Zusammenfassung
Die früheste direkte therapeutische Angreifbarkeit dieser Krankheiten war möglich nach Einführung der Lumbalpunktion durch Quinke. Bereits wiederholtes Ablassen von Liquor erwies sich bei eitrigen Erkrankungen günstig auf ihren Verlauf, speziell bei epidemischer Meningitis. Bei dieser schien die Einbürgerung der spezifischen Serotherapie eine Besserung der Mortalität hervorzurufen, wobei jedoch epidemiologische Unterschiede eine Rolle spielen konnten. Wenn teilweise schlechte Ergebnisse berichtet wurden, suchte man die Ursache in der Zeit vor der Einführung einer staatlichen Serumkontrolle in der geringen Wertigkeit der verwandten Meningokokkensera. Übereinstimmend gut lauteten die Resultate der intralumbalen Optochinanwendung. Nachdem Morgenroth und seine Mitarbeiter die keimtötende Wirkung selbst hochverdünnter Optochinlösungen auf Pneumo- und Meningokokken nachgewiesen hatten, traten Friedemann und Landsberger für die Optochinbehandlung der epidemischen und Pneumokokkenmeningitis ein. Ausser nicht ganz seltenen Nebenerscheinungen und Schädigungen, wie Blasenstörungen, gallertigen und sulzigen Veränderungen des Rückenmarkes im Gefolge der Injektion, haben sich wiederholte Optochininjektionen von 15–20 ccm 0,2%iger Lösung in Frühfällen gut bewährt. Wenn im letzten Dezennium in der Literatur wenige Mitteilungen über diese Therapie sich vorfinden (Friedemann, Bardachsi, Rosenow, Cordua, Schach), so liegt das mehr an dem sporadischen Auftreten der genannten Krankheiten.
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Kaufmann, E. (1927). Zur endolumbalen Injektions- und Spülbehandlung meningitischer und anderer Erkrankungen des Zentralnervensystems, insbesondere mit Chinin. In: Géronne, A. (eds) Neununddreissigster Kongress. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42922-8_11
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-42645-6
Online ISBN: 978-3-662-42922-8
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