Zusammenfassung
Die Bereitschaft zu Idiosynkrasien ist mit Doerr1 als krankhafte Steigerung physiologischer Anlagen zur Sensibilisierung gegen gewebsfremde Stoffe aufzufassen. Eine Mutation kann ihr deshalb wohl kaum zugrunde liegen. Sie als „Plusvariante“ im Sinne von Martius zu betrachten, geht aber auch nicht an, da wir uns heute vom Wesen idiosynkrasischer Anlagen noch ebensowenig eine Vorstellung machen können wie von dem biologischen Vorgang der Sensibilisierung, deren Zurückführung auf Antigen-Antikörperwirkungen ja erst eine Stufe der Erkenntnis bedeutet (Doerr). Wir haben die Idiosynkrasien als Ausdrucksformen des von von Pirquet aufgestellten und von der modernen Immunbiologie experimentell ausgebauten allgemeineren Begriffs der Allergie kennen gelernt und versuchen nun unsere klinischen Erfahrungen mit den aus den Laboratoriumsversuchen gewonnenen theoretischen Erkenntnissen in Einklang zu bringen. Hierbei ergeben sich jedoch manche nicht unerhebliche Schwierigkeiten, die auch bei Anwendung der beim Menschen möglichen immunbiologischen Methodik (Prausnitz-Küstnerscher Versuch usw.) heute noch völlig ungeklärt bleiben.
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Hanhart, E. (1934). Über die Vererbung von Anlagen zu Idiosynkrasien. In: Géronne, A. (eds) Sechsundvierzigster Kongress. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42920-4_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-42920-4_9
Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-42643-2
Online ISBN: 978-3-662-42920-4
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