog. „Bakterienchromosom“ besteht, das ± zusammengeballt oder nahezu über die ganze Zelle ausgebreitet ausgebildet sein kann. Das DNS-Material liegt in einer — im einzelnen wechselnden — Ordnung, d. h. in verschiedenen Mustern parallel laufender, ± gebündelter fädiger Strukturen vor, doch geht die Ordnung nie so weit wie bei den Chromosomen der Karyonten. Im wesentlichen besteht das Nucleoid aus einem DNS-Molekül bzw. dem Replikationsstadium eines solchen. Eine Gleichsetzung dieser Struktur mit der von Chromosomen, auch den angeblich ähnlichen von Dinoflagellaten (vgl. dazu Fortschr. Bot. 24, 2, 3; 25, 1) lehnt Fuhs — nach Meinung des Referenten mit vollem Recht — ab, weil die Fadenmuster viel zu variabel sind und die höhere Ordnung in Chromosomen nie erreichen. „Die ununterbrochen und nebeneinander verlaufenden Prozesse der DNS-Replikation und Nucleoidteilung werden als Ursache für eine fortwährende Umordnung des Nucleoidmaterials angenommen“. Der Terminus „Bakterienchromosom“ ist nur im Sinn einer funktionellen Einheit verwendbar.

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© 1965 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Geitler, L., Tschermak-Woess, E. (1965). Morphologie und Entwicklungsgeschichte der Zelle. In: Bünning, E., Ellenberg, H., Esser, K., Merxmüller, H., Sitte, P. (eds) Fortschritte der Botanik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-43032-3_1

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