Zusammenfassung
Ich will heute nicht von jenen vereinzelten, kleineren echten oder unechten Divertikeln des Darmes sprechen, die jeder Anatom und röntgenologische Kliniker als Nebenbefunde kennt, sondern von der Diverticulosis des Darmes als Krankheit. Sie ist in Hand- und Lehrbüchern der inneren Medizin bisher zu kurz gekommen. Auch bei N. Ortner und M. Matthes findet sich kaum ein Wort darüber: beide erwähnen — übereinstimmend — nur einmal das Auftreten von abszedierender Pericolitis im Sigmaabschnitt als mögliche Divertikelfolge. Von den Internisten würdigen fast nur G. von Bergmann und Hegler Häufigkeit und relative Schwere der Diverticulosis und Diverticulitis in vollem Umfang, während Chirurgen, Anatomen und Röntgenologen die Diverticulosis schon lange kennen. Denn es gibt zweifellos nicht wenige Fälle, deren subjektive und objektive Krankheit im wesentlichen auf Divertikel des Darmes zurückzuführen ist; vor allem auf die oft beschriebenen Divertikel des Duodenums und Jejunums. Über sie werden mein Röntgenologe Dr. Böhme und Hans Schmidt ausführlich berichten. Ich verweise auf ihre Arbeit. Dr. Böhme fand an den Kranken der Medizinischen Klinik und der Medizinischen Poliklinik (Professor Ganter) von 1928–1933 nicht weniger als 45 Fälle von Duodenal- und Jejunaldivertikeln; nach Ausschaltung kleiner und kleinster (11) blieben noch 34 Fälle von Diverticulosis. Seit man sie kannte und suchte, häuften sie sich: 1928 fand man nur einen Fall, 1931 und 1932 16, bzw. 10! Bei weitem am häufigsten (27mal) sassen diese Divertikel an der Pars descendens, auch noch oft (9mal) in der Pars inferior des Duodenums, seltener in den übrigen Abschnitten des Zwölffingerdarmes und Jejunums. Oft (17mal) handelte es sich nur um ein Divertikel; aber bei 13 Patienten wurden zwei oder drei, bei 2 Patienten sogar multiple, fast unzählbare Divertikel gefunden. Ihre Größe schwankte zwischen der des Kirschkerns bis zu der eines Hühnereies.
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Curschmann, H. (1934). Über Diverticulosis des Darmes. In: Géronne, A. (eds) Sechsundvierzigster Kongress. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42920-4_39
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-42643-2
Online ISBN: 978-3-662-42920-4
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