Zusammenfassung
Die ersten systematischen Untersuchungen über die an unangreifbaren Elektroden auftretenden Potentiale stammen aus dem Laboratorium Wilhelm Ostwalds. Man wandte diese Art Messungen zuerst vorzugsweise auf anorganische Systeme an. Grundlegend für die Anwendung auf organische Systeme wurden die Untersuchungen von Haber und Russ (1904) am System ChinonHydrochinon. Es kam dann eine längere Ruhepause in dieser Forschungsrichtung. Seit dem Jahre 1920, in dem zugleich von mehreren Stellen Arbeiten über die Reduktions-Oxydations-Potentiale in organisch-chemischen Systemen veröffentlicht wurden 2, hat dann ein lebhaftes Interesse für dieses Gebiet eingesetzt.
Zusammenfassende Darstellungen der Lehre von den Reduktions-Oxydations-Potentialen: a) L. Michaelis: Oxydations-Reduktions-Potentiale. Berlin: Julius Springer 1933. — b) R. Wurmser: Oxydations et Reductions. Paris: Les Presses Universitaires de France 1930. — c) T. Thunberg: Oppenheimers Handbuch der Biochemie des Menschen und der Tiere, Erg.-Bd. Jena: G. Fischer 1930.
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Literatur
W. M. Clark, E. Biilmann, Granger u. Nelson, Gillespie; kurz danach noch verschiedene andere.
L. Michaelis hat für diese Potentiale das Wort „Redoxpotentiale“ geprägt. Nach meinem Sprachgefühl ist dies keine glückliche Wortbildung. Wo der Ausdruck „Reduktions-Oxydations-Potential” zu lang und schwerfällig erscheint, kann die Abkürzung „R.-O.¬Potential“ benutzt werden. In vorliegender Abhandlung soll diese letztere Schreibweise Verwendung finden.
W. M. Clark u. verschiedene Mitarbeiter, Originalarbeiten: Studies on Oxydation-Reduction I—Xiv, in Public Health Reports, in den Jahrgängen 1923–1928; Nr. I—X auch veröffentlicht als Bulletin Nr. 151, Hygienic Laboratory, U. S. Public Health Service, Washington 1928.
P. Hirsch, R. RÖTer: Zeitschr. analyt. Chem. 1926, 68, 328; 69, 193.
J. Tillmaxs: Z. 1927, 54, 33.
Clark, Cohenu. Gibbs: Vgl. S. 216, Zit. 4, Nr. Viii. Methylene Blue. — Vgl. auch bei Michaelis, a. a. 0.
Das Potential einer einzelnen Elektrode können wir ja bekanntlich nur so bestimmen daß wir es mit dem Potential einer Bezugselektrode vergleichen, mit der wir die zu unter-suchende zu einer galvanischen Kette kombinieren.
Die Kriterien hierfür werden im folgenden (S. 227) noch behandelt.
J. B. Conant hat R.-O.-Potential-Untersuchungen auch auf irreversibel re a - gierende organische Verbindungen ausgedehnt, dadurch daß er diese auf reversible R.-O.-Systeme von gut definiertem Potential einwirken ließ und feststellte, bis zu welchem Potential im reversiblen System eine Reaktion eintrat. Er kam so zu dem Begriff eines „scheinbaren Reduktionspotentials“ (A.R.P.) für den irreversibel reagierenden Stoff. — Vgl. Chem. Reviews 1927, 3, 1, sowie S. 216, Zitat 1 a.
T. Thunberc: S. 216, Zitat l e.
Vgl. die eingangs zitierten zusammenfassenden Darstellungen.
Näheres bei Michaelis: Zit. 1 a, S. 216.
J. B. Conant: Chem. Reviews 1926, 3, 1.
In der Lösung, in der sich ein reversibles R.-O.-System befindet, kann das Potential der Wasserstoffelektrode nicht ohne weiteres gemessen werden. Wenn das R.-O.-System in einer bekannten Pufferlösung gelöst ist, kann man die Wasserstoffpotentialmessung in einer Probe der gleichen Pufferlösung ausführen, die frei ist von dem R.-O.-System.
Andernfalls kann auch das R.-O.-System durch Zusatz einiger Tropfen kolloidaler Palladiumlösung und Durchströmen mit Wasserstoff vollständig reduziert und danach in der Lösung das Wasserstoffpotential gemessen werden.
Verhältnismäßig einfach müßte sich die p11-Bestimmung auch — was allerdings noch erprobt werden müßte — mit Hilfe einer Chinhydron-Hydrochinon-Elektrode ausführen lassen, wobei umgekehrt zuerst alles beim Potential des Chinhydrons Oxydierbare durch das Chinhydron aufzuoxydieren und darauf die Lösung mit Chinhydron und Hydrochinon zu sättigen wäre. Das Potential einer in diese Lösung eingetauchten unangreifbaren Elek¬trode ist bei 18° C um 0,618 Volt positiver als das der Wasserstoffelektrode beim gleichen pH (vgl. z. B. Michaelis a. a. O. S. 85).
Genügende Pufferung der Lösung ist jeweils Voraussetzung.
W. M. Clark u B CoHEx: S. 216, Zit. 4, Iii. Mitteilung; sowie Clark: Chem. Reviews 1925, 2, 127. — R. Wurmser: Zit. 1 b (S. 242), unsere S. 216. — B. C. I. G. Knight: Biochem. Journ. 1930, 24, 1066; sowie in: A system of bacteriology, Bd. 9, S. 165. London 1931.
Vor dem Glührohr dürfen noch Gummischläuche benutzt werden.
Elektrischer Anschluß am besten durch Quecksilbernäpfchen.
Mit Versuchsflüssigkeit oder Pufferlösung oder Kaliumchloridlösung.
Die Apparatur kann in zweckmäßiger Ausführung von der Glasbläserei W. Fischer in Frankfurt a. M., Physikalisches Institut, Robert-Mayer-Straße 4, bezogen werden.
Vgl. auch R. Luther: Zeitschr. Elektrochem. 1907, 13, 289.
Vgl. bei Michaelis: A. a. O.
B. C. J. G. Knight: Biochem. Journ. 1930, 24, 1066, 1075.
Vgl. S. 216, Zitat 4, Nr. IV.
Hutson u. RüTer: Zeitschr. analyt. Chem. 1926, 69, 218.
Zusammengestellt von W. L. Hall, P W. Preisler u. B. Cohen: Studies on oxi-dation-reduction, Nr. Xiv; vgl. Zit. 4 auf S. 216.
Zit.4, S.216, Nr. IX.
L. Michaelis: Zit. la, 5.216.
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Hirsch, P. (1933). Reduktions-Oxydations-Potentiale. In: Bömer, A., et al. Allgemeine Untersuchungsmethoden. Handbuch der Lebensmittelchemie, vol 2/1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42964-8_13
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