Zusammenfassung
Eine notwendige Bedingung für die volle Leistungsfähigkeit und regelrechte Zusammenarbeit der Teile aller höher entwickelten tierischen Lebewesen ist die Innehaltung einer bestimmten Körperwärme. Bei den Vögeln und Säugern sind die Grenzen, innerhalb deren diese Temperatur schwanken kann, sehr enge. Da aber die Temperatur der Umgebung an keinem Punkte der Erde und zu keiner Zeit eine gleichmäßige und mit der erforderlichen übereinstimmende ist, so haben alle homöothermen Tiere das Vermögen, selbst eine bestimmte Eigenwärme zu erzeugen und sie trotz Schwankungen in der Umwelt zu erhalten. [Es ist das eine der bekanntesten Leistungen der von W. Roux 1881 als ein „universelles und charakteristischstes Vermögen aller Lebewesen“ aufgestellten Selbstregulation in der Vollziehung aller Gestaltungsund Betriebsfunktionen (s. Selbstregulation 1901).] Der Grad dieser Anpassungsfähigkeitistzwar ein außerordentlich hoher, aberimmerhin doch ein beschränkter: Ist daher der Unterschied zwischen Eigen- und Umgebungstemperatur ein zu großer oder die Dauer der Wärmeentziehung oder -zufuhr von außen eine zu lange, so versagen die Ausgleichsvorrichtungen, es kommt zu geringerer oder größerer örtlicher oder allgemeiner Schädigung.
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Willi Lange, G. (1917). Die Anpassung an Temperatureinwirkungen und ihre Bedeutung für die Lehre von den Erkältungskrankheiten. In: Über funktionelle Anpassung, ihre Grenzen, ihre Gesetze in ihrer Bedeutung für die Heilkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42974-7_9
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